Ranken sich um einen Salzburg-Kicker Transfergerüchte, ist der Gedanke Leipzig meist nicht weit - kein Wunder, wenn man bedenkt, wie viele Spieler in der jüngeren Vergangenheit von einer Red-Bull-Filiale zur anderen gewechselt sind.
Nicht anders stellt sich die die Situation bei Valentino Lazaro dar.
Ob man als RBS-Spieler mit Auslands-Ambitionen schon automatisch mit RBL in Verbindung gebracht werde?
"Ich glaube, das ist ein richtiger Reflex, vor allem von der Öffentlichkeit und den Medien. Natürlich kann ich mir etwas anderes auch vorstellen, es gibt ja nicht nur Leipzig", betont Lazaro.
Bereit für das Ausland
Daraus, dass Lazaro Auslands-Ambitionen hegt, hat er nie ein Geheimnis gemacht. Dass er trotzdem in Leipzig landen könnte, liegt auch auf der Hand.
Die Frage ist jene des richtigen Zeitpunkts. Lazaro ist inzwischen 21 Jahre alt, aber trotzdem schon vierfacher Double-Gewinner in Österreich.
"Bereit würde ich mich schon fühlen, aber man muss immer auch schauen wo und wie. Diese Saison war für mich sehr wichtig und sehr gut. Aber ich denke jetzt ans Nationalteam, weil Irland ein sehr wichtiges Spiel ist. Deswegen wäre es falsch, den Kopf mit irgendwelchen Transfergeschichten zu belasten", betont der Steirer, der in der Mozartstadt noch bis Sommer 2019 unter Vertrag steht.
Deswegen habe er auch seinem Berater gesagt, dass er momentan "nichts davon hören" wolle: "Danach will ich in den Urlaub. Dann werden wir sehen, wie es weitergeht."
Klares Bekenntnis zum Verbleib in Salzburg kommt ihm keines über die Lippen, dafür die erneute Bestätigung, dass es Kontakt zu anderen Vereinen gibt: "Es haben mehrere Spieler bei uns Begehrlichkeiten geweckt, auch ich habe meine Gespräche geführt."
Das Problem mit dem Knöchel
Ein guter Auftritt mit der ÖFB-Elf in Dublin würde den Marktwert weiter steigern. Zuletzt war fraglich, ob Lazaro rechtzeitig fit wird. Er selbst sieht sich bei seinem ÖFB-Medientermin am Donnerstag jedoch auf einem guten Weg:
"Im Cupfinale habe ich gegen Ende hin eine am Knöchel mitbekommen, der war dann sehr angeschwollen. Im ersten Moment habe ich mir ein bisschen mehr Sorgen gemacht, aber ich arbeite sehr gut mit den Physios. Am Mittwoch habe ich bis auf das Abschlussmatch schon mit der Mannschaft trainieren können. Ich denke, heute am Nachmittag wird wieder mehr gehen. Wenn ich am Freitag ganz normal alles mit vollem Feuer mitmache, kann ich mich für Irland topfit melden."
Für Lazaro geht es darum, seinen soeben erst eroberten Startelf-Platz auf der rechten Defensiv-Position zu verteidigen. Mit Florian Klein ist der langjährige Platzhirsch zurück im Aufgebot, mit Stefan Lainer gibt es einen Konkurrenten aus dem eigenen Verein.
Am Ende würde - eh klar - der Teamchef entscheiden: "Ich habe natürlich wieder rechts hinten trainiert. Ich fühle mich in dieser Rolle im Nationalteam auch sehr wohl. Wenn bei mir vom Fuß her alles zu 100 Prozent geht, denke ich auch, dass ich dort meinen Einsatz bekommen werde."
Das Leben als Außenverteidiger
Die Rolle als Außenverteidiger habe er gerade in den Trainings immer besser angenommen: "Ich denke, dass ich mich vor allem defensiv steigern konnte. Wenn wir ein gutes Spiel machen und es schaffen, dass wir lange im Ballbesitz sind und unsere Stärken ausspielen, kann ich mich dort auch offensiv mehr zeigen. Ich freue mich über jede Einsatzminute."
Von einer Dreierkette geht der 21-Jährige nicht fix aus: "Wie es der Trainer gesagt hat: Wir haben verschiedene Variationen trainiert. Ich denke, dass er es uns einen oder eineinhalb Tage vorher bekannt geben wird."
Die größte Änderung bei einer Dreierkette im Vergleich zur Viererkette sei der zusätzliche Mann zur Absicherung hinter ihm. "Nichtsdestotrotz muss ich in der Defensive natürlich meine Position finden. Das ist in dieser Formation ganz wichtig, nur so kann sie funktionieren. Aber wie gesagt: Wenn wir es schaffen, dem Gegner mit dem Ball ein gutes Spiel aufzuzwingen, kann ich die Rolle in der Dreier- beziehungsweise Fünferkette noch offensiver ausleben."