Altach mischt weiter um den Herbstmeister-Titel mit.
Die Vorarlberger feiern gegen Ried einen 1:0-Sieg und setzen sich zumindest bis Mittwoch an die Tabellenspitze.
Die Elf von Interimscoach Werner Grabherr hält bei 36 Punkten – so viel hatte noch nie ein Vorarlberger Klub nach 17 Runden auf dem Konto. Für Altach ist es zudem der elfte Sieg, auch das ist ein Novum zu diesem Zeitpunkt.
"Wir freuen uns über den ersten Platz. Vielleicht bleiben wir ja länger da oben", sagt Boris Prokopic bei "Sky".
Der Goldtorschütze war der auffälligste Spieler bei den Altachern, bei denen mit Cezar Ortiz, Patrick Salomon, Christian Schilling, Daniel Luxbacher und Dimitri Oberlin fünf Neue in der Startelf standen.
"Es war ein schöner Abend für mich, ich habe viele Aktionen gehabt und das Tor gemacht. Ich hatte noch weitere Chancen, die ich vielleicht machen hätte sollen. Aber wir haben verdient gewonnen. Es ist immer schön, ganz oben zu stehen. Unser Ziel ist es uns bis zur Winterpause da oben zu platzieren, aber wir müssen weiter hart arbeiten", resümiert Prokopic nach der neunten Ligapartie hintereinander ohne Niederlage.
Rekord für Grabherr
Vor allem zuhause sind die Vorarlberger eine Macht, die Cashpoint-Arena darf guten Gewissens als Festung bezeichnet werden. Nur Tabellenführer Sturm Graz (1:1) und Meister Salzburg (0:0) konnten zumindest einen Punkt mitnehmen, ansonsten gab es für Altach sieben Siege in der bisherigen Saison.
Auch die Erfolgsserie von Interims-Coach Werner Grabherr geht weiter. Altach bleibt nach dem Abgang von Damir Canadi zu Rapid auch im dritten Spiel unter seiner Führung ungeschlagen (2 Siege, 1 Remis). Er ist damit der erste Trainer in der Vereinsgeschichte, dem ein derartiger Start gelingt.
"Ich freue mich, dass wir nach dem Trainerwechsel so gut unterwegs sind. Die Tabellenführung ist von Mal zu Mal mehr wert, weil es mit jeder Runde schwieriger wird", sagt Grabherr. Ob er angesichts des Erfolges auch über den Winter hinaus auf der Trainerbank der Altacher sitzen wird, lässt er offen.
Kritik bezüglich ÖFB-Trainer-Ausbildung
"Ich habe mich mit der Situation noch nicht auseinandergesetzt. Wir werden die vier Wochen mit der Mannschaft gemeinsam sauber zu Ende bringen, für alles andere ist Georg Zellhofer verantwortlich. Ich bin ein junger Trainer und will jetzt erstmal Erfahrung sammeln", sagt Grabherr, der allerdings nur die UEFA-A-Lizenz besitzt.
"Ich will die Pro Lizenz machen und bin heuer nicht dazu gekommen, weil in Österreich ausländische Trainer diese Plätze blockieren und uns junge österreichische Trainer daran hindern, diese Ausbildung zu Ende machen zu können", übt der 31-Jährige Kritik, auch an der Auswahl bei der ÖFB-Ausbildung.
Im Sommer starteten u.a. Carsten Jancker, Alexander Zickler (beide GER) und Carlos Chaile (ARG) die höchste Trainer-Ausbildung hierzulande.
"Für mich steht die Ausbildung an vorderster Stelle, bevor ich in diesem Geschäft weiter ganz vorne arbeiten möchte. Eine Kombination als zweiter Co-Trainer und in der Gesamtvermarktung bei Altach steht im Moment sicher und ich gehe davon aus, dass es diese Kombination sein wird."