Das Geheimnis, wer am Freitag gegen Moldawien (20:45 Uhr LIVE im LAOLA1-Ticker) im ÖFB-Tor stehen wird, will Teamchef Marcel Koller wie gehabt erst am Matchtag lüften.
Aber auch der Schweizer gibt zu, dass "eine gewisse Tendenz natürlich schon gefallen" sei. Vermutlich in Richtung Heinz Lindner.
Sein Rivale Andreas Lukse musste im Verlauf der Trainings-Woche die eine oder andere Einheit auslassen und stand auch seinem Klub Altach in den vergangenen vier Meisterschafts-Spielen nicht zur Verfügung.
ÖFB-Teamchef Marcel Koller rechnet mit Paul Scharner ab:
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Während Lukse eigentlich als Favorit in den Lehrgang gestartet ist, da er Lindner im Herbst in der ÖFB-Hackordnung überholt hatte, darf nun Lindner auf sein neuntes Länderspiel hoffen.
Angeknackstes Selbstbewusstsein?
Seinen letzten Auftritt für das Nationalteam hatte der Legionär bei Eintracht Frankfurt im Vorfeld der EURO beim 2:1 gegen Malta im Mai 2016 - es war sein erstes Länderspiel nach genau zwei Jahren Pause (1:1 gegen Island im Mai 2014).
Dass Lindners Selbstbewusstsein ob seiner Reservisten-Role in der deutschen Bundesliga angeknackst sein könnte, glaubt Koller nicht: "Man muss ja nicht immer spielen, damit man Selbstvertrauen hat. Wenn du Fußball spielst und jeden Tag gut trainierst, kannst du ja trotzdem Selbstvertrauen haben. Als der Frankfurter Stamm-Torhüter ausgeschlossen wurde und gesperrt war, ist Heinz reingekommen und hat das hervorragend umgesetzt."
Der Teamchef spielt damit auf die ersten beiden Bundesliga-Spiele des Ex-Austrianers nach eineinhalb Jahren auf der Frankfurter Bank an. Sein Konkurrent Lukas Hradecky sah Ende Jänner beim 0:3 gegen RB Leipzig bereits in Minute drei die Rote Karte. Der 26-jährige Oberösterreicher sprang in dieser und der darauffolgenden Partie (1:0-Sieg bei Schalke 04) ein.
"Wir haben absolutes Vertrauen in Lindner"
"Heinz ist schon ein paar Jahre bei uns mit dabei und hat bei der EURO sehr gute Trainingsleistungen gezeigt. Wir haben absolutes Vertrauen in ihn", bekräftigt Koller.
Eine neue Situation ist es für den 56-Jährigen ohnehin nicht, auf einen Schlussmann ohne Spielpraxis setzen zu müssen. Robert Almer reiste während seiner Legionärs-Jahre in Deutschland immer wieder als Reservist zum Nationalteam, die zwischenzeitliche Nummer eins Ramazan Özcan drückt bei Bayer Leverkusen die Bank.
"Wer meinen Weg in Österreich mitverfolgt hat, weiß, dass es gerade bei den Torhütern ja nur spezielle Situationen gab. Auch Robert Almer hat nie gespielt und das bei uns trotzdem immer sehr gut und zu unserer Zufriedenheit gelöst", betont Koller.
Für den Teamchef sei wichtig, dass sich Lindner im Verlauf dieser Woche gut präsentiert habe und einen "sehr lockeren und guten Eindruck" vermitteln würde: "Er ist inzwischen auch schon zwei, drei Jahre älter und hat viel Erfahrung sammeln können. Das ist auch wichtig, um die Ruhe zu bewahren."