In einer unglaublichen Schlussphase holt die Austria bei der AS Roma ein 3:3.
Die Violetten gehen durch Holzhauser in Führung (16.), El Shaarawy dreht das Spiel per Doppelpack (19., 34.). Florenzi legt sogar noch ein Tor nach (69.).
Doch Joker Prokop (82.) und Kayode (84.) fixieren per Doppelschlag noch einen Punkt für die Wiener.
Pilsen verliert das Parallelspiel der Gruppe E daheim mit 1:2 gegen Astra. FAK (5) ist aufgrund des direkten Duells vor Roma (5) Tabellenführer.
Almer schwer verletzt
Die Austrianer steckten in Rom auch die Verletzung von Österreichs Teamtorhüter Robert Almer weg.
Der 32-Jährige spielte in Rom erstmals seit seiner im WM-Qualifikationsspiel gegen Wales am 6. Oktober erlittenen Wadenblessur, verletzte sich aber nach 22 Minuten schwer. Almer knickte bei einem Abschlag mit dem rechten Knie ein und musste mit dem Sanitätswagen vom Feld gebracht werden.
Es besteht Verdacht auf Kreuz- und Seitenbandriss, sollte sich die erste Diagnose bewahrheiten, droht ihm das vorzeitige Saisonende.
Starke Anfangsphase
Die im Stadio Olimpico von gut 2.000 Anhängern unterstützte Austria ließ sich dadurch aber nicht entmutigen und blieb dank eines sensationellen Finish auch im fünften Auswärtsspiel dieser Europacup-Saison ungeschlagen (4 Siege, 1 Remis). Damit geht die Elf von Thorsten Fink punktegleich mit Roma in das Retourspiel am 3. November (19.00) im Happel-Stadion.
Die Austria spielte in der Anfangsphase gegen den dreifachen italienischen Meister couragiert auf und ging auch verdient in Führung. Nach unnötigem Ballverlust von Juan flankte Lary Kayode ideal auf Raphael Holzhauser, der volley zum 1:0 traf (16.). Nur drei Minuten später gelang Stephan El Shaarawy aber der Ausgleich, als er Almer überhob (19.).
Zwei Totti-Vorlagen
In der 22. Minute kam es für Almer ganz bitter, Osman Hadzikic nahm seinen Platz im Tor ein. Die Austria schien vom Pech ihres Kapitäns zunächst gehemmt. Roma hatte nun die Partie im Griff und ging durch das zweite Tor von El Shaarawy in Führung (34.). Der italienische Teamstürmer, zuletzt bei Roma meist nur Ersatz, ließ Hadzikic keine Chance und traf ins Kreuzeck. Die Austria wurde vor der Pause nur noch einmal gefährlich, Venuto und Tarkan Serbest brachten den Ball aber im Tor nicht unter (43.).
Auch nach dem Wechsel war die Austria zwar bemüht, konnte Roma aber lange nicht in Verlegenheit bringen. Im Gegenteil, Alessandro Florenzi schien in der 69. Minute mit dem Tor zum 3:1 alles klar gemacht zu haben.
Irres Finish
Die Vorlage lieferte wie schon zum 2:1 Francesco Totti. El Shaarawa hatte der Kapitän mit einem langen Ball ideal eingesetzt, Florenzi bediente er mit einer Außenrist-Flanke perfekt. Totti bewies damit einmal mehr, dass er auch mit 40 Jahren noch zu Genieblitzen fähig ist und krönte so sein 100. Europacupspiel.
Doch als niemand mehr damit gerechnet hatte, schlug die Austria zu. Der erst 19-jährige Prokop erzielte nur vier Minuten nach seiner Einwechslung den Anschlusstreffer, zwei Minuten später ließ Kayode die Austrianer endgültig über einen Punkt jubeln.
AS Roma - Austria Wien Endstand 3:3 (2:1).
Rom, Stadio Olimpico, 16.478, SR Besborodow (RUS)
Roma: Alisson - Florenzi (76. Emerson), Manolas, Fazio, Juan - Paredes, Gerson - Iturbe (81. Dzeko), Nainggolan, El Shaarawy (65. Salah) - Totti
Austria: Almer (25. Hadzikic) - Larsen, Filipovic, Stronati, Martschinko - Serbest, Holzhauser - Venuto (76. Tajouri), Grünwald (78. Prokop), Pires - Kayode
Tore: El Shaarawy (19., 33.), Floenzi (69.) bzw. Holzhauser (16.), Prokop (82.), Kayode (84.)
Gelbe Karte: Fazio, Paredes bzw. Hadzikic
STIMMEN ZUM SPIEL (SKY):
Thorsten Fink (Trainer Austria): "Am Anfang sind wir gut ins Spiel gekommen, nach dem Tor haben wir nachgelassen. Am Ende haben wir an uns geglaubt, ein hervorragendes Spiel und am Ende verdient ein 3:3 gemacht. Wir haben eine gute Qualität in der Mannschaft, wenn man mehr daran glaubt, kann man kleine Wunder schaffen. Ohne guten Charakter kann man das nicht 3:3 spielen."
Zur Verletzung von Almer: "Man hat es sofort gesehen, dass er eine schwere Verletzung hat. Das ist total bitter, er fällt wohl sechs Monate aus."
Franz Wohlfahrt (Sportdirektor Austria): "Die Mannschaft kann stolz auf sich sein. Dass sie nach einem 1:3 noch so zurückkommt, ist fantastisch. Das Spiel ist durchaus in der Lage, in die Vereinsgeschichte einzugehen. Ich habe immer den Eindruck gehabt, dass die Jungs immer an sich glauben. Großes Kompliment."
Zu Almer: "Das ist natürlich dramatisch, ändert aber nichts an der Tastsache, dass er wieder gesund werden kann. Es ist keine leichte Situation, aber man weiß, dass man als Torhüter auch mit 40 Spielen kann."