Peter Zulj ist 24 Jahre alt, hat aber in seiner bisherigen Laufbahn schon eine ziemliche Österreich-Rundfahrt hingelegt.
Nach den bisherigen "Sprints" soll die bisherige "Königs-Etappe" beim SK Sturm Graz nun endlich ein wenig länger dauern.
"Das habe ich mit Günter Kreissl auch genau so besprochen: Ich möchte nicht nach nur einem Jahr wieder gehen, sondern mein Ziel ist, dass ich längerfristig hier bleibe. Deshalb habe ich mich auch für einen über drei Jahre laufenden Vertrag entschieden", stellt der Mittelfeldspieler bei LAOLA1 klar.
Viele Vereinswechsel
Das mit der Österreich-Rundfahrt ist übrigens keine Übertreibung, wie ein Blick in Zuljs Lebenslauf belegt.
Der Oberösterreicher wurde in Salzburg und Linz ausgebildet, ehe er mit 16 Jahren in den Nachwuchs des SK Rapid Wien übersiedelte. In Hütteldorf konnte er sich nicht durchsetzen und wurde in den folgenden Jahren an diverse Vereine verliehen: SKU Amstetten, SV Grödig und TSV Hartberg.
Beim Wolfsberger AC gelang ihm im Frühjahr 2014 der Sprung in die Bundesliga mitsamt eines Treffers und eines Assists beim Debüt in der höchsten Spielklasse gegen Wacker Innsbruck. Im Sommer 2015 erfolgte der Transfer zur Admira, im Sommer 2016 jener zur SV Ried - nun ist der SK Sturm an der Reihe.
"Ich habe das nicht geplant"
Wer einige Wochen nach dem 24. Geburtstag eine derart große Zahl an Ex-Arbeitgebern vorweisen kann, sehnt sich wohl zurecht nach ein wenig Konstanz.
"Bei meinen letzten Klubs wollte ich eigentlich auch länger bleiben, aber es ist jedes Mal irgendwie anders eingetroffen. Ich habe das nicht geplant, dass ich immer irgendwo anders hingehe", sagt Zulj, "aber im Fußball weiß man eben nie, was passiert. Aber jetzt ist mein Ziel, dass ich längerfristig hier bleibe und mit Leistungen aufzeige."
Sehr gute Gespräche mit Kreissl beziehungsweise Trainer Franco Foda hätten den Ausschlag dafür gegeben, dass seine Wahl nach dem Abstieg mit Ried auf Sturm fiel: "Das ist der richtige Schritt für mich, der nächste Step zu einem Großklub in Österreich. Ich habe Vertrauen gespürt."
Kein neuer Matic
Zulj ist im Mittelfeld vielseitig einsetzbar. In den bisherigen Testspielen begann er meist im zentralen defensiven Mittelfeld an der Seite von Sandi Lovric, der sich seinerseits in dieser Saison endlich etablieren will.
"Ich bin auf der Sechser-Achter-Position eingeplant, also sowohl offensiv als auch defensiv. Das ist auch die Position, die ich letztes Jahr zum Schluss hin in Ried immer gespielt habe", meint Zulj, der jedoch seine Vielseitigkeit betont: "Ich bin in der Offensive überall einsetzbar, außer Stürmer habe ich auch schon überall gespielt. Aber am wohlsten fühle ich mich in der zentralen Position."
Nach dem Abgang von Uros Matic in der Winterpause hat Sturm im Frühjahr einen Box-to-Box-Player, der sowohl defensiv als auch offensiv Akzente setzen kann, vermisst.
Vergleiche mit dem Grazer Publikumsliebling scheut Zulj allerdings: "Ich vermute, viele Fans denken sich, dass ich diese Lücke füllen soll oder muss, aber ich bin ein anderer Spielertyp als Uros. Ich weiß, dass wir beide Linksfüßler sind, gerne ins Dribbling gehen und gerne das Spiel an uns reißen, aber er hat seine Qualitäten und ich habe meine - und ich schaue, dass ich meine Qualität in die Mannschaft einbringe, damit wir erfolgreich spielen."
Gelingt dies nach Wunsch, sollte das nächste Etappenziel ins Ausland führen - so wie bei Bruder Robert Zulj, der im Sommer zu Hoffenheim gewechselt ist.