Nach der Enttäuschung im CL-Playoff hat sich der Blick von Red Bull Salzburg nach vorne gerichtet.
Am Sonntag gastiert der Meister im Allianz Stadion bei Rapid. „Ich finde es gut, dass gleich ein Spiel folgt“, freut sich Valentino Lazaro auf den Schlager in der „grünen Hölle“.
Trainer Oscar Garcia über den kommenden Gegner: „Wir haben keine Angst, wir haben Respekt. Sie haben Qualität dazugeholt, es ist ein schwieriger Gegner.“
Stefan Stangl trifft erstmals auf seinen Ex-Klub.
Nachdem gegen Dinamo Zagreb 23.451 Zuschauer in Salzburg mit dabei waren, werden es am Sonntag rund 25.000 sein.
„Ich spiele immer gerne in einem vollen Stadion und bei guter Atmosphäre. Ich habe das schon oft so erlebt, ob als Spieler oder später als Trainer in England. Ich denke auch, dass das eine große Motivation für meine Mannschaft ist. Solche Begegnungen, wie jene in der Champions bzw. Europa League, sind für die Entwicklung unserer jungen Spieler sehr wichtig“, sagt der spanische Trainer.
Garcia warnt naturgemäß: „Rapid ist in diesem Stadion noch gefährlicher.“
Man darf gespannt, wem der Katalane nach 120 intensiven Minuten am Mittwoch ohne Happy End das Vertrauen schenkt – wer mental und körperlich auf der Höhe ist, wird spielen.
„Wenn wir uns jetzt hängen lassen, werden wir keine Partien gewinnen“, sagte Rechtsverteidiger Christian Schwegler am Mittwoch. Der Schweizer wird nach einem Innenbandriss im Knie wochenlang fehlen.
An seiner Stelle wird Stefan Lainer, am Mittwoch der Salzburger Unglücksrabe, spielen. Und links?
Andreas Ulmer spielte zuletzt international und stand national nicht im Kader – genau umgekehrt war es bei Stefan Stangl, der erstmals seit seinem Wechsel auf seinen Ex-Klub Rapid trifft.
Der 24-Jährige, der in keinem CL-Quali-Spiel im Kader stand, schaffte dafür den Sprung in jenen von Marcel Koller, während Ulmer nur auf der Abruf-Liste steht. Ein klares Signal des Schweizers.
Bei Salzburg muss sich Stangl (noch) hinter Ulmer anstellen. Man darf gespannt sein, wie sich Garcia in diesem Fall am Sonntag entscheidet. Klar ist nur, dass Stangl mit Pfiffen bedacht wird.
Erstmals seit Marcel Sabitzer spielt ein Ex-Rapidler die darauffolgende Saison als Salzburger gegen Rapid.
Anfang August von LAOLA1 auf dieses Wiedersehen und das neue Stadion angesprochen meinte Stangl: „Natürlich freue ich mich. Wenn ich als Fußballer Angst habe, bin ich falsch am Platz."
Ob Stangl, der ablösefrei zu Rapid kam und nach zwei Saisonen kolportierte 1,6 Millionen Euro eingebracht haben soll, am Platz steht wird sich also erst weisen. Wichtiger wird für Salzburg die Reaktion der Mannschaft nach dem Tiefschlag am Mittwoch sein.
Denn mit den Eindrücken von diesem Spiel geht man auch in die Länderspiel-Pause.
„Wir versuchen unseren Frust in gute Taten umzumünzen. Wir werden alles daran setzen, um bei diesem Spiel auf voller Höhe zu sein“, gab Schwegler als Marschroute aus.
Martin Hinteregger sieht es ähnlich: „Ich denke das ist gut, dass es genau gegen Rapid geht. Es wäre wichtig, wenn wir vor der Länderspiel-Pause noch gewinnen. Das wäre ein guter Trost."
SK Rapid Wien - Red Bull Salzburg
Wien, Allianz Stadion, 16.30 Uhr, SR Hameter). Saisonergebnisse 2015/16: 2:1 (a), 1:2 (h), 0:2 (a), 1:1 (h)
Rapid: Novota - Pavelic, Schößwendter, Dibon, Schrammel - Mocinic, Schwab - Schaub, S. Hofmann/Murg, Traustason - Joelinton
Ersatz: Strebinger - M. Hofmann, Wöber, Auer, Grahovac, Szanto, Entrup
Es fehlen: Schobesberger (Knorpelabsplitterung im rechten Knie), Jelic (Muskelbündelriss im Oberschenkel), Kvilitaia (im Aufbautraining)
Salzburg: Walke - Lainer, Caleta-Car, Hinteregger, Ulmer - Laimer, Bernardo - Wanderson, Berisha, Lazaro - Gulbrandsen
Ersatz: Stankovic - Upemecano, Stangl, Samassekou, Minamino, Hwang, Dabbur
Fraglich: Soriano (Oberschenkel-Probleme)
Es fehlen: Leitgeb, Yabo (beide Trainingsrückstand), Prevljak (Knieverletzung), Miranda (Knöchelverletzung), Rzatkowski (Oberschenkelverletzung), Schwegler (Innenbandriss im rechten Knie)