Marco Friedl – ein Name in aller Munde.
Nachdem der 17-Jährige mit den Profis des FC Bayern ins Trainingslager nach Doha gereist ist, hat Fußball-Österreich den bis dahin eher unbekannten Youngster am Schirm.
Doch wer ist der Teenager, den Pep Guardiola in der Winterpause befördert hat? LAOLA1 stellt ihn vor:
Sein Werdegang:
In der Jugend des SV Kirchbichl und des FC Kufstein hat der Tiroler seine ersten Schritte auf dem grünen Rasen gemacht. Der Wechsel nach München erfolgte schon im Sommer 2008 – gleichzeitig mit David Alaba. Friedl war damals erst zehn Jahre alt. Seither hat er alle Jugendteams der Münchner durchlaufen. Im Frühjahr 2015 erhielt er vom FCB einen Fördervertrag für zwei Jahre. Ende November 2015 wurde der Linksfuß dann zu den Amateuren befördert, wo er in der Regionalliga Bayern promt drei Mal über 90 Minuten im Einsatz war.
Sein Pendler-Dasein:
Weil Friedl seinen Abschluss in der Handelsschule in Wörgl machen wollte – was ihm im Herbst auch gelungen ist – lebte er trotz seines Engagements in München weiterhin in Kirchbichl. Rund 100 Auto-Kilometer entfernt vom FC Bayern. Fast täglich nahm er mit seinen Eltern die Strecke in Angriff. „Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen“, sagte er „Tirol TV“. Mittlerweile hat Friedl übrigens selbst einen Führerschein.
Seine Position:
Früher war Friedl wesentlich offensiver unterwegs, nämlich als Stürmer. Im Laufe der Zeit haben ihn die Bayern zum Linksverteidiger umfunktioniert. Ursprünglich hat ihn Heiko Herrlich erstmals dort eingesetzt, wegen Personalproblemen. Der Teenager gilt als technisch sehr starker Kicker, der seine Qualitäten ganz klar in der Offensive hat, allerdings soll er im Zweikampfverhalten noch Aufholbedarf haben.
Seine ÖFB-Karriere:
Im Frühjahr 2013 hat der Kirchbichler zum ersten Mal das Trikot des U15-Nationalteams getragen. Seither ist er in der Truppe von Teamchef Manfred Zsak mehr oder weniger regelmäßig mit von der Partie. Die U17-EM im Mai 2015 in Bulgarien verpasste er verletzungsbedingt.
Sein Berater:
Friedl vertraut der Agentur „acta7“. Gründer Roman Grill ist eng mit dem FC Bayern verbunden, spielte selbst für den Verein, wenngleich ihm der Durchbruch bei den Profis versagt blieb. Anschließend arbeitete Grill als Jugendtrainer beim FCB und war danach in der Presseabteilung des deutschen Rekordmeisters tätig. Als Berater ist bzw. war Grill für Philipp Lahm, Owen Hargreaves, Julian Green und Piotr Trochowski zuständig. Neben Friedl vertrauen ihm mit Alexander Schlager (Grödig), Stefan Peric, Daniel Ripic (beide Stuttgart) und Manuel Haas (Kapfenberg) vier weitere junge Österreicher.
Sein Freund Alaba:
Rund sechs Jahre ist Friedl jünger als der Bayern-Star. Bei „Tirol TV“ erinnert sich der Tiroler noch gut an die erste Begegnung: „Ich habe ihn gefragt, ob wir ein Foto machen können. Da habe ich ihm auch erzählt, dass ich Österreicher bin.“ Als Alaba dann von Hoffenheim zu den Bayern zurückkehrte, entstand reger Kontakt. Regelmäßig spielen die beiden gemeinsam auf der Playstation, immer wieder übernachtet Friedl beim ÖFB-Teamspieler. Als Balljunge in der Allianz-Arena hat Friedl seinem Freund schon so manchen Ball zugeworfen. Jetzt trainieren sie gemeinsam bei den Profis.
Harald Prantl