Die sportliche Talfahrt von Rapid hat nun auch personelle Konsequenzen.
Nach der 0:1-Heimniederlage gegen den Wolfsberger AC trennt sich der Rekordmeister von Sportchef Andreas Müller und Trainer Mike Büskens.
"So erfreulich der trotz 0:2-Rückspielniederlage souverän über AS Trencin erreichte Einzug in die Gruppenphase der UEFA Europa League auch war, bleibt unser tägliches Brot die heimische Bundesliga", erklärt Präsident Michael Krammer.
Krammer spricht über seine Entscheidung:
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Keine Weiterentwicklung zu erkennen
"Hier ist die Bilanz in den letzten zehn Partien mit nur zwei Siegen und einem negativen Torverhältnis von 9:12 für einen Klub mit unseren Ansprüchen einfach viel zu wenig. Verletzungspech und Doppelbelastung können beim breit aufgestellten Kader nicht die einzigen Gründe für diese unzufriedenstellende Bilanz sein", hält der Vereins-Boss weiter fest.
Laut Krammer spiele die Mannschaft zwar "überwiegend mit viel Herz, von der erwarteten Weiterentwicklung ist aber auch nach nunmehr 25 Pflichtspielen leider wenig zu erkennen."
"Wir haben dies ebenso wie die Beurlaubung von Andreas Müller, dem wir bei der Trainerwahl im Juni voll vertraut haben, im Personalausschuss, dem neben mir weitere Präsidiumsmitglieder und Christoph Peschek als Vorsitzender der Geschäftsführung der SK Rapid GmbH angehören, einstimmig beschlossen", verdeutlicht Krammer.
Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Bis auf Weiteres wird Thomas Hickersberger das Training der Hütteldorfer leiten. Bis zum Ende der Länderspielpause will man einen Nachfolger präsentieren.
Büskens: "An fehlender Effizienz gescheitert"
Büskens meint in einer ersten Reaktion: "Ich möchte mich beim Verein, vor allem der Mannschaft und dem Trainerteam, für die kurze Zeit bedanken. Schlussendlich sind wir, mit Ausnahme des Auswärtsspiels bei der Admira, an der fehlenden Effizienz gescheitert, nicht aber an der Art und Weise wie wir Fußball gespielt haben, wie alle anderen Statistiken belegen."
Die Beurlaubung von Müller kommentiert Krammer wiefolgt: "Leider kann es im im Fußball trotz bester Zusammenarbeit immer zu Situation kommen, die eine Trennung notwendig machen. Andreas Müller hat seit Jänner 2014 mit großem Engagement für den SK Rapid gearbeitet und durch Verhandlungsgeschick auch gute und gewinnbringende Transfers für den Klub ermöglicht, sowie vielversprechende Spieler langfristig an den Verein gebunden. Dafür ist ihm ausdrücklich zu danken, nunmehr sind wir aber zu dem Entschluss gekommen, dass wir auch auf der obersten Ebene der sportlichen Leitung einen Neuanfang starten möchten."
Eine Entscheidung über den Nachfolger des Deutschen könnte einige Zeit lang dauern: "Da derzeit keinerlei dringlichen Vertragsgespräche auf der Agenda stehen, wollen wir uns bei der Suche nach einem Nachfolger, der sowohl aus Österreich als auch aus dem Ausland kommen kann und Deutsch sprechen soll, Zeit lassen."