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"Ich kann eine Alternative zu Florian Klein sein"

Die ersten Schritte als ÖFB-Rechtsverteidiger sind getan. Worauf es Valentino Lazaro nun ankommt:

Links in der Viererkette ist das Nationalteam nach dem überraschenden Rücktritt von Christian Fuchs bezüglich Nachfolge ins Schwimmen geraten, auf der rechten Seite soll dies nicht passieren.

Teamchef Marcel Koller hat sich auf Valentino Lazaro als Option für die Zukunft festgelegt und ihm beim 0:0 gegen die Slowakei erstmals die Gelegenheit gegeben, sich als ÖFB-Rechtsverteidiger zu beweisen.

"Ich hake dieses Spiel auf jeden Fall als positiv ab", zieht der Salzburg-Kicker ein zufriedenes Fazit.

Die Highlights von Österreich gegen Slowakei:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)


"Auf dieser Position geht noch mehr - offensiv wie defensiv"

"Ich denke, mir ist es eigentlich ganz gut gegangen. Ich glaube, ich habe in einigen Situationen zeigen können, dass ich eine Alternative zu Florian Klein, der das jetzt sehr lange sehr gut gemacht hat, sein kann", findet der 20-Jährige, der jedoch gleichzeitig selbstkritisch anmerkt:

"Ich weiß jedoch auch, dass auf dieser Position noch mehr geht - offensiv wie defensiv. Aber insgesamt habe ich mich sehr gut gefühlt mit der Unterstützung der Kollegen. Fürs Erste war es okay."

Dass er noch Luft nach oben hat, attestierte ihm auch Koller. Wobei man nicht vergessen darf, über wie wenig Erfahrung Lazaro auf dieser Position verfügt.

Normalerweise in offensiveren Gefilden auf den beiden Flügeln zu Hause, bot ihn Salzburg-Coach Oscar Garcia in dieser Saison ein Mal Ende September gegen Altach rechts hinten auf. Zuvor durfte er in der Saison 2014/15 unter Adi Hütter vereinzelte Gehversuche in der Viererkette wagen.

"Gegen den Ball ist es natürlich etwas ganz anderes"

2014, konkret beim wichtigen 1:0-Heimsieg in der EM-Quali gegen Montenegro, stand er auch letztmals als Joker für das ÖFB-Team auf dem Platz. "Diesmal die Hymne auf dem Platz zu hören, war ein wunderschönes Gefühl. Für mich persönlich war es sehr schön, wieder einmal einen Nationalteam-Einsatz zu bekommen - und das gleich von Beginn an. Das hat mir der Trainer vor ein paar Tagen angekündigt, also habe ich mich dementsprechend gut darauf vorbereitet."

So kritisch man diesen Test unter dem Aspekt einer zusammegewürfelten Truppe ohne Automatismen sehen kann, so wichtig war es, den Steirer als Rechtsverteidiger auszuprobieren. Denn sollte Klein beispielsweise in einem Pflichtspiel nicht zur Verfügung stehen, müsste Lazaro für ihn einspringen - und eine Premiere ohne zumindest eine Probe wäre womöglich schwierig.

Nicht so schwierig, wie man vermuten könnte, fällt ihm die Umstellung auf die defensivere Rolle: "Der Switch war für mich nie ein sehr großes Problem. Ich denke doch, dass es mit dem Ball schwieriger ist, offensiver zu spielen, weil man oft mehr unter Druck ist, die Bälle öfters direkt klatschen lassen muss, um wieder tief zu gehen. Deswegen tue ich mir da am Ball schon ein bisschen leichter. Aber gegen den Ball ist es natürlich etwas ganz anderes."

Im Erlernen dieser Prozesse sei sein Rivale sein Mentor: "Da habe ich gute Unterstützung, ich rede sehr viel mit Flo Klein. Aber auch andere Spieler helfen mir enorm und schenken mir Vertrauen, der Trainer genauso. Deswegen glaube ich, kann ich mich im Training gut weiterentwickeln. Es ist eine Rolle, in die ich reinwachsen und die ich lernen will, damit ich im Nationalteam meine Leistung bringe, wenn ich zum Einsatz komme."

Flexibilität für die weitere Karriere

Diesen Lernwillen betont der 20-Jährige mit Nachdruck. Er sieht es jedoch eher als Zusatzausbildung. Denn die Frage, ob es vorstellbar sei, sich auf die international gesuchte Position des Außenverteidigers zu spezialisieren, beantwortet er wiefolgt:

"Denkbar ist es in dem Sinne, dass ich auch für meine zukünftige Karriere variabel sein kann und weiß, dass ich vorne oder auch hinten beginnen und je nach Spielsituation, wie mich der Trainer braucht, verschieben kann. Deswegen ist es für mich positiv, wenn ich es lernen kann. Das ist eine Chance. Das Slowakei-Spiel war der erste Schritt in diese Richtung, dass ich da auch einen Step mache."

Darüber, ob der Job als Rechtsverteidiger das einfachste Ticket in die ÖFB-Startelf sei, würde er nicht nachdenken. Gegen die Slowakei kam es nach der Pause zudem zur kuriosen Situation, dass er gemeinsam mit seinem Konkurrenten die rechte Seite beackerte, da Klein die Rolle als rechter Flügel übernahm.

Diesbezüglich muss auch Lazaro schmunzeln: "Mit Flo verstehe ich mich menschlich sehr gut, ich kenne ihn ja noch aus Salzburg. Ich kenne auch seine Qualitäten als Spieler, deswegen glaube ich, dass wir uns am Platz sehr gut verstehen. Aber ich denke, die Konstellation, dass wir auf der rechten Seite zusammenspielen, wird nicht mehr so oft vorkommen. Das wissen wir schon, dass diesmal viel durchgewirbelt war. Aber ich finde, wir haben das ganz okay gemacht, gut miteinander geredet und versucht, uns gegenseitig zu unterstützen."

Peter Altmann



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