Die lange Wartezeit hat ein Ende! Bei der 13. Auflage konnte Englands Frauen-Nationalteam endlich den EM-Pokal in die Höhe stemmen.
Stolz kann England nicht nur auf die sportliche Leistung sondern auch auf ein Turnier der Rekorde sein. Einer davon wurde am Sonntag mit der höchsten EM-Zuschauerzahl aller Zeiten (87.912) aufgestellt. Auch deshalb kamen mehr als doppelt so viele Fans zu den Partien als noch 2017.
Die Medienberichterstattung war nicht mehr vergleichbar, Beth Mead, die Spielerin des Turniers, und Co. waren zuletzt etwa auf den Titelseiten der Zeitungen omnipräsent.
"Die vergangenen Jahre waren unglaublich. Wir haben wirklich viel investiert, und die Lionesses haben die Chance genutzt und etwas Unglaubliches geschafft. Der EM-Titel wird für den Frauenfußball im Land wie ein Turbo wirken", sagt der Chef des englischen Verbandes, Mark Bullingham.
Triumph bewirkt laut Coach Wiegman "Veränderung in der Gesellschaft"
"Das Vermächtnis dieses Turniers und dieses Teams ist eine Veränderung in der Gesellschaft. Wir haben alle zusammengebracht", freut sich Kapitänin Leah Williamson.
Auch Teamchefin Sarina Wiegman ist sich bewusst, dass der Erfolg eine besondere Auswirkung haben wird. "Dieses Turnier hat so viel gemacht für den Frauenfußball aber auch für die Gesellschaft und Frauen in der Gesellschaft in England, ich denke aber auch in Europa und auf der ganzen Welt", verlautet Englands Teamchefin.
Eines wird sich auch sportlich ändern, die Ansprüche steigen weiter. "Die Erwartungen werden jetzt durch die Decke gehen", weiß Wiegman. Wie auch jetzt, werde es auch bei der WM 2023 in Australien und Neuseeland nicht einfach sein, den Titel zu holen.
Ihre Spielerinnen haben Lunte gerochen. "Jetzt müssen wir schauen, die WM zu gewinnen", sagt Abwehrspielerin Lucy Bronze. Vorerst gilt es, die Qualifikation im September erfolgreich abzuschließen, da wartet am 3. September als erste Pflichtspiel-Hürde nach dem EM-Titel in Wiener Neustadt Österreich.
Glückwünsche von den Royals
Jetzt ist für die Engländerinnen aber erst einmal feiern angesagt, was sich auch in den nächsten Tagen nicht ändern wird. Historisch ist der Triumph nicht nur auf Frauen-Ebene, war es doch der erste große Titel für England im Fußball seit dem Männer-WM-Erfolg 1966. Die Männer waren 2021 im EM-Finale gegen Italien (2:3 i.E.) in London noch knapp am Triumph vorbeigeschrammt.
Auch deshalb stellten sich angefangen von der britischen Königin Elizabeth II. bis hin zu Prinz William, der die Medaillen verteilte, oder Premierminister Boris Johnson höchste politische Vertreter mit Gratulationen ein. Auch von Sportlerseite gab es viele Lobeshymnen.
Am Montagnachmittag ist ein großer Empfang auf dem Trafalgar Square in London angesetzt. Ein gebührender Rahmen für Kapitänin Leah Williamson und Co.