news

Vorschau 2016/17: SV Mattersburg

Wie wollen die Burgenländer den Abstieg verhindern? Die LAOLA1-Saisonvorschau:

Vorschau 2016/17: SV Mattersburg

Die Unbeständigkeit hatte vergangene Saison ihr Zuhause im Burgenland.

Die Bundesliga-Rückkehr des SV Mattersburg war nämlich ein wortwörtliches Auf und Ab: Dritter im ersten Viertel, Letzter im zweiten, Vierter im dritten und wieder Letzter im finalen Abschnitt.

Am Ende stand der SVM mit vier Punkten Vorsprung über dem Strich und das, obwohl man aus den letzten neun Spielen lediglich zwei (!!!) Punkte holen konnte.

Wie will man diese beispiellose Talfahrt stoppen? Ein Blick auf die Sommer-Transfers zeigt, dass man es mit dem bisherigen Spielerpersonal versucht. Dafür hat sich auf der Trainerbank etwas getan.

Die LAOLA1-Vorschau für den SV Mattersburg.

ZUGÄNGE ABGÄNGE
Manuel Seidl (WAC) Ingo Klemen (Stripfing)
  Manuel Prietl (Arminia Bielefeld)

Ein kleiner Reim fasst die Personalbewegungen unter den Pappeln zusammen: Prietl weg, Seidl da - das war der Transfer-Sommer. Es könne zwar immer etwas passieren, sagt Neo-Co-Trainer Kurt Russ, allerdings ist aus diesen Worten nicht viel Hoffnung herauszuhören.

Somit ist Russ selbst der wichtigste Neuzugang. Jahrelanger Neuaufbau wurde dem 51-Jährigen in Kapfenberg zu mühsam, die Zukunft in der Obersteiermark war zu unsicher.

In Mattersburg ist Russ zwar nicht mehr Chef, er hat aber auch kein Problem mit Vastic ein Team zu bilden. Im nicht allzu weit von Mattersburg entfernten Maria Enzersdorf wurde außerdem eine Doppelspitze auf der Trainerbank zuletzt bekanntlich nicht unerfolgreich praktiziert.



Neuaufbau müssen Vastic/Russ in Mattersburg keinen vornehmen, dafür die angeknackste Psyche vieler Spieler wieder herstellen. Die neuen Reize durch den früheren Oberfalkner werden bislang von den Kickern positiv aufgenommen.

Nicht zuletzt wendet man sich wieder jener Grundausrichtung zu, die dem SVM im Vorjahr zum Aufstieg verhalf und die auch Kapfenberg unter Russ praktizierte.

Im 4-3-3/4-1-4-1 will man vor allem eines: Aktiv sein. Russ betont, dass die Spieler viel leichter die letzte Saison vergessen könnten, wenn man als Mannschaft ständig agiert und nicht nur reagiert.

Nur: Wie gut lässt sich das mit dem aktuellen Personal umsetzen?

 TOR: 

Mit Markus Kuster (22) hat der SVM einen jungen Schlussmann in seinen Reihen, der in der Vorsaison wertvolle Bundesliga-Erfahrung sammeln konnte. Beim Höhepunkt des Negativlaufs, dem 0:9 gegen die Austria rastete Kuster allerdings aus und wurde mit einer harten Strafe von sechs Spielen bedacht. Da die Sperre mit Saisonende aber reduziert wurde, muss Routinier Markus Böcskör nicht gleich zu Beginn einspringen. Der frühere Südafrika-Legionär ist ein solider Ersatzmann. Keeper Nummer drei ist weiterhin der 21-jährige Julian Rosenstingl, der in der Vorsaison zumeist in der Burgenlandliga für die Amateure zum Einsatz kam.

LAOLA1-Bewertung: An Kuster ist es bestimmt nicht gelegen, dass das Frühjahr derart den Bach runter ging. Der ehemalige ÖFB-U21-Keeper zählt zu den besten österreichischen Goalies seines Jahrgangs und hat das eine oder andere Mal speziell im Frühjahr noch Schlimmeres verhindert. Böcskör kann problemlos einspringen, wenn er benötigt wird und Rosenstingl wartet auf seine Feuertaufe.

ABWEHR: 

Personell hat sich nichts getan. Die Stamm-Innenverteidiger heißen weiterhin Thorsten Mahrer und Nedeljko Malic, mit den Backups Lukas Rath und Philipp Erhardt. Auf den Außenpositionen stehen Vastic links Vitalijs Makimenko, Michael Novak und der kaum beachtete Fran bzw. rechts Alois Höller und Patrick Farkas zur Verfügung. Wobei Letzterer in der Saison 2015/16 meist im Mittelfeld zum Einsatz gekommen ist.

LAOLA1-Bewertung: In der Defensive hätte dem SVM frischer Wind besonders gut getan. Mit dem aktuellen Personal erhielten die Burgenländer nicht weniger als 70 Gegentore - mit Abstand die meisten aller Bundesliga-Klubs in der Vorsaison. Setzt sich der Trend fort, wird der Klassenerhalt mit dieser Hintermannschaft verdammt schwer. 

MITTELFELD:  

Schaltzentrale bleibt der Spanier Jano. Auf der rechten Halbposition soll Rückkehrer Manuel Seidl den abgewanderten Manuel Prietl ersetzen. Halblinks dürfte der im Frühjahr enttäuschende Michael Perlak gegen den nach seinem Kreuzbandriss wieder fitten Mario Grgic um einen Stammplatz rittern. Sven Sprangler und der im Jänner hochgezogene Peter Hawlik sind ebenso im Zentrum bzw. auf den Halbpositionen einsetzbar. Im angedachten 4-3-3, das in der Rückwärtsbewegung zu einem 4-1-4-1 wird, sind auf den Außen mehrere Varianten möglich. Rechts gibt es neben Allrounder Farkas noch Dominik Doleschal, Alexander Taschner und den zumeist in den Tests eingesetzten Alexander Ibser. Links dürfte Thorsten Röcher gute Chancen auf ein Stammleiberl haben. Nachwuchs-Hoffnung Julian Ertlthaler ist flexibel einsetzbar.

LAOLA1-Bewertung: Der einzige Abgang wurde mit Heimkehrer Seidl nachbesetzt, auch hier hat sich also fast nichts getan. Gerade was die defensive Stabilität betrifft, wird vieles von der Form von Jano abhängen, die er im Frühjahr, wie so viele seiner Kollegen völlig verloren hat. Für das Mittelfeld sprechen die Varianten, die personell möglich sind. Zudem hat man in diesem System in der Aufstiegssaison 2014/15 erfolgreich agiert. Damals hatte man aber noch die Power eines Karim Onisiwo. Ob Ibser, Röcher und Co. diesen Punch über die Außen erzeugen können, müssen sie erst beweisen.

ANGRIFF: 

Urgestein Patrick Bürger dürfte als bulliger Mittelstürmer bei diesem System erste Wahl sein, er war im vergangenen Saisonfinish gesetzt. Markus Pink war mit acht Toren und sechs Assists in der vergangenen Spielzeit der erfolgreichste SVM-Angreifer, blieb ab März aber torlos. Als Joker an vorderster Front steht Florian Templ bereit.

LAOLA1-Bewertung: Findet Pink seinen Torriecher wieder? Kann Bürger wieder in jene Form kommen, die ihn einst ins Nationalteam brachte? Beides wird im Abstiegskampf wichtig sein. Momentan kann man es sich schwer vorstellen. In acht Testspielen konnte Pink immerhin fünf und Bürger drei Mal treffen.

TRAINER: 

Viele glaubten an die Wende in Ivica Vastics Trainerkarriere. Durch den bemerkenswerten Aufstieg mit Mattersburg in die Bundesliga wollte er sein ernüchterndes und kurzes Debüt als Profi-Trainer bei der Wiener Austria vergessen machen. Der Start in die Bundesliga verlief durchaus passabel. Mit dem Onisiwo-Theater im Winter riss der Faden. Mit einer veränderten Spielanlage gelang in den letzten neun Runden kein Sieg mehr. Torverhältnis: 5:23. Mattersburg musste reagieren. Nun soll Kurt Russ, der in Kapfenberg in den letzten Jahren aus wenig sehr viel herausholte, als Co-Trainer von Vastic für neuen Input sorgen.

LAOLA1-Bewertung: Vastic schien nach dem Frühjahr bereits angezählt, mit Russ als Co schenkt man ihm wohl noch einmal das Vertrauen. Auch er wird diesen Move als Fingerzeig verstanden haben. Auf die Fähigkeiten des Ex-Falkencoaches ruhen viele Hoffnungen im Burgenland. Durchaus denkbar, dass er früher oder später (er beginnt im Sommer die Ausbildung zur Pro-Lizenz) selbst das Cheftrainer-Amt übernimmt.

SO TIPPT DIE LAOLA1-REDAKTION:

Altmann Prantl Wechtl Karper Kastler Terler Nemetz Faber
1. Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg SK Rapid Salzburg
2. SK Rapid SK Rapid SK Rapid SK Rapid SK Rapid SK Rapid Salzburg SK Rapid
3. Austria Austria Austria Austria Austria Austria Admira Austria
4. Sturm Graz Sturm Graz Sturm Graz Sturm Graz Sturm Graz WAC Austria WAC
5. WAC Altach Admira Admira Admira Admira WAC Admira
6. SV Ried WAC WAC St. Pölten WAC Sturm Graz Sturm Graz Altach
7. Admira Admira Altach WAC SV Ried St. Pölten Altach Sturm Graz
8. St. Pölten SV Ried St. Pölten Altach Altach Altach St. Pölten SV Ried
9. Altach St. Pölten SV Ried SV Ried St. Pölten SV Ried SV Ried St. Pölten
10. Mattersburg Mattersburg Mattersburg Mattersburg Mattersburg Mattersburg Mattersburg Mattersburg

FAZIT:

Ein Blick auf die Tabelle zeigt: Der LAOLA1-Redaktion fehlt der Glaube an einen erfolgreichen Klassenerhalt der Burgenländer. Zu viele Faktoren sprechen dagegen. Zu sehr ist uns allen das Frühjahr in Erinnerung, in dem sich die Grün-Weißen oft ihrem Schicksal ergaben und ideenlos wirkten. Neue Impulse im Kader blieben aus, also kommt es ganz darauf an wie das neue Trainer-Duo es schafft, den Janos und Perlaks neues Selbstvertrauen einzuhauchen. Doch auch die Zusammenarbeit Vastic-Russ muss erst einmal im Ligabetrieb dauerhaft funktionieren. Wir lassen uns gerne überraschen, aber beim aktuellen Stand der Dinge ist Mattersburg Abstiegskandidat Nummer eins.

 

Andreas Terler

Bild 1 von 69
Bild 2 von 69
Bild 3 von 69
Bild 4 von 69
Bild 5 von 69
Bild 6 von 69
Bild 7 von 69
Bild 8 von 69
Bild 9 von 69
Bild 10 von 69
Bild 11 von 69
Bild 12 von 69
Bild 13 von 69
Bild 14 von 69
Bild 15 von 69
Bild 16 von 69
Bild 17 von 69
Bild 18 von 69
Bild 19 von 69
Bild 20 von 69
Bild 21 von 69
Bild 22 von 69
Bild 23 von 69
Bild 24 von 69
Bild 25 von 69
Bild 26 von 69
Bild 27 von 69
Bild 28 von 69
Bild 29 von 69
Bild 30 von 69
Bild 31 von 69
Bild 32 von 69
Bild 33 von 69
Bild 34 von 69
Bild 35 von 69
Bild 36 von 69
Bild 37 von 69
Bild 38 von 69
Bild 39 von 69
Bild 40 von 69
Bild 41 von 69
Bild 42 von 69
Bild 43 von 69
Bild 44 von 69
Bild 45 von 69
Bild 46 von 69
Bild 47 von 69
Bild 48 von 69
Bild 49 von 69
Bild 50 von 69
Bild 51 von 69
Bild 52 von 69
Bild 53 von 69
Bild 54 von 69
Bild 55 von 69
Bild 56 von 69
Bild 57 von 69
Bild 58 von 69
Bild 59 von 69
Bild 60 von 69
Bild 61 von 69
Bild 62 von 69
Bild 63 von 69
Bild 64 von 69
Bild 65 von 69
Bild 66 von 69
Bild 67 von 69
Bild 68 von 69
Bild 69 von 69

Kommentare