Ab Donnerstag heißt es für die Weltelite der Fußballerinnen alles geben im Kampf um den begehrten Platz an der Sonne bei der FIFA Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland (Alle Partien im LIVE-Ticker >>>).
Um einen guten Überblick zu bekommen, liefert euch LAOLA1 die Hardfacts zum Großereignis rund um die 32 Nationen, die sich um den WM-Titel duellieren werden.
Neben Infos rund um die Spielorte, werfen wir einen Blick auf die einzelnen Gruppen, die Favoriten, sowie in die Vergangenheit auf die bisher ausgetragenen Weltmeisterschaften.
In diesen Stadien wird bei der WM gespielt:
Australien:
- Accor Stadium (83.500 Plätze/in Sydney) - Finalort
- Allianz Stadium (42.500 Plätze/in Sydney)
- Suncorp Stadium (52.500 Plätze/in Brisbane)
- HBF Park (20.500 Plätze/in Perth)
- AAMI Park (30.050 Plätze/in Melbourne)
- Coopers Stadium (18.435 Plätze/in Adelaide)
Neuseeland:
- Eden Park (50.000/in Auckland) - Eröffnungsort
- Sky Stadium (36.000 Plätze/in Wellington)
- Forsyth Barr Stadium (30.700 Plätze/in Dunedin)
- Waikato Stadium (27.500 Plätze/in Hamilton)
Ursprünglich sollte auch im neuseeländischen Newcastle, in Lauceston, sowie in Christchurch gespielt werden. Schlussendlich entschloss man sich jedoch die Stadien aus dem Turnierplan herauszunehmen und Platz für jene in Auckland, Dunedin und Hamilton zu machen.
Gastgeber Neuseeland mit WM-Eröffnung
Eröffnet wird die größte Endrunde bei einer Frauen-WM traditionell in der Gruppe A mit der Partie Neuseeland gegen Norwegen.
Dabei müssen sich die Gastgeberinnen schwer in Acht nehmen, denn die Norwegerinnen besitzen mit Superstar Ada Hegerberg eine regelrechte Wunderwaffe.
In 217 Partien für ihren Stammklub Lyon erzielte die 28-jährige Stürmerin unglaubliche 242 Treffer und wurde 2018 erstmals zur Weltfußballerin gekürt.
Ob sie ihrem Land zu ähnlichem Ruhm wie vor rund 30 Jahren verhelfen kann - damals wurde man binnen acht Jahren ein Mal Weltmeister und zwei Mal Europameister - wird sich zeigen, ein Mitfavorit auf den Titel sind die Skandinavierinnen aber jedenfalls.
Zwar nicht zum Favoritenkreis, aber dennoch zu den Aufsteigerinnen der letzten Jahre, zählen die Phlippinen, die im eigenen Land mit der erfolgreichen Qualifikation für die Endrunde einen regelrechten Hype auslösten. Ob es zum Auftakt in Gruppe A gegen starke Schweizerinnen reichen wird, bleibt jedoch abzuwarten.
Datum | Uhrzeit | Begegnung |
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20.07.2023 | 09:00 | Neuseeland - Norwegen |
21.07.2023 | 07:00 | Philippinen - Schweiz |
25.07.2023 | 07:30 | Neuseeland - Philippinen |
25.07.2023 | 10:00 | Schweiz - Norwegen |
30.07.2023 | 09:00 | Schweiz - Neuseeland |
30.07.2023 | 09:00 | Norwegen - Philippinen |
Nigeria als großer Favorit in Gruppe B
Auf ähnliche Qualitäten wie die Norwegerinnen können sich die Damen aus Nigeria verlassen.
Die Dominatorinnen des afrikanischen Fußballs, die gleich elf der letzten 14 Afrikacups gewinnen konnten, gelten in der Gruppe B als der Favorit schlechthin und rechnen sich für das gesamte Turnier große Chancen aus.
Gegen die Kanadierinnen ist man, auch aufgrund der bereits über 100 Jahre andauernden Tradition im Frauenfußball, zum Auftakt wohl im Vorteil.
Ebenso zu favorisieren ist Gastgeber Australien in der Erstrundenpartie gegen Irland. Mit Samantha Kerr vom FC Chelsea hat man eine Star-Stürmerin an Bord, die für jede Menge Gefahr bei der gegnerischen Defensive sorgen kann.
Zudem stach die 29-Jährige als erste Frau auf einem Cover der FIFA-Videospielreihe (FIFA 23) hervor und verleiht den Australierinnen eventuell einen zusätzlichen Motivationsschub.
Datum | Uhrzeit | Begegnung |
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20.07.2023 | 12:00 | Australien - Irland |
21.07.2023 | 04:30 | Nigeria - Kanada |
26.07.2023 | 14:00 | Kanada - Irland |
27.07.2023 | 12:00 | Australien - Nigeria |
31.07.2023 | 12:00 | Kanada - Australien |
31.07.2023 | 12:00 | Irland - Nigeria |
Skandalumwobenes Sambia als Außenseiter in Gruppe C
Eine eigentlich schöne Geschichte schrieben die Fußballerinnen aus Sambia, die sich erstmals für eine WM-Endrunde qualifizieren und damit dem eigenen Land neue Hoffnung schenken konnten.
Durch die jüngst bekanntgewordenen Missbrauchsvorwürfe rund um Cheftrainer Bruce Mwape, der seine Spielerinnen angeblich zu sexuellen Handlungen gezwungen haben soll, wird das sambische Fußballmärchen jedoch erheblich getrübt.
Ob es daher gegen Japan zu einem Punktgewinn reichen wird, bleibt abzuwarten.
Ähnlich turbulent ging es in der jüngeren Vergangenheit bei den Kolleginnen aus Spanien zu.
Nach der enttäuschenden WM-Premiere im Jahr 2015, bei der man sang und klanglos in der Gruppenphase Abschied nehmen musste, folgten bis zuletzt vermehrt Unruhen, darunter auch Missbrauchsvorwürfe gegen Ex-Cheftrainer Ignacio Quereda.
Ob man auf diese Art und Weise gegen Costa Rica bestehen kann, wird sich weisen.
Datum | Uhrzeit | Begegnung |
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21.07.2023 | 09:30 | Spanien - Costa Rica |
22.07.2023 | 09:00 | Sambia - Japan |
26.07.2023 | 07:00 | Japan - Costa Rica |
26.07.2023 | 09:30 | Spanien - Sambia |
31.07.2023 | 09:00 | Japan - Spanien |
31.07.2023 | 09:00 | Costa Rica - Sambia |
Dänemark für Duell mit England gewappnet
Klare Verhältnisse herrschen dagegen in der Gruppe D.
Mit England hat man den amtierenden Europameister zu Gast, für den alles bis auf eine Finalteilnahme wohl eine herbe Enttäuschung darstellen würde.
In der Qualifikation schossen sich die Engländerinnen durch jeden Gegner und blieben mit einem Torverhältnis von 80:0 makellos, weshalb die "Three Lionesses" der klare Favorit in dieser Gruppe sind.
Knapp dahinter sind die Damen aus Dänemark einzustufen, die mit Pernille Harder, die einst zur teuersten Spielerin der Welt avancierte, eine hochkarätige Antreiberin in den eigenen Reihen besitzen. Zum entscheidenden Duell gegen England, wohl um den Gruppensieg, kommt es am zweiten Spieltag.
Haiti und China, das in den letzten Jahren jede Menge Geld in den Frauenfußball gepumpt hat und nach den Wünschen von Präsident Xi Jinping 2035 erstmals Weltmeister werden soll, übernehmen hierbei wohl eher die Außenseiterrolle.
Datum | Uhrzeit | Begegnung |
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22.07.2023 | 11:30 | England - Haiti |
22.07.2023 | 14:00 | Dänemark - China |
28.07.2023 | 10:30 | England - Dänemark |
28.07.2023 | 13:00 | China - Haiti |
01.08.2023 | 13:00 | China - England |
01.08.2023 | 13:00 | Haiti - Dänemark |
Diese 27 Frauen haben mindestens 200 Länderspiele absolviert
USA als Weltranglisten-Erster obenauf
Die US-Amerikanerinnen könnten bei dieser WM ein Kunststück landen, das zuvor noch niemanden gelungen ist: Einen WM-Titel-Hattrick!
Noch nie zuvor konnte ein Team drei WM-Triumphe in Folge einfahren, wodurch sich die US-Ladies, die überdies von Platz eins der Weltrangliste thronen, unsterblich machen könnten.
Den Grundstein dazu könnte man bereits zu Beginn gegen Vietnam legen, man gilt als klarer Favorit.
Noch keine Erfahrung auf der großen WM-Bühne hat hingegen Portugal. Die Portugiesinnen dürfen sich erstmals über eine Teilnahme am größten Turnier im Frauenfußball freuen und wollen sich zum Auftakt gegen die Niederlande mutig und stark präsentieren.
Der "Oranje" fehlt hingegen Topstar Vivianne Miedema aufgrund eines Kreuzbandrisses, wonach nun alle Hoffnungen in Sturmpartnerin Lieke Martens liegen.
Datum | Uhrzeit | Begegnung |
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22.07.2023 | 03:00 | USA - Vietnam |
23.07.2023 | 09:30 | Niederlande - Portugal |
27.07.2023 | 03:00 | USA - Niederlande |
27.07.2023 | 09:30 | Portugal - Vietnam |
01.08.2023 | 09:00 | Portugal - USA |
01.08.2023 | 09:00 | Vietnam - Niederlande |
Rücktrittsgeplagtes Frankreich wohl nur kleinerer Mitfavorit
Kein ruhiges Fahrwasser gab es im Vorfeld für Frankreich.
Durch eine Vielzahl von Rücktritten, die schlussendlich Trainerin Corinne Diacre den Job kosteten, steht man vor der WM vor einem Neuanfang und weiß somit nicht genau, wo die Reise schlussendlich hingehen wird.
Dass man dabei gegen die jamaikanischen "Reggae Girlz", die bei ihrer zweiten WM-Teilnahme nun etwas Zählbares mitnehmen möchten, zum Auftakt ran muss, vereinfacht die Ausgangslage der "Equipe Tricolore" nicht unbedingt.
Über die Favoritenrolle in der Gruppe F kann sich daher die brasilianische "Selecao" freuen, die mit Altmeisterin Marta, die mit zarten 37 Jahren nach wie vor für Furore sorgt, wohl an die Spitze der Gruppe zu setzen und gegen Panama zum Auftakt zu favorisieren ist.
Datum | Uhrzeit | Begegnung |
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23.07.2023 | 12:00 | Frankreich - Jamaika |
24.07.2023 | 13:00 | Brasilien - Panama |
29.07.2023 | 12:00 | Frankreich - Brasilien |
29.07.2023 | 14:30 | Panama - Jamaika |
02.08.2023 | 12:00 | Panama - Frankreich |
02.08.2023 | 12:00 | Jamaika - Brasilien |
Argentinierinnen kämpfen um weitere Anerkennung
Um viel mehr als nur den sportlichen Aspekt geht es in der Gruppe G für Argentinien.
Bei einer persönlich erfolgreichen Endrunde in Australien und Neuseeland könnte man den Blick auf den Frauenfußball im eigenen Land weiter verändern und die zuletzt hart erstreikten Meilensteine weiter ausbauen.
Bei den letzten beiden Teilnahmen an einer Endrunde setzte es jedoch insgesamt 33 Gegentore, mit einem 0:0 gegen Japan konnte man jedoch für einen ersten Teilerfolg sorgen.
Als klarer Favorit gelten hingegen die Schwedinnen, die es, trotz großer Frauenfußballtradition im eigenen Land, erst zu einem WM-Titel bringen konnten und nun nachlegen wollen.
Mit den Italienerinnen wartet jedoch ein Gruppengegner, der, im Gegensatz zu Underdog Südafrika, für große Gefahr wird sorgen können.
Datum | Uhrzeit | Begegnung |
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23.07.2023 | 07:00 | Schweden - Südafrika |
24.07.2023 | 08:00 | Italien - Argentinien |
28.07.2023 | 02:00 | Argentinien - Südafrika |
29.07.2023 | 09:30 | Schweden - Italien |
02.08.2023 | 09:00 | Argentinien - Schweden |
02.08.2023 | 09:00 | Südafrika - Italien |
DFB-Frauen wollen in Gruppe H nichts anbrennen lassen
Den Abschluss des Favoritenkreises machen die DFB-Damen, die nach dem Vize-EM-Titel erneut an glorreiche Zeiten anschließen und sich weiter verbessern möchten.
Unmittelbar vor dem Turnier kamen dann jedoch vermehrt Unsicherheiten im Spiel der Mannschaft auf, was auch auf eine verspätete Abstellung einiger Nationalspielerinnen vom FC Bayern zurückzuführen ist.
Gegen Marokko will man zum Auftakt daher als Gruppenfavorit schnell für Klarheit und einen weiteren Aufschwung sorgen.
Die große Unbekannte in der Gruppe H sind die Kolumbianerinnen, die mit ihrem leidenschaftlichen Spiel in der Vergangenheit immer aufzeigen konnten, für die WM jedoch ein großes Fragezeichen darstellen.
Gegen leicht zu favorisierende Südkoreanerinnen wartet jedenfalls ein erster Härtetest zum Auftakt.
Datum | Uhrzeit | Begegnung |
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24.07.2023 | 10:30 | Deutschland - Marokko |
25.07.2023 | 04:00 | Kolumbien - Südkorea |
30.07.2023 | 06:30 | Südkorea - Marokko |
30.07.2023 | 11:30 | Deutschland - Kolumbien |
03.08.2023 | 12:00 | Südkorea - Deutschland |
03.08.2023 | 12:00 | Marokko - Kolumbien |
Die Weltmeisterinnen der vergangenen Jahre
Neben den bereits ausgemachten Favoritenrollen zeigt sich im Verlauf der Jahre, dass vor allem die USA stets unter den ersten Vier vertreten war.
Seit 1991 erreichten die US-Ladies bei jeder WM-Endrunde zumindest das Halbfinale, unter den vier Titeln gelang zuletzt die eben erwähnte Titelverteidigung.
Damit könnte man sich bei der anstehenden Endrunde unsterblich machen und als erstes Team den bereits erwähnten Titel-Hattrick einfahren.
Hinter den USA reiht sich mit Respektabstand Deutschland ein, das in den frühen 2000er Jahren mit den Titeln bei den Weltmeisterschaften 2003 und 2007 für Furore sorgen konnte.
Seit einiger Zeit rennt man jedoch dieser Form hinterher, mit der bereits angesprochenen Entwicklung will man nun erneut voll angreifen.
Jahr | Platz 1 | Platz 2 | Platz 3 | Platz 4 |
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1991 | USA | Norwegen | Schweden | Deutschland |
1995 | Norwegen | Deutschland | USA | China |
1999 | USA | China | Brasilien | Norwegen |
2003 | Deutschland | Schweden | USA | Kanada |
2007 | Deutschland | Brasilien | USA | Norwegen |
2011 | Japan | USA | Schweden | Frankreich |
2015 | USA | Japan | England | Deutschland |
2019 | USA | Niederlande | Schweden | England |
Endrunden in den USA und China als Publikumsmagneten
Abschließend werfen wir noch einen Blick auf die bisherigen Endrunden, mitsamt der Entwicklung des öffentlichen Interesses seit 1991.
Hier zeigt sich deutlich: Die USA und China stellten sich in der Vergangenheit als waschechte Publikumsmagnete heraus.
Die WM-Endrunden 1999 in den USA und 2007 in China verfolgten exakt 37.218 Personen im Schnitt in den Stadien, wodurch sich die USA und China den einsamen Platz an der Spitze teilen.
Negativ hervorzuheben ist das Turnier in Schweden 1995, bei dem lediglich 4.316 Zuschauer im Schnitt bei den Partien anwesend waren.
Dies lag zum einen am teils mangelnden Interesse, zum anderen an der ausbaufähigen Infrastruktur der damaligen Zeit.
Jahr | Gastgeber | Teilnehmer | Spiele | Tore | Tore/Spiel | Zuschauer/Schnitt |
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1991 | China | 12 | 26 | 99 | 3,81 | 510.000/19.615 |
1995 | Schweden | 12 | 26 | 99 | 3,81 | 112.213/4.316 |
1999 | USA | 16 | 32 | 123 | 3,84 | 1.214.221/37.218 |
2003 | USA | 16 | 32 | 107 | 3,34 | 679.664/21.240 |
2007 | China | 16 | 32 | 111 | 3,47 | 1.190.971/37.218 |
2011 | Deutschland | 16 | 32 | 86 | 2,69 | 845.711/26.428 |
2015 | Kanada | 24 | 52 | 146 | 2,81 | 1.353.506/26.029 |
2019 | Frankreich | 24 | 52 | 146 | 2,81 | 1.163.000/22.365 |