Salzburg-Youngster Dayot Upamecano beeindruckt die Liga.
„Was Upamecano gespielt hat, war unglaublich und sensationell. Das habe ich schon lange nicht mehr in Österreich gesehen – und er ist erst 17 Jahre alt. Hut ab!“, lobte Sturm-Trainer Franco Foda.
Salzburg-Sportchef Christoph Freund sagt bei LAOLA1: „Wir sind richtig happy mit ihm. Er hat eine außergewöhnliche Entwicklung hinter sich. Er spielt in vielen Phasen sehr dominant, das ist für einen Spieler in seinem Alter schon beachtlich.“
Der 39-Jährige weiter: „Er macht immer wieder kleine Fehler, aber auf der anderen Seite ist er in gewissen Spielen auch schon eine unserer größten Stützen.“
Ein 17-Jähriger sorgt für Aufsehen
Die Koordination des Franzosen erinnert noch teilweise an sein jugendliches Alter, ansonsten drückte er aber in den vergangenen Partien auf seiner Position dem Salzburger Spiel tatsächlich den Stempel auf.
Gegen Sturm gewann er die meisten Zweikämpfe (76,15 Prozent), hatte die zweitmeisten Ballkontakte (91) und die zweitbeste Passquote (82,35 Prozent) im gesamten Spiel.
Kolportierte 2,2 Millionen Euro soll Salzburg im Sommer 2015 auf den Tisch gelegt haben, um den damals 16-Jährigen nach Österreich zu holen. Auch wenn Red Bull traditionell keine Zahlen bestätigt oder kommuniziert, kann schon jetzt behauptet werden: Dieser Transfer hat sich absolut ausgezahlt.
Nachdem Bernardo Salzburg Richtung Leipzig verließ, rutschte der U17-Europameister von 2015, der eigentlich Innenverteidiger ist, als defensiver Mittelfeldspieler in die Stammelf und spielte bis auf eine Partie alle durch. Er ist der jüngste Liga-Startelfspieler, der zweitjüngste in der Europa League.
„So schade es für uns auch ist, wenn uns Spieler immer wieder verlassen und den nächsten Schritt in ihrer Karriere machen, so ist es unsere Aufgabe, die nächsten jungen Spieler in der Hinterhand zu haben. So ist es auch erst durch den Transfer von Bernardo möglich geworden, dass Dayot zu so viel Einsatzmöglichkeiten beim FC Red Bull Salzburg kommt. Das ist unser Weg der Zukunft“, so Freund.
Zusatz: „Unser großes Ziel ist auch weiterhin, Top-Talente nach Salzburg zu holen und sie zu entwickeln. Dayot ist sicher ein Paradebeispiel dafür, wie sich junge Talente hier weiterentwickeln.“
Was Upamecano gespielt hat, war unglaublich und sensationell. Das habe ich schon lange nicht mehr in Österreich gesehen.
Salzburg setzte sich gegen Big Player durch
Den ersten Triumph fuhren die Salzburger dabei mit seiner Verpflichtung ein. Im Rennen um den damaligen Nachwuchs-Akteur von Valenciennes (Ligue 2) befanden sich prominente Klubs.
„Es war ein richtiger Kampf um ihn. Manchester United und City wollten ihn, die Bayern bis zuletzt. Da haben wir uns wirklich mit den Big Playern im Fußball gematcht“, schildert Freund.
Die Salzburger Scouting-Abteilung hatte zuvor ihren Job erledigt. „Sie ist bei U17-Länderspielen Frankreichs auf ihn aufmerksam geworden. Er ist in Europa eines der größten Talente in seinem Alter. Wir haben dann den Kontakt hergestellt und ihn mit seiner Familie nach Salzburg eingeladen.“
Und er entschied sich für die Welt von Red Bull. "Mich hat neben den tollen Trainingsbedingungen die herzliche Atmosphäre beim Verein beeindruckt", sagte Upamecano einmal den "SN".
Upamecano soll als Vorbild für weitere Talente dienen
Freund stolz: „Das gesamte Package hat für ihn bei Red Bull Salzburg gepasst. Dazu zählen auch unsere großartige Akademie, die Infrastruktur und das Rundherum abseits des Platzes. Das war auch den Eltern sehr wichtig. Die Familie ist mit ihm nach Salzburg gezogen.“
Damit wurden die FIFA-Regularien erfüllt, denn an und für sich darf ein Spieler international nicht transferiert werden, wenn er nicht 18 Jahre alt ist. Der Franzose war zum Zeitpunkt erst 16.
Hierfür gibt es Ausnahmeregelungen, wenn etwa der Wechsel innerhalb der EU durchgeführt wird und der Verein dabei Mindestverpflichtungen erfüllt – neben der fußballerischen auch für eine schulische oder berufliche Ausbildung sowie entsprechende optimale Betreuung sorgt.
Unser großes Ziel ist auch weiterhin, Top-Talente nach Salzburg zu holen und sie zu entwickeln. Dayot ist sicher ein Paradebeispiel dafür, wie sich junge Talente hier weiterentwickeln.
Upamecano soll als Vorbild für weitere Talente dienen, die sich für den Salzburger Weg entscheiden.
„Andere sind Sadio (Mane, Anm.), der damals etwas älter war, Naby (Keita, Anm.) oder Spieler aus Österreich und Salzburg, wie etwa Konrad Laimer, die die gesamte Ausbildung bei uns in der Akademie durchlaufen haben“, zählt Freund auf.
Der Salzburger Weg wirbt nicht nur mit dem perfekten Umfeld, das eine Schulkooperation sowie auch so genannte Integrations-Manager, die bei Dingen auf und abseits des Platzes helfen, inkludiert.
Er wirbt auch mit Spielzeit. Die erhalten Talente zu Beginn in Liefering in der zweithöchsten Spielklasse und je nach Entwicklung geht es früher oder später in die Kampfmannschaft. Bereits jetzt darf man die Augen auf Amadou Haidara (18) richten, einem Mittelfeldspieler aus Mali, der für Liefering kickt.
Vertragsverlängerung Ende Oktober?
Upamecano ist ein Jahr jünger und schon einen Schritt weiter, nach 16 Partien für Liefering hält er schon bei 13 für Salzburg. Drei absolvierte der Defensivspieler 2015 in der UEFA Youth League.
Es wird sich natürlich schnell die Frage stellen, wie lange der U19-Teamspieler in Salzburg bleiben wird. Leipzig ist naturgemäß eine Möglichkeit für ein Salzburg-Talent, aber auch andere Teams werden sich um ihn bemühen. Idealerweise wird er für ein Vielfaches seiner Ablöse weiterverkauft.
Das wird allerdings noch dauern. Sein Vertrag läuft aktuell bis 2018. Der Verein hat dabei eine Option.
Freund: „Wir wollen junge Talente so lange wie möglich binden, das ist auch das Ziel bei Dayot. Er ist aber schon vielen Klubs aufgefallen, einen 17-Jährigen sieht man auch nicht so oft auf diesem Niveau. Er soll sich jetzt einmal bei uns auf diesem Niveau etablieren.“
Am 27. Oktober wird Upamecano 18 Jahre alt, dann kann der Verein ihn auch mit einem langfristigen Vertrag ausstatten. Denn für Spieler unter 18 Jahren beträgt die maximale Laufzeit eines Vertrags drei Jahre.
Starke neun Salzburger unterliegen Sturm: