Plötzlich ist alles ganz schnell gegangen.
Komfortabel war er zwar nicht, der Polster, auf dem die SV Ried überwintert hat, aber immerhin waren es sechs Punkte Vorsprung auf den SV Mattersburg und zwei auf St. Pölten.
180 Spielminuten später ist die Rote Laterne ins Innviertel gewandert, zum ersten Mal seit der ersten Runde.
„Wir stehen ganz hinten, vielleicht ist das ja gar nicht so schlecht, dass wirklich jeder bei uns weiß, worum es heuer geht“, sagt Neo-Sportdirektor Fränky Schiemer bei „Sky“.
"Wie ein Kartenhaus zusammengefallen"
Dabei haben die Innviertler im Heimspiel gegen Salzburg gar nicht so schlecht begonnen. Gut mitgespielt und nach elf Minuten sogar das 1:1 erzielt. Doch dann ging alles schief.
„Nach dem 1:2 ist unser ganzes Spiel wie ein Kartenhaus zusammengefallen. Die weiteren Tore haben wir ihnen dann im Sechzehner aufgelegt. Wenn du solche Fehler gegen Salzburg machst, kommt das dabei heraus“, stöhnt Thomas Reifeltshammer.
Was dabei herausgekommen ist, war eine 1:6-Pleite. „Das darf uns nicht passieren“, gibt Coach Christian Benbennek unumwunden zu. Reifeltshammer hat ein Déjà-vu: „Das hat an unser erstes Spiel auswärts gegen Rapid erinnert, da sind wir auch so untergegangen.“
Die Highlights der Partie:
(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)
Schiemer ist mit dem Ergebnis freilich auch nicht zufrieden, stellt aber klar: „Wir haben gegen einen übermächtigen Gegner gespielt. Salzburg ist nicht der Maßstab, mit dem wir uns messen.“
Wenngleich der neue Mann in der sportlichen Leitung durchaus konkrete Kritikpunkte hat: „Die Kompaktheit ist ein Riesenthema bei uns, wir stehen zu weit auseinander, die Abstände stimmen teilweise nicht. Und im Spiel ohne Ball hatten wir Riesenprobleme, da hat uns Salzburg teilweise vorgeführt.“
Benbennek will mit seiner Mannschaft viel lieber über Positives sprechen: „Wir werden uns bei der Video-Analyse lieber auf die Sachen beschränken, die wir gut gemacht haben, als dass wir uns die Sachen angucken, wo wir komplett auseinanderfallen.“
"Das kriegen wir schon hin"
Der Deutsche versucht, die negative Stimmung im Innviertel nicht weiter zu verstärken: „Mir ist wichtig, dass wir nicht absteigen. Und das kriegen wir schon hin. Wir werden da unten rauskommen. Ich glaube an meine Mannschaft, ich glaube daran, dass wir Erfolg haben werden. Wir haben noch genug Zeit, um diesen Tabellenplatz zu verlassen.“
Trainerdiskussion kommt in Ried derzeit noch keine auf. „Der Trainer arbeitet gut“, hält Schiemer fest.
Benbennek ist aber bewusst, dass er schon mal fester im Sattel gesessen ist: „Dass sich jeder drüber Gedanken macht, ob der Trainer noch der richtige ist, wenn ein Spiel 1:6 verloren geht und man Tabellenletzter ist, ist etwas ganz Normales. Aber wir kommen aus dieser Situation nicht heraus, wenn wir unruhig werden. Dass bei uns allen die Alarmanlagen auf rot sind, ist aber klar.“
Es war schon mal gemütlicher in Ried.