Vina Crnoja ist die Torgarantie im Trikot des FC Bergheim. In der aktuellen Saison verbuchte die 23-jährige gebürtige Kroatin sieben der bisher zehn erzielten Tore der Bergheimerinnen, darunter ein Viererpack gegen Wacker Innsbruck (5:2-Auswärtssieg).
Noch erfolgreicher waren nur Verena Volkmer (Austria Wien/9 Tore) und Laura Krumböck (Sturm Graz/8 Tore). In die Gemeinde im Salzburger Flachgau führte die Stürmerin eine ganz besondere Geschichte.
Bosnisches Oberhaus mit 13 Jahren
Bereits mit sieben Jahren entdeckte die Torjägerin ihre Liebe zum Fußball. Geboren und aufgewachsen ist sie in der 27.000 Einwohner Stadt Jajce (Bosnien), dort spielte sie bis zur Jugend bei den Burschen. Schnell ging es aber in den Frauenbereich. Mit gerade einmal 13 Jahren schnupperte sie beim damaligen bosnischen Erstligisten ZNK Nevic Polje Travnik erstmals Bundesligaluft.
"Nachdem die Vorbereitungen im neuen Verein (Anm. ZFK/ZNK Emina Mostar) abgeschlossen waren, wollte ich trotz Umzug bei den Spielen dabei sein und bin regelmäßig 14 Stunden mit dem Bus nach Bosnien gefahren, das war alles andere als optimal."
Ein Umzug der Familie 2016 nach Deutschland (Giengen) stellte aber alles auf den Kopf. "Das war sicher keine leichte Zeit für mich, alles zurückzulassen, in ein fremdes Land zu ziehen, ohne die Sprache zu kennen", erzählt sie heute.
Ihr neues Team in Bosnien wollte die damals 16-Jährige nicht im Stich lassen, so entschied sie sich zu den Spielen zu pendeln: "Nachdem die Vorbereitungen im neuen Verein (Anm. ZFK/ZNK Emina Mostar) abgeschlossen waren, wollte ich trotz Umzug bei den Spielen dabei sein und bin regelmäßig 14 Stunden mit dem Bus nach Bosnien gefahren, das war alles andere als optimal."
Schnell wurde klar, dass dies nicht funktionieren kann und so suchte sie übers Internet einen Verein und spielte anfangs beim SV Hohenmemmingen (D), danach zog es Crnoja zum 1. FC Heidenheim (D) in die 5. Liga Deutschlands.
Zufall bringt die Stürmerin nach Salzburg
Durch Zufall stieß sie auf Dragan Terzic, der sie im Juli 2021 nach Bergheim mitnahm, als er dort Chef-Trainer wurde. Das hatte erneut einen Ortswechsel zur Folge, für Crnoja ging es alleine weiter nach Salzburg.
"Alles, was ich wollte, war Fußball spielen und das auf gutem Niveau. Sicher war es am Anfang schwer ohne Wohnung und ohne Job - ich wohnte 4 Monate bei Verwandten, ehe ich in eine eigene Wohnung zog. Noch dazu kam meine Verletzung (Meniskusriss) kurz nach dem Wechsel", berichtet die Angreiferin von anfänglichen Schwierigkeiten.
Aufgeben war aber keine Option: "Heute lebe ich in Salzburg und kann sagen, dass ich meine Entscheidung nicht bereue, hierhergekommen zu sein. Ich fühle mich wohl und topfit. Ich hoffe, ich kann in der Rückrunde an meine guten Leistungen anknüpfen und mit Toren der Mannschaft und dem Verein weiterhelfen", so Crnoja.
Crnoja spielte in ihrer Karriere bereits im bosnischen U-17 und U-19 Nationalteam und kann 2 Einsätze für das bosnische A-Team vorweisen.
