Wie stark ist Rapid wirklich?
In den letzten vier Pflichtspielen schossen die Wiener 15 Tore und kassierten nur eines, insgesamt holte man in acht Partien sechs Siege, ein Remis und nur eine Niederlage.
Diese allerdings ausgerechnet gegen Altach, einem vermeintlich Kleinen, der aber vor diesem Spieltag überraschend die Tabelle anführt.
Somit wird das Spiel beim WAC für Rapid zur Nagelprobe. Doch Stefan Schwab ist zuversichtlich: "Es wird eine richtig harte Partie, aber ich glaube, wir sind reifer geworden."
"Man wird sehen, wie reif und clever wir wirklich sind"
Die vielen Punkteverluste gegen Tabellen-Nachzügler kosteten den Hütteldorfern vergangene Saison den Meistertitel und waren im Endeffekt auch ein Grund, warum Zoran Barisic seinen Hut nehmen musste.
Im neuen Allianz-Stadion hat man längst unter Beweis gestellt, dass man eine Heimmacht sein kann. Drei Siege und ein Torverhältnis von 12:0 sprechen eine klare Sprache.
Auswärts auf kleinen Plätzen muss sich Rapid erst beweisen. Die Erfahrungen beim 0:0 bei Torpedo Zhodino und dem 0:1 in Altach sollten aber Warnung genug sein.
"Wir haben jetzt alle mehr Spiele in den Beinen und wissen vielleicht ein bisschen besser, wie man mit solchen Situationen umgeht. Man wird sehen, wie reif wir wirklich sind und ob wir clever genug sind, auch einmal eine dreckige Partie zu gewinnen", legt Schwab nach.
"Müssen die schmutzigen Siege einfahren"
Auch Trainer Mike Büskens will beweisen, dass er die Mannschaft richtig auf solche Spiele einstellen kann. Deshalb mahnt er:
"Das Wichtigste ist, dass wir gierig bleiben müssen", meint der Deutsche und fordert: "Wir müssen vom Kopf her sehr fokussiert sein. Wir wissen, dass wir beim WAC an oder weit über unsere Grenzen gehen müssen. Wenn wir das schaffen, können wir drei Punkte holen."
Dazu werden andere Mittel vonnöten sein als gegen AS Trencin, die Admira oder im Derby, wo man spielerisch zum Erfolg kommen wollte.
"Wir wissen, dass es dort mit schönem Fußball schwierig wird. Deshalb müssen wir die schmutzigen Siege einfahren. Da müssen wir noch zulegen", gibt Schwab die Marschroute zu.
Umstellungen und Hofmann-Comeback möglich
Die eine oder andere Veränderung in der Startelf des Tabellenzweiten wäre dabei keine Überraschung. Die Doppelbelastung sollte nicht unterschätzt werden, auch Büskens will individuell reagieren und Spielern im Fall der Fälle eine Pause gönnen.
Das denkt Büskens über einen möglichen Schaub-Wechsel:
In Zilina gegen AS Trencin wurde Kapitän Steffen Hofmann nocht geschont, in Kärnten könnte der Regisseur hingegen sein Comeback feiern. Das Beruhigende aus Rapid-Sicht ist jedoch, dass es zuletzt auch ohne den Spielmacher hervorragend lief.
"Wir haben einen guten Kader. Gegen Trencin war Szanto, der die letzten Spiele brav gespielt hat, nicht dabei, dafür hat Grahovac super gespielt. Steff (Anm.: Hofmann) kommt zurück, Arnor Traustason ist bald wieder fit. Wir haben einen breiten Kader und den brauchen wir auch. Es sind jetzt fast jeden dritten, vierten Tag Spiele, da ist es wichtig, auf solche Spieler zurückgreifen zu können", hebt Schwab die Vorteile hervor.
Doch nur mit einem Sieg beim Angstgegner WAC kann die positive Serie fortgesetzt werden. Es wird eine Nagelprobe, bei der sich herausstellen wird, wie stark und wie reif Rapid wirklich ist.