Schon gespannt, mit welchem Personal Goran Djuricin gegen Altach sein Debüt als Rapid-Trainer (18:30 Uhr LIVE) in Angriff nehmen wird?
Der 42-Jährige ist - gemeinsam mit Martin Bernhard - bereits der vierte Chefcoach der Hütteldorfer binnen zehn Monaten.
Der grün-weiße Trainer-Stuhl war in der jüngeren Vergangenheit nicht immer ein Schleuderstuhl. In der LAOLA1-Zeitreise schauen wir uns die Bundesliga-Debüt-Spiele der Rapid-Betreuer seit Lothar Matthäus genauer an:
DAMIR CANADI:
DATUM: 20. November 2016
GEGNER: FC Red Bull Salzburg (auswärts)
ERGEBNIS: 1:2
TORE: Tomi (92.); Dabbur (8.), Lainer (45.)
Schon das erste Spiel in der so missglückten Trainer-Ära von Damir Canadi bei Rapid ging schief. Auffällig: Bei seinem Einstand probierte es der Wiener noch mit einer Viererkette, später sollte er stur an einer Dreierkette festhalten. Die Partie blieb auch wegen ihrer hitzigen Schlussphase mit Ausschlüssen von Paulo Miranda (Salzburg) und Mario Sonnleitner (Rapid) in Erinnerung. Folgendes Video wurde daraufhin Kult:
MIKE BÜSKENS:
DATUM: 23. Juli 2016
GEGNER: SV Ried (heim)
ERGEBNIS: 5:0
TORE: Schösswendter (13.), Schaub (29.), Murg (42., 55.), Joelinton (56.)
Als alles noch in bester Ordnung war! Die furiose Gala-Vorstellung der Hütteldorfer im ersten Meisterschaftsspiel im neuen Allianz Stadion schien erstens das offizielle Ziel Meistertitel als berechtigt und zweitens die Verpflichtung von Mike Büskens als Trainer-Nachfolger von Zoran Barisic als gelungen erscheinen. So kann man sich täuschen. Falls sich jemand nicht mehr an guten Rapid-Fußball erinnern kann, helfen wir dem Gedächtnis gerne mit diesem Video auf die Sprünge:
ZORAN BARISIC:
DATUM: 21. April 2013
GEGNER: FK Austria Wien (auswärts)
ERGEBNIS: 2:2
TORE: Jun (28., 56.); Alar (53.), Sabitzer (66.)
Die Austria befand sich auf dem Weg zum Meistertitel, Rapid war vier Tage vor dem 305. Wiener Derby gegen Pasching aus dem Cup geflogen und Peter Schöttel als Trainer abgelöst worden - keine leichten Voraussetzungen für das Debüt von Zoran Barisic. Mit dem Remis wurde aber immerhin verhindert, dass die Veilchen alle Stadt-Duelle dieser Saison gewannen. Auffällig: Bis auf Alar, der damals sein 14. Saison-Tor erzielte, spielen inzwischen alle damaligen Mittelfeldspieler und Stürmer Rapids in Deutschland.
PETER SCHÖTTEL:
DATUM: 16. Juli 2011
GEGNER: FC Admira Wacker Mödling (heim)
ERGEBNIS: 2:0
TORE: Salihi (67.), Nuhiu (91.)
Peter Schöttels Debüt war ein wahrhaft historisches Match. Tendenziell weniger wegen der Ereignisse auf dem Platz, sondern drumherum, schließlich war es ein "Geisterspiel". Nach dem abgebrochenen Derby im Mai 2011 ging der Auftakt in die neue Saison ohne Publikum über die Bühne. Die Admira, damals als frischgebackener Aufsteiger in die Bundesliga zurückgekehrt, bot eine couragierte Leistung, Rapid gewann schmeichelhaft.
ZORAN BARISIC:
DATUM: 16. April 2011
GEGNER: FC Wacker Innsbruck (auswärts)
ERGEBNIS: 3:0
TORE: Salihi (11., Elfmeter), Drazan (63.), Hofmann (70.)
Schon nach dem unrühmlichen Ende der Ära von Peter Pacult durfte Zoran Barisic erstmals zehn Pflichtspiele lang die Rapid-Profis betreuen. Goalie Helge Payer betrachtete den klaren Sieg in Innsbruck damals "als Startschuss in eine neue Zeit." Wobei sich Barisic ein wenig gedulden musste, ehe er endgültig Chefcoach wurde. Im Sommer übernahm vorerst Peter Schöttel.
PETER PACULT:
DATUM: 10. September 2006
GEGNER: FC Red Bull Salzburg (heim)
ERGEBNIS: 1:1
TORE: Kavlak (31.); Dudic (93.)
Die Amtszeit von Peter Pacult sollte eine prägende werden und 2008 mit dem bis dato letzten Meistertitel ihre Krönung erfahren. Aller Anfang war jedoch schwer. Pacult übernahm Rapid auf Rang acht und geriet mit den Hütteldorfern im Herbst 2006 in Abstiegsgefahr. In den ersten zwölf Liga-Spielen unter seiner Anleitung gab es nur einen Sieg. Beim Debüt war er knapp dran, doch Salzburgs Dudic glich Sekunden vor dem Schluss aus.
GEORG ZELLHOFER:
DATUM: 18. Februar 2006
GEGNER: SV Mattersburg (heim)
ERGEBNIS: 2:0
TORE: Akagündüz (54.), Bazina (92.)
Josef Hickersberger übernahm das ÖFB-Team. Sein Nachfolger Georg Zellhofer, bei Provinzklub Pasching ein Erfolgsgarant, sollte es in der Bundeshauptstadt schwer haben, aber zumindest sein Einstand glückte. Mit Steffen Hofmann und Andreas Ivanschitz waren zwar zwei Schlüsselspieler abgewandert, aber gegen Mattersburg konnte man diesen Verlust kompensieren. Dafür netzte Neuerwerbung Mario Bazina, der jedoch wegen seines Torjubels die Gelb-Rote Karte sah und somit ausgerechnet gegen Ex-Klub GAK gesperrt war.
JOSEF HICKERSBERGER:
DATUM: 10. Juli 2002
GEGNER: SK Sturm Graz (auswärts)
ERGEBNIS: 4:0
TORE: Sobotzik (22.), Ivanschitz (72., 78.), Schießwald (87.)
Unter Neo-Trainer Josef Hickersberger machte Rapid gleich am 1. Spieltag die enttäuschende Vorsaison vergessen und feierte im Schwarzenegger-Stadion einen souveränen 4:0-Erfolg. "Hickes" Aufbauarbeit sollte in der Folge ein wenig dauern, aber immerhin im Meistertitel 2005 gipfeln. Eine Champions-League-Teilnahme später fühlte sich Hickersberger zu seiner zweiten Amtszeit als Teamchef berufen.
LOTHAR MATTHÄUS:
DATUM: 8. September 2001
GEGNER: FC Admira Wacker Mödling (heim)
ERGEBNIS: 0:1
TORE: Ziervogel (15.)
Ein "Loddar-Effekt" schaut anders aus. Das Trainer-Debüt des deutschen Weltmeisters sollte sinnbildlich für seine verkorkste Amtszeit in Hütteldorf werden. Aber immerhin hatte eine Rapid-Legende an diesem Tag ihren Spaß, Hans Krankl entführte nämlich als Admira-Coach die drei Punkte aus dem Hanappi-Stadion. Ein netter Fun Fact ist auch, dass der spätere Admira-Trainer Oliver Lederer in der Rapid-Startelf stand.