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Koller: "Man weiß noch nicht genau, wie es geht"

Rückschlag für Dreierketten-Experiment. Koller erklärt warum:

Koller:

Das 1:1 im Test gegen Finnland bringt einen Rückschlag für das Dreierketten-Experiment des ÖFB-Teams mit sich.

Teamchef Marcel Koller bleibt nichts anderes übrig, als lapidar zuzugeben: "Wir haben in der ersten Hälfte nicht gut gespielt."

"Die Laufleistung in der Defensive war zu wenig konsequent. Die Finnen haben uns gut auseinander gespielt, hätten mit 1:0 in Führung gehen können. Ich denke schon, dass es mit dem System zu tun hat. Man weiß noch nicht ganz genau, wie es geht", so der Schweizer.

Die Highlights des Spiels:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)


Kollers Fehler-Analyse

Koller korrigierte den "System-Fehler" in der Pause, indem er zurück auf das gewohnte 4-2-3-1 umstellte. Bis dahin spielte das Nationalteam tendenziell eine der schlechtesten Halbzeiten in seiner Amtszeit.

Die Fehler-Analyse des 56-Jährigen: "Wenn fünf Spieler hinten stehen, fehlt zumindest einer, wenn nicht sogar zwei. Wir müssen die Innenverteidiger-Position fünf, sechs Meter nach vorne schieben, so kann man den Gegner unter Druck setzen. Das ist uns nicht gelungen. Genauso im Mittelfeld, da sind wir im Raum gestanden und der Gegner konnte uns ausspielen. Da hat die Kompaktheit gefehlt, da kann man sicher das System herannehmen, warum es nicht so gut geklappt hat. Wir haben in der Halbzeit auf ein 4-2-3-1 umgestellt und weiter vorne angegriffen. Dadurch ist es besser geworden, sind wir auch in Führung gegangen."

Auch die Spieler fühlten sich anders als beim 2:0 gegen Moldawien diesmal weniger wohl im neuen System.

"Wir hatten eine klare Vorstellung, wie wir das Spiel angehen wollen, haben aber die Finnen in einem anderen System erwartet, und das hat man dann auch in unserem Spiel gesehen, dass wir nicht den Zugriff hatten, um die Spieler rechtzeitig unter Druck zu setzen und vorne mehr Bälle zu erobern. Ich habe versucht, mit dem Trainer eine Lösung zu finden. Er hat dann in der Pause das System gewechselt, dann ging es auch besser", rekapituliert David Alaba.

"Wir müssen taktisch stabiler werden"

Finnlands Teamchef Markku Kanerva ließ seine Elf in den zwei Spielen seit seinem Amtsantritt jeweils in einem 4-4-2 auflaufen, diesmal beließ er es bei einem Stürmer. "Die Situation war oft, dass wir hinten mit fünf Spielern gegen eine Spitze agiert haben. Da fehlen dir vorne die Spieler", monierte Sportdirektor Willi Ruttensteiner bereits zur Pause.

"Finnland hat das clever gemacht", gratuliert Alaba dem Gegner. Die ÖFB-Kicker indessen haben die neue Formation noch nicht derart verinnerlicht, um im Falle einer solchen "Challenge" die richtige Antwort zu geben.

"Wir müssen taktisch stabiler werden und gut besprechen, wer welche Zuteilung hat, denn so funktioniert das nicht", fordert Marcel Sabitzer, "wir sind gegen den Ball nicht so gut im Spiel gewesen, waren zu weit weg von den Gegenspielern. Die Finnen haben das relativ locker und lässig von hinten rausgespielt. Das darf nicht passieren."

Junuzovic plädiert für Geduld

Aus dieser Perspektive ist es vermutlich nicht einmal ein Nachteil, dass diese Fehler in diesem Test passierten und nicht in einem Pflichtspiel. Der Lerneffekt sollte durchaus gegeben sein, sollte die Dreierketten-Variante auch im nächsten WM-Qualifikations-Spiel gegen Irland geplant sein. Dann hat man auch eine längere Vorbereitungszeit zur Verfügung.

Dass bei einem neuen System die Abläufe nicht auf Anhieb klappen, liegt auf der Hand. Deshalb plädiert Zlatko Junuzovic auch dafür, in dieser Causa die notwendige Geduld aufzubringen:

"Man hat gesehen, dass wir noch ein wenig Zeit brauchen, damit wir das neue System über eine längere Distanz durchziehen können, was Defensive und Offensive betrifft. Wie wir rausrücken, wie wir attackieren sollen, das war nicht immer so gut. Wir hatten nur wenig Zeit, um das im Training einzustudieren. Wir werden analysieren, woran es gehapert hat und im Sommer die längere Zeit nützen, dass wir das verbessern."

Koller ist froh, dass der Lehrgang zu Ende ist

Koller hofft nun wohl gut zwei Monate lang, dass das Camp vor dem Gastspiel in Irland besser verläuft als dieser Lehrgang, der sich in vielerlei Hinsicht als problematisch erwiesen hat.

"Der ganze Lehrgang war von Sperren und Verletzungen getrübt", ärgert sich der Teamchef, der nach all den personellen Troubles der vergangenen Tage auch am Matchtag mit Schwierigkeiten konfrontiert gewesen ist:

"Martin Harnik hatte zu Mittag Beckenprobleme, war nach dem Aufwärmen optimistisch, in der Pause hat es aber zugemacht, daher haben wir den Wechsel machen müssen. Auch bei Markus Suttner hat die Muskulatur zugemacht. Zusätzlich war Guido Burgstaller krank, die Nase war zu, wie auch bei Marcel Sabitzer. Wir sind froh, dass dieser Lehrgang zu Ende ist und die Spieler im Juni hoffentlich gesund, munter und voller Selbstvertrauen zum Irland-Spiel kommen."




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