Handball-Serienmeister Hypo Niederösterreich gibt sich für die am Wochenende beginnende Gruppenphase der Frauen-Champions-League keinen Illusionen hin.
Neben dem Abgang einiger weiterer Leistungsträgerinnen spricht auch die Zusammenstellung der Gruppe C nicht für die Südstadt-Truppe, ein Aufstieg wäre eine große Überraschung.
Am Sonntag (15.10 Uhr) geht es auswärts in Ikast los.
Ausnahme-Spielerin abgegeben
Gegner ist der dänische Meister FC Midtjylland, vor eineinhalb Jahren bis ins Final Four vorgestoßen. In der vergangenen Saison holten die Skandinavierinnen den EHF-Cup-Titel.
Nach diesem Erfolg konnte Midjylland allerdings u.a. Nycke Groot nicht mehr halten.
Die niederländische Ausnahme-Akteurin spielt nun beim zweifachen Champions-League-Sieger Györ, ein weiterer Gegner von Hypo NÖ. Sie siegte zuletzt mit ihrem Nationalteam in der Südstadt gegen die ÖFB-Auswahl in der EM-Qualifikation.
Viele Abgänge auf Hypo-Seite
Angesichts des eigenen Aderlasses kann Hypo NÖ daraus aber kaum Hoffnung schöpfen.
Mit Rocha und Costa haben auch die letzten beiden Brasilianerinnen die Südstadt verlassen, die routinierte Gorica Acimovic hat ihre Karriere beendet und Abwehrchefin Gabriela Rotis-Nagy hat sich im August in die Babypause verabschiedet.
Zudem fallen Altina Berisha mit einer Schulter- und Christina Belik mit einer Knieverletzung die gesamte Saison aus.
Hartes Los
Von den sechs in der Sommerpause ins Team gekommenen Neulingen verfügt nur Iboly Mehlmann über internationale Erfahrung.
Kapitänin Marina Budecevic erwartet daher eine Europacup-Saison voller Herausforderungen: "Wir wissen, dass wir auf vermeintlich drei potenzielle Teilnehmer am Final Four bereits in den Gruppenspielen treffen werden."
Zu allem Überdruss ist der Einsatz von Budecevic selbst wegen Achillessehnenproblemen fraglich, der von Stefanie Kaiser wegen Leistenproblemen.
Anderer Weg
Dritter Gegner der Niederösterreicherinnen ist der mazedonische Meister HC Vardar, ein weiteres Kaliber.
Hypo-NÖ-Coach Ference Kovacs bleibt daher realistisch: "In dieser Gruppe sind wir klarer Außenseiter."
Klub-Obmann Gerhard Haidvogel sieht auch einen anderen Aspekt: "Wir befinden uns in einer Übergangsphase zu einem jüngeren Team und wollen jungen Österreicherinnen die Chance geben, sich international zu beweisen. Die Herausforderungen in dieser Champions-League-Saison sind größer als je zuvor."