St. Pöltens David Stec spielte sich letzte Saison mit starken Leistungen in den Blickpunkt.
Auf 5 Tore und 5 Assists kam der 22-Jährige im Aufstiegsjahr des SKN. Sein großes Plus: Er ist Außenverteidiger. Auf dieser Position herrscht in Österreich nicht gerade ein Überangebot an jungen Leistungsträgern.
Infolgedessen sollen heimische Spitzenklubs am Rechtsfuß interessiert gewesen sein, unter anderem Austria und Rapid. "Es gab Kontakte mit meinen Berater, aber keine Angebote", erklärt Stec.
Den Schritt zu einer größeren Adresse traut er sich auf jeden Fall zu: "Das Ziel ist natürlich immer, zu einem Spitzenverein zu wechseln, aber einstweilen ist das kein Thema, weil ich mich nun mit St. Pölten in der Bundesliga etablieren will."
Unterschied zur Ersten Liga
Bei St. Pölten besitzt Stec noch einen Vertrag bis 2018. Mit einem Transfer im nächsten Sommer könnte der SKN das Eigengewächs, das 2009 von der Austria-Akademie in die niederösterreichische Landeshauptstadt kam, zu Geld machen.
Dafür müssen Klub und Spieler in der Bundesliga mit guten Leistungen aber noch Werbung machen. Bisher gelang das - ganz untypisch für Aufsteiger in der österreichischen Bundesliga - noch nicht.
"Die Mannschaften steht hinten kompakter", erklärt Stec den größten Unterschied zwischen erster und zweiter Leistungsstufe. "Es ist schwerer, im letzten Drittel durchzukommen. Von hinten spielen wir teilweise richtig gut raus, aber im letzten Drittel funktioniert es noch nicht so."
Was Außenverteidiger können müssen
Der 22-Jährige wird von Coach Karl Daxbacher in der Bundesliga bisher zumeist im Mittelfeld statt als Außenverteidiger eingesetzt. Rechts hinten setzte "Sir Karl" oft lieber auf den routinierten Andreas Dober, der gegen Ried mit diesem Hammer-Tor Aufsehen erregte:
Bei genauerer Nachfrage lässt Stec anklingen, dass er sich eine Reihe weiter hinten wohler fühlt. Dort durfte er in den letzten beiden Spielen gegen Wolfsberg (1:1) und Ried (2:1) auch ran. Gleichzeitig meint er aber: "Ich spiele dort, wo mich der Trainer aufstellt. Es ist wichtig, dass ich überhaupt zum Einsatz komme. So kann ich mich am besten entwickeln."
Im U21-Nationalteam kämpft Stec mit Kaiserslautern-Legionär Philipp Mwene um den Stammplatz rechts hinten. Den St. Pöltner zeichnet aus, dass er viele Qualitäten für die Offensive mitbringt. Nicht umsonst beobachtete ihn Rapid und die Austria. Bei beiden Wiener Großklubs positionieren sich die defensiven Außenbahnspieler im Angriff weit vorne.
"Im heutigen Fußball sind die Außenverteidiger offensiv. Aber man muss auch hinten gut sein. Die richtige Mischung macht es aus", meint Stec.
Diese Qualitäten muss er nun in der Bundesliga unter Beweis stellen. Dann könnte er im nächsten Jahr tatsächlich der Sprung zu einem größeren Klub schaffen.