Ein Comeback zum Vergessen.
Robert Almer leistete sich bei seiner Rückkehr ins Austria-Tor einen Mega-Bock, der die 1:2-Heimpleite gegen die Admira besiegelte.
Der ÖFB-Teamkeeper wollte weit außerhalb des Strafraums klären, schoss aber Monschein an, der blitzschnell nachsprintete und ins leere Tor traf.
„Den Ball hätte ich eigentlich voll getroffen, aber es ist blöd, wenn der Gegner davorsteht“, nahm der 32-Jährige bei LAOLA1 die vierte FAK-Niederlage in der laufenden Saison auf seine Kappe.
Nicht der erste Schnitzer beim Comeback
Comebacks und Almer? Keine wirkliche Liebesgeschichte. Als der Steirer im März dieses Jahres seine Rückkehr nach fast viereinhalb monatiger Verletzungspause gegen Sturm feierte, ließ er einen eher harmlosen Avdijaj-Schuss prallen und ermöglichte so Edomwonyi den späten Ausgleich zum 1:1.
Zwar nur ein dummer Zufall, aber ärgerlich.
Gegen die Südstädter wäre für die Veilchen bei einer besseren Chancenverwertung wesentlich mehr drinnen gewesen. Das musste auch Admira-Coach Oliver Lederer zugeben: „Wenn man das Spiel gesehen hat, dann kann man zu dem Schluss kommen, dass nicht unbedingt die bessere Mannschaft als Sieger vom Platz gegangen ist.“
"Normalerweise springen neun von zehn Bälle irgendwo hin"
Doch Almer stellt unmissverständlich klar: „Mein Fehler und auch der erste Gegentreffer, den man besser verteidigen hätte können, haben uns das Genick gebrochen.“
Die spielentscheidende Szene in der 63. Minute beschreibt er selbst wiefolgt: „Monschein ist voll durchgegangen – das haben die Admiraner aber die ganze Partie gemacht. In dem Fall hatten sie das Glück, dass dem Spieler der Ball genau in den Lauf sprang. Normalerweise springen neun von zehn Bälle irgendwo hin.“
Als Tormann so weit außerhalb des Sechzehners zu stehen, sei mittlerweile Teil des Spiels. “Es wird immer gefordert, dass man hoch verteidigt, dass auch der Torhüter hoch steht.“
Fehler können passieren
Daher seien Fehler immer wieder im Bereich des Möglichen. „Wenn du hoch stehst, besteht immer die Gefahr, dass ein Malheur passiert, dass du einmal den Ball nicht triffst oder was auch immer.“
An seiner Spielauslegung wird der Patzer nichts ändern. Auch in Zukunft sind Ausflüge vorprogrammiert.
„Es wäre natürlich einfacher, wenn du als Tormann im Sechzehner stehen bleibst, aber dann kannst du auch weniger Situationen verhindern. Wenn die Möglichkeit besteht, einen Steilpass oder eine Eins-gegen-Eins-Aktion gegen den Stürmer zu verhindern, ist es sinnvoller, aus dem Tor zu kommen und zu versuchen, mit dem Fuß zu klären“, meint der 32-fache ÖFB-Teamspieler.
Körperlich alles in Ordnung
Das einzig Positive für Almer an diesem Abend: Seine Adduktoren-Probleme sind auskuriert. „Es ist alles wieder in Ordnung, sonst hätte ich aber auch nicht gespielt.“
Und: Viel Zeit, um über seine Bock nachzudenken, bleibt dem Ex-Deutschland-Legionär sowieso nicht, denn bereits am Donnerstag geht es für die Austria in der Europa-League-Gruppenphase mit dem Heimspiel gegen Viktoria Pilsen weiter.
„Das ist das Gute im Fußball. Es geht Schlag auf Schlag“, so Almer abschließend.