Was für ein Erfolg!
Red Bull Salzburg steht nach dem 2:1 gegen Atletico Madrid im Halbfinale der UEFA Youth League und fordert am 21. April in Nyon den FC Barcelona.
„Ein historisches Ereignis! Umso schöner, dass wir als internationaler Nobody dort hinkommen, auch wenn uns die Leute schon kennen“, jubelt Akademie-Leiter Ernst Tanner.
RBS-Sportchef Christoph Freund: „Ein richtiges Ausrufezeichen! Es zeigt, wie toll wir in der Akademie arbeiten. Das ist europaweit Spitzenklasse und macht uns stolz."
Salzburger Stolz
Und nicht nur die Salzburger Verantwortlichen strahlten am Dienstag über das gesamte Gesicht.
Vor allem natürlich auch die Spieler.
„Es ist unglaublich, dass wir das geschafft haben und nun im Final Four in Nyon spielen. Wir werden versuchen, das Bestmögliche herauszuholen“, meinte Stürmer Oliver Filip, der gegen Paris St. Germain beim 5:0 noch drei Mal traf, dieses Mal aber eine Riesenchance auf das 3:1 vergab.
„Wir hätten die Partie früher entscheiden müssen, dann hätten wir auch die Probleme nicht gehabt.“
Das Final Four der UEFA Youth League in Nyon (SUI):
Datum | Spiel | Team 1 | Team 2 |
---|---|---|---|
Fr. 21. April | Halbfinale | Real Madrid | Benfica |
Fr. 21. April | Halbfinale | FC Barcelona | FC Salzburg |
Mo. 24. April | Finale | ? | ? |
Die „Jungbullen“ brachten das 2:1 über die Zeit.
Kapitän Xaver Schlager: „Wir sind erleichtert, denn die Schlussphase war sehr anstrengend, da hat Atletico Druck gemacht. Wir können stolz drauf sein, dass wir nun im Halbfinale stehen.“
Und der Cheftrainer ist stolz auf seine Burschen.
„Wir sind überglücklich, dass wir nun das Ziel Nyon erreicht haben, die Jungs dieses Erlebnis bekommen und mindestens noch eine Partie auf höchstem internationalen Niveau. Meine Jungs sind wirklich eine geile Truppe, mit der es irrsinnig Spaß macht, zu arbeiten, und ich bin froh, dass sie sich heute belohnen konnten“, freut sich Marco Rose, der sein Team in Europas Nachwuchs-Elite führte.
Goalie sprang am Geburtstag ein
Der Weg nach Nyon in die Schweiz, wo von 21. bis 24. April das „Final Four“ in diesem wichtigsten europäischen, aber noch jungen Nachwuchs-Bewerb (4. Saison) ausgetragen wird, war kein leichter, Salzburg schaltete zu Hause Größen des internationalen Fußballs aus.
„Wenn Sie mir gesagt hätten, wir würden Manchester City, Paris Saint-Germain und Atletico rauswerfen, hätte ich Ihnen das nicht geglaubt, aber es ist passiert“, freut sich Tanner.
Freund ergänzt: „Und es war hochverdient. Wir waren in allen Spielen die bessere Mannschaft."
Exklusiv: Oliver Filip führt LAOLA1 durch die Akademie!
(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)
Dass es gegen Atletico nicht noch einmal zu einem 5:0 wie gegen Paris kommen würde, war allen Beteiligten bereits vor dem Spiel klar.
Rose: „Wir haben zuletzt gegen zwei Teams gespielt, die angreifen wollten, heute gegen ein Team, das verteidigen wollte – und dennoch gut angegriffen hat. Von dem her waren sie sehr gefährlich.“
Schlager: „Wir wussten, dass Atletico anders spielt als Manchester City oder Paris St. Germain. Wir haben versucht, mit allen Mitteln dagegen zu halten und uns nicht provozieren zu lassen.“
Hinzu kam personell ein überraschender Wechsel. Goalie Daniel Antosch musste für Bartlomiej Zynel einspringen, nachdem dieser erkrankte. Antosch erfuhr es am Morgen seines 17. Geburtstages.
„Diesen werde ich nicht so schnell vergessen“, lachte Antosch, der die hektische Schlussphase wie folgt sah: „Man muss hinten die Ordnung halten, mit den Verteidigern gut kommunizieren und das haben wir auch gut gemacht. Wir sind gut gestanden, haben gekämpft und gewonnen.“
Dank an Fans
Die Fans halfen mit – 5380 Zuschauer, darunter auch wieder Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz und 346 mehr als zuletzt bei den Profis gegen Mattersburg (1:0), machten eine Europacup-Stimmung, die vor allem im Finish den „Jungbullen“ half.
„Es ist unbeschreiblich, was sich im Stadion abgespielt hat. Über 5000 Zuschauer im Stadion, die mitgegangen sind und auf den Tribünen mitgefightet haben, das war sehenswert und erlebt man nicht so oft in Salzburg“, weiß Tanner.
Rose fügt hinzu: „Dafür können wir nur Danke sagen. Die Jungs haben sich das auch über den Bewerb erarbeitet, vor so einer Kulisse zu spielen.“
Freund freut sich: „Es bestätigt unseren Weg. Die wichtigste Mannschaft ist die Erste, aber viel mehr kann man als kleiner Verein wie Salzburg im Nachwuchs nicht erreichen.“
Was macht die RB-Akademie so gut? Ein Lokalaugenschein:
(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)
La Masia gegen „Das Liefering“
Und nun trifft das kleine Salzburg auf den großen FC Barcelona, der den Bewerb in der Premieren-Saison gewann. Das Duell zweier Nachwuchs-Schmieden: „Das Liefering“ fordert also La Masia.
Tanner lacht: „Bildlich gedacht klingt das schön, romantisch, aber letztlich geht es darum, ins Finale zu kommen und da musst du jeden schlagen. La Masia ist eine Top-Akademie und Barca ein renommierter Klub. Es wird schwierig, aber wie man gesehen hat, ist nichts unmöglich.“
Filip freut sich bereits: „Jetzt ist alles möglich. Wir können das mit unserer Qualität auch gewinnen, aber da gilt es hart daran zu arbeiten.“
Der letzte Halbsatz gefällt Trainer Rose: „Es heißt schon was, in einem Halbfinale der Youth League zu stehen. Aber ab morgen arbeiten wir wieder.“
Zusatz: „Ich bin aber auch keiner, der schnell sagt, mehr geht nicht.“ Wie die bisherige Saison gezeigt hat, ist alles möglich.
Auch, dass Salzburg nun nach Nyon fährt und zur Nachwuchs-Elite Europas gehört.