Rapid verabschiedet sich mit einem 1:1 gegen Athletic Bilbao aus der Europa League.
Bei den Wienern, die vor dem letzten Spieltag in Gruppe F keine Chance mehr auf einen Aufstieg haben, verhilft Trainer Damir Canadi Philipp Malicsek zu seinem Startelf-Debüt. Tobias Knoflach steht im Tor.
Joelinton (72.) bringt die Grün-Weißen nach einem zu kurz abgewehrten Kvilitaia-Schuss per Abstauber in Führung.
Saborit (84.) drückt jedoch nach einem Freistoß einen Molina-Querpass zum Endstand über die Linie.
Das Parallelspiel zwischen Sassuolo und Genk (fix durch) muss wegen Nebels verschoben werden.
Auswirkungen auf Aufstellungen
Bilbao fix weiter, Rapid ausgeschieden, das wirkte sich klarerweise auf die Aufstellung der beiden Teams aus. Coach Damir Canadi änderte sein Team im Vergleich zum 1:0-Erfolg in der Liga gegen St. Pölten am Samstag gleich an acht Positionen.
Nur Ersatzkapitän Mario Sonnleitner, Maximilian Hofmann und Christopher Dibon blieben in der Mannschaft. Goalie Tobias Knoflach avancierte zum 24. Akteur, der in der kurzen Canadi-Ära zum Zug kam, er stand zum erst dritten Mal in einem Pflichtspiel bei den Profis im Gehäuse.
Tomi kam an vorderster Front zu seinem 14. Rapid-Einsatz, dem zweiten unter Canadi. Die Basken traten mit einer verstärkten B-Elf an.
Das wurde auch am Geschehen deutlich. Die Partie hatte vor dem Seitenwechsel wahren Testspielcharakter, Topchancen waren auf beiden Seiten Fehlanzeige. Bilbao war spielerisch besser, agierte aber nicht mit dem letzten Nachdruck. Auch deshalb kam die Rapid-Abwehr nicht wirklich in Bedrängnis, Knoflach war vorerst beschäftigungslos. Rapid war vor allem darauf bedacht wenig Chancen zuzulassen, nach vorne ging aber wenig. Nur Tomi scheiterte einmal bei einer Halbchance an Goalie Gorka Iraizoz (18.).
Nach dem Seitenwechsel bewahrheitete sich dann Canadis Ansage von einem "Vorbereitungsspiel auf hohem Niveau".
Talentprobe von Knoflach
Knoflach konnte dabei eine Talentprobe abgeben, fischte Javier Eraso den Ball vom Fuß (47.) und zeigte bei einem Muniain-Schuss eine Glanzparade (56.). Dazwischen hätte auch Rapid anschreiben können, Thomas Schrammel traf bei einer Doppel-Schuss-Chance aber zweimal den Ball nicht wirklich gut (49.).
Beide Teams wirkten deutlich ambitionierter, Canadi zeigte mit den Einwechslungen von Joelinton, Giorgi Kvilitaia und Louis Schaub den Willen, gewinnen zu wollen. Und er hatte dabei ein gutes Händchen. Bei der Führung hatten alle drei Neuen ihre Beine im Spiel.
Die Wiener schalteten blitzschnell um. Kvilitaias Abschluss wurde zwar von Xabier Etxeita noch vor der Linie abgewehrt, Joelinton staubte aber aus kürzester Distanz zum 1:0 ab (72.).
Ausgleich im Finish
Bilbao zeigte darauf eine Reaktion, wollte die Niederlage mit aller Macht verhindern. Ein Etxebarria-Freistoß ging noch daneben (78.). Sechs Minuten später gelang den Gästen aber der leistungsgerechte Ausgleich. Nach einem leicht per Kopf verlängerten Freistoß gab Villalibre zur Mitte und Enric Saborit drückte den Ball über die Linie.
Danach waren die Spanier dem Siegtreffer noch näher, in der letzten Aktion in der Nachspielzeit rechtfertigte Knoflach mit einer schönen Parade bei einem Etxebarria-Freistoß neuerlich seine Aufstellung. In der Liga am Sonntag gegen Ried wird wohl dennoch wieder Richard Strebinger das Tor hüten.
SK Rapid Wien - Athletic Bilbao 1:1 (0:0)
Wien, Weststadion, 21.500, SR Serdar Gözübüyük (NED)
1:0 (72.) Joelinton
1:1 (84.) Enric Saborit
Rapid: Knoflach - M. Hofmann, Sonnleitner, Wöber - Auer, Grahovac, Dibon (69. Schaub), Malicsek, Schrammel - Tomi (57. Kvilitaia), Jelic (57. Joelinton)
Bilbao: Iraizoz - Inigo Lekue, Alvarez, Etxeita, Enric Saborit - Rico (67. Etxebarria), Vesga - Eraso (74. Susaeta), Muniain, Merino (77. Villalibre) - Williams
Gelbe Karten: Joelinton, Auer, Wöber bzw. Etxebarria