Der 4:0-Heimsieg des SK Rapid gegen den Wolfsberger AC war möglicherweise der entscheidende Befreiungsschlag im Abstiegskampf.
Trainer Goran Djuricin muss bei "Sky" zugeben: "Anscheinend ist heute alles aufgegangen." Und der Interimscoach ergänzt: "Der Sieg war sehr notwendig. Aber die Jungs haben jetzt hoffentlich kapiert, wie gut sie wirklich sein können."
Entscheidend dafür "Gogos" Umstellungen: Im 4-4-2 mit Doppeltorschütze Giorgi Kvilitaia und dem zuletzt igorierten Matej Jelic.
Versuch mit Kvilitaia und Jelic ging auf
"Wir sind als Mannschaft aufgetreten. Das war so ein wichtiges Spiel für uns und die Fans. Wir haben alle hundert Prozent gegeben. Aber es war nicht zu erwarten, dass ich in elf Minuten zwei Mal treffe, aber ich bin glücklich und freue mich für Rapid", strahlte ein überglücklicher Kvilitaia.
Der Stürmer ermöglichte Rapid einen Traumstart, der Spielverlauf war ein entscheidender Faktor für die Wiener, um nach und nach mehr Selbstvertrauen aufzubauen. Nicht unerwähnt darf dabei bleiben, dass Jelic bei der Entstehung der ersten beiden Tore beteiligt war.
"Ich freue mich auch für Jelic, dass er gleich bei zwei Toren beteiligt war. Er hat die letzten Wochen sehr stark trainiert, war sehr aggressiv. Er hat schon lange warten müssen, aber jetzt alles zurückgezahlt. Er hat Charakter gezeigt, sich nie beschwert und seine Chance genützt", lobte Djuricin.
Auch Kvilitaia war seinem ungewohnten Sturmpartner dankbar: "Er hat beide Tore aufgelegt, ich bin sehr happy über seine Assists."
Das 4-4-2 wird für Djuricin auch in der Zukunft eine Überlegung wert sein. Aber immer nur, wenn es zum Gegner passt. Das Zauberwort heißt Flexibilität, gegen die Admira war das Attackieren mit drei Spielern seiner Meinung nach zielführender.
Wöber stellt Sonnleitner und Schösswendter in den Schatten
Andere konnten in der Vorbereitung auf die Partie nicht so aufzeigen wie Jelic. Arnor Traustason wurde von Djuricin abgewatscht, auch Christoph Schösswendter schaffte den Cut für die so wichtige Partie nicht.
"Das war bezogen auf die Leistung diese Woche im Training. Ich wollte Aggressivität, taktische Disziplin, Einsatzbereitschaft, Konzentration. Der eine oder andere Schritt von ihm war unglücklich, es war eine ganz knappe Sache. Sonni ist in den Zweikämpfen aggressiver. Aber Schössi ist ganz knapp dran", begründete Djuricin.
Weiterhin für ihn gesetzt in der Innenverteidigung ist Maximilian Wöber. Der erst 19-jährige Wiener bekommt derzeitn den Vortritt gegenüber Sonnleitner und Schösswendter und überzeugte gegen den WAC mit hundert Prozent gewonnen Zweikämpfen (11/11).
"Ich habe schon früh gesagt, dass ich nicht auf Namen oder Alter schaue. Ich habe gesehen, wie stark Wöber trainiert. Für mich ist er der beste Innenverteidiger Österreichs in seinem Alter und in zwei, drei Jahren ein Kandidat fürs Nationalteam."
"Kleiner, aber wichtiger Schritt" für Djuricin
Ist mit dieser Leistung der Abstiegskampf wirklich kein Thema mehr? Durch Rieds Sieg gegen die Admira ist der Vorsprung auf den Tabellenletzten mit sechs Punkten gleich geblieben, allerdings sind nur mehr vier Spiele zu spielen.
"Ich habe versucht, das Wort vom Verein und der Mannschaft fernzuhalten, wurde aber sofort damit konfrontiert. Wir sind aber nicht blinbd und wissen, wie die Tabelle ausschaut. Das war ein kleiner, aber wichtiger Schritt für uns", so Djuricin.
Der Chefbetreuer hat bewiesen, dass er die Mannschaft in dieser schwierigen Phase erreicht. Die Chancen stehen somit gut, dass der 42-Jährige auch auf der Liste von Sportdirektor Fredy Bickel steht, die er am Montag bei der Präsidiumssitzung vorlegt.
"Das hoffe ich sehr wohl", lässt sich Djuricin dann doch entlocken. Im Moment zählt aber viel mehr, dass der so wichtige Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelungen ist.