Unmittelbar vor Rapids Europa-League-Spiel in Bilbao am Donnerstag (21 Uhr) trifft Red Bull Salzburgs auswärts auf Schalke 04 (19 Uhr).
Wem Rapid-Trainer Mike Büskens dabei die Daumen drückt, ist klar: "Schalke ist mein Zuhause, ich liebe diesen Klub." Daher könne er vor dem Duell mit den "Bullen" nicht "objektiv und neutral" sein.
Büskens, der in Düsseldorf geboren ist, besitzt in Gelsenkirchen den Status einer Klublegende, was angesichts seiner Vita keine Überraschung ist.
Der heute 48-Jährige gewann mit Schalke - an der Seite des heutigen Rapid-Sportdirektors Andreas Müller - 1997 den UEFA-Cup ("Da sind wir unsterblich geworden") sowie 2001 und 2002 den DFB-Pokal, war Co-Trainer und Trainer des Zweierteams und in den Jahren 2008 und 2009 für insgesamt 15 Partien Interimscoach.
"Ich bin Schalke-Mitglied"
"Ich bin Schalke-Mitglied, hatte letztes Jahr noch ein Amt dort inne", meinte Büskens im Hinblick auf seine Tätigkeit als Schalke-Scout für die 2. deutsche Bundesliga. In dieser Eigenschaft lotste er auch ÖFB-Teamspieler Alessandro Schöpf zu den "Königsblauen".
Spielt Schalke, schaut auch Büskens zu. "Ich verfolge das immer noch sehr aufmerksam, weil das der Verein meines Herzens ist, mit dem ich wahnsinnig viel erlebt habe, mit dem ich drei Titel gewinnen durfte. In diesem Verein steckt so viel Energie, wie in vielen anderen Traditionsvereinen auch. Wenn die lernen, ihre Energie zu bündeln, dann haben sie wahnsinnige Möglichkeiten", meinte Büskens.
Dass die Lage auf Schalke mit null Punkten aus den ersten fünf Ligaspielen alles andere als rosig ist, weiß auch Büskens. Er tritt aber auf die Panikbremse. "Der Vorteil ist, dass die Situation noch immer relativ ruhig ist. Einige neue Spieler sind der deutschen Sprache noch nicht mächtig. Es müssen sich erst Automatismen einstellen. Es geht um Kontinuität und nicht um ,Hosianna oder Kreuzigung', " befand der einstige Mittelfeldspieler.
Müller: "Drücke Schalke die Daumen"
Ähnlich klang Müller. "Dass die Situation bei Schalke nicht befriedigend ist, weiß jeder. Sie müssen alles tun, um dieses Heimspiel (gegen Salzburg) zu gewinnen und wieder ein positives Erlebnis zu haben", erklärte der 53-Jährige. "Bei Schalke sind alle sehr enttäuscht vom schlechten Ligastart. Aber der Zusammenhalt ist nach wie vor sehr groß. Ich bin überzeugt, dass sie gegen Salzburg gewinnen. Zumindest drücke ich ihnen die Daumen."
Von der sommerlichen Zäsur und den Engagements von Trainer Markus Weinzierl sowie Sportdirektor Christian Heidel erhofft Büskens nach wie vor Gutes. "In den vergangenen Jahren hattest du das Gefühl, die Heizungen sind auf fünf aufgedreht, die Fenster sind alle offen, und alle wundern sich, warum es nicht warm wird", erinnerte sich Büskens.
"Horst Heldt (Heidel-Vorgänger, Anm.) hat auch sehr gute Arbeit gemacht. Dennoch war im letzten Jahr viel Unruhe. Es gab frühe Gerüchte um Heidel, da war das Arbeiten nicht immer angenehm. Jetzt dringen nur wenige Dinge nach außen, sie wirken geschlossen. Ich habe eine hohe Meinung von Heidel. Das passt."
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