Es waren Bilder, die man beim SK Rapid noch aus Zeiten unter Mike Büskens im Herbst gewohnt war.
Die Fans verweigerten den Grün-Weißen nach dem 0:0 gegen die Admira die Verabschiedung und schickten sie mit unschönen Gesten vom Fanblock weg. Die am Boden zerstörten Spieler wurden mit lautstarken Pfiffen bedacht.
Doch Trainer Damir Canadi bleibt ruhig, will die Situation nicht überbewerten: "Aus unserer Sicht war es teils, teils. Ein paar haben uns applaudiert, ein paar haben uns weggedeutet."
Canadi kann enttäusche Fans verstehen
Die Stimmung war angespannt. Überwogen nach dem Derby-Remis noch die positiven Aspekte, präsentierten die 17.300 Fans diesmal die Quittung für nur zwei Punkte aus den ersten zwei Frühjahrs-Spielen.
Aufgrunddessen ist die Reaktion der Supporter für Canadi auch verständlich: "Sie sind auch enttäuscht, weil wir das Spiel nicht gewonnen haben und weil sie auch gesehen haben, dass die Mannschaft viel investiert hat. Das gehört ganz einfach dazu. Wenn wir wieder gemeinsam Erfolg haben, werden wir wieder alle applaudieren und uns alle über Siege freuen. Darauf konzentrieren wir uns ganz einfach."
Durchhalteparolen also von Seiten der sportlichen Führung. Hinter dem leisen Protest steckt auch viel mehr die Unzufriedenheit über den gesamten Saisonverlauf als über den momentanen Rückrundenstart.
"Wir werden versuchen, alle mit ins Boot zu nehmen"
Natürlich haben sich auch die Spieler und das Trainerteam mehr erwartet, trotzdem versucht man, die Situation nicht eskalieren zu lassen und kühlen Kopf zu bewahren.
"Wir werden versuchen, alle mit ins Boot zu nehmen, damit uns die Fans weiterhin unterstützen. Wir werden ihnen den Respekt geben, dass sie hierher kommen und uns unterstützen. Dass sie nicht ganz zufrieden sind mit der ganzen Saison, ist ja kein Thema. Wir haben halt einmal eine nicht so leichte Phase", so Canadi weiter.
Trotzdem wollen alle Beteiligten bei nur neun Punkten Vorsprung auf den Abstiegsrang Taten sehen. Denn mit dem Auswärtspiel gegen den Wolfsberger AC, dem Heimspiel gegen Tabellenführer RB Salzburg und dem Gastspiel beim SK Sturm Graz stehen nicht gerade einfache Wochen bevor.