Die angebliche Tellerwurf-Affäre. Am Freitag hat Marko Arnautovic bei seinem ÖFB-Medientermin erstmals die Gelegenheit, sich öffentlich dazu zu äußern und tut dies sehr emotional.
"Das ist irgendwas! Dass man das nur erwähnt, macht mich aggressiv! Das ist eine Frechheit! Das macht mich aggressiv! Deswegen will ich gar nicht darüber reden", ärgert sich der Stoke-Legionär.
Zur Erinnerung: Bei der EM soll Arnautovic laut Tageszeitung "Österreich" einen Teller auf einen Mitspieler geworfen haben.
"Es war nie etwas im Nationalteam! Nicht eine Sekunde!"
Ein Wissensstand, den das Blatt relativ exklusiv hat, der in den vergangenen Wochen und Monaten jedoch zum Thema wurde, was Arnautovic spürbar echauffiert:
"Sicher habe ich das mitbekommen. Aber warum fragt man nicht diese Person, die ich angeblich getroffen oder gehasst habe? Aber es ist ja eh egal. Wenn ihr uns fragt und wir geben euch eine Antwort, können wir euch ja viel erzählen, aber ihr schreibt sowieso immer das andere. Deswegen ist es eh unnötig, was wir sagen."
Zu einem letztgültigen Statement kann sich der 27-Jährige dann aber doch durchringen: "Meine Antwort ist: Garantiert, das schwöre ich, so wahr ich hier sitze: Es war nie etwas in diesem Nationalteam! Nicht eine Sekunde!"
"Teller... Das war Wahnsinn", grummelt Arnautovic weiter und geht danach - und dies sei ausdrücklich betont - in den Scherz-Modus über: "Teller... Einen ganzen Tisch habe ich genommen, da waren mehrere Teller dabei..."
Ein DICKER PUNKT
Kein Scherz ist, dass Österreich am Montag die Gelegenheit zur Wiedergutmachung für die verpatzte Europameisterschaft bekommt. In Georgien erfolgt der Start in die WM-Qualifikation.
Zuvor wurden natürlich - die wahren - Probleme in Frankreich aufgearbeitet. "Wir haben uns zusammengesetzt und darüber geredet. Dann ist ein DICKER PUNKT gekommen. Das war's!", zieht der Wiener einen Schlussstrich unter die sommerliche Enttäuschung und blickt dem Neubeginn entgegen:
"Natürlich haben wir auch gemerkt, dass die Leute im ganzen Land nicht happy waren. Gott sei Dank haben wir jetzt wieder die Chance, es am Platz zu zeigen und den Leuten die Fröhlichkeit zurückzugeben."
"Wir haben jetzt eine Aufgabe, die nicht leichter wird. Wir versuchen natürlich alles, es wieder zu schaffen. Natürlich haben wir auch gemerkt, dass die Leute im ganzen Land nicht happy waren. Gott sei Dank haben wir jetzt wieder die Chance, es am Platz zu zeigen und den Leuten die Fröhlichkeit zurückzugeben."
Da in der WM-Quali nur der Gruppensieger fix qualifiziert ist, werde die Aufgabe "noch eine Spur härter" als in der Ausscheidung für die EURO: "Die EM-Qualifikation war natürlich überragend. Ich denke, dass wir alle immer noch diesselben Qualitäten haben, nur probieren wir, jetzt noch eine Schippe draufzulegen. Aber es bringt eh nichts, wenn ich viel rede. Am Montag wird sich zeigen, wie wir drauf sind. Aber die Stimmung ist wieder da, und was ich beim Training mitbekomme, ist jeder wieder hochmotiviert."
"Wir müssen auf der Hut sein"
Underdog Georgien gelte es jedoch auf keinen Fall zu unterschätzen: "Dass sie in der Weltrangliste auf Platz 118 liegen, ist komplett uninteressant für uns, denn sie haben in Spanien 1:0 gewonnen. Die haben Fußballer mit einigen Qualitäten drinnen. Die werden richtig draufhauen und Kampf zeigen. Wir müssen dagegenhalten, dann denke ich, wird es klappen. Aber wir müssen auf der Hut sein!"
Arnautovic muss sich auf der linken Seite nach dem Rücktritt von Christian Fuchs an einen neuen Hintermann gewöhnen, vermutlich an Markus Suttner. Der 55-fache Internationale ist zuversichtlich, dass diese Anpassung schnell gelingt:
"Christian war natürlich ein überragender Spieler für uns, unser Kapitän. Der Rücktritt war seine Entscheidung, das muss man respektieren. Der Neue, der in der linken Verteidigung spielen wird, wird probieren, es genauso gut zu machen. Ich denke, wer statt ihm spielt, wird seine Arbeit meistern."
Peter Altmann