Historischer Erfolg für Österreichs Frauen-Nationalteam! Die ÖFB-Damen sichern sich mit einem 3:0-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Island den Gruppensieg und stehen im Viertelfinale.
Nach etwas hektischem Beginn geht das ÖFB-Team nach einem Fehler der isländischen Torfrau durch Zadrazil verdient in Führung (36.). Noch vor der Pause legt Burger mit ihrem zweiten EM-Treffer nach (44.). Stefanie Enzinger besorgt mit ihrem ersten Team-Tor den Endstand (90.).
Der Gegner im Viertelfinale ist der Zweite der Gruppe D und wird am Donnerstag ermittelt. Am wahrscheinlichsten trifft Österreich auf England oder Spanien, auch Portugal hat noch Chancen. Neben dem ÖFB-Team steigt auch Frankreich nach einem 1:1 gegen die Schweiz ins Viertelfinale auf.
Ein Erfolg für den gesamten österreichischen Fußball
"Das ist nicht nur für den Frauenfußball ein unglaublicher Erfolg, sondern hebt das Renommee des ganzen österreichischen Fußballs", freut sich Teamchef Dominik Thalhammer. "Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Immer, wenn wir den Ball hatten, hatten wir auch Kontrolle über das Spiel. Das war eine klare Steigerung gegenüber dem letzten Spiel, ich hoffe, wir haben noch so eine drauf."
Auch mit einer Kampfansage kann der Trainer nach dieser Vorrunde aufwarten: "In der K.o.-Phase wird es unglaublich eng. Aber auch Spanien - so glaube ich, dass es kommen wird - könnte ein Gegner sein, den wir an den Rande einer Niederlage bringen."
Nina Burger, in Vertretung von Viktoria Schnaderbeck wieder Kapitänin, wähnt sich noch im Traum: "Vielleicht wird das morgen wieder alles real, jetzt ist es wie ein Märchen. Das hätte man sich gar nicht schöner vorstellen können. Ein Riesenkompliment an mein Team, wir haben sehr gut gearbeitet, waren physisch stark und haben taktisch sehr diszipliniert gespielt. Am Ergebnis merkt man, dass wir sehr viel richtig gemacht haben."
Harmlose Flanke führt zum Tor
Die ÖFB-Kickerinnen hatten schon im Vorfeld angekündigt, aus eigener Kraft in die K.o-Phase kommen zu wollen. Dementsprechend traten sie im Heimstadion von Sparta Rotterdam auch auf. Burger ließ schon in der dritten Minute einen Sitzer aus. Nicole Billa (22., 25.) und abermals Burger (24.) deuteten in der Folge ihre Gefährlichkeit an. Von Island war in der Offensive mit Ausnahme eines Fridriksdottir-Schusses (26.) kaum etwas zu sehen.
Der Führungstreffer des EM-Überraschungsteams war so nur eine Frage der Zeit und ließ nicht lange auf sich warten - dank tatkräftiger Mithilfe von Islands Torfrau Gudbjörg Gunnarsdottir. Sie ließ eine harmlose Burger-Flanke fallen, Zadrazil staubte aus kürzester Distanz ab (36.).
Zwei Minuten später konnte sie dafür einen Burger-Schuss toll parieren. Das ÖFB-2:0 war aber nur aufgehoben. Nach Puntigam-Corner köpfelte in einer unübersichtlichen Aktion Burger ein (44.).
ÖFB-Damen schalten zurück
Der Blick musste damit nicht mehr auf das Parallelspiel gerichtet werden. Nach dem Seitenwechsel schaltete die ÖFB-Elf merklich einen Gang zurück, überließ Island das Spiel. Die Abwehr rund um Carina Wenninger und Virginia Kirchberger kam zwar einige Male in die Bredouille, einem Torerfolg waren aber die Österreicherinnen näher.
Laura Feiersinger (53.) und Puntigam (78.) vergaben Chancen. Das war an diesem Abend völlig egal. Das 3:0 fiel aber noch, Enzinger zeigte aus kurzer Distanz ihre Goalgetter-Qualitäten (90.).
Die Freude nach Schlusspfiff und dem Premierenduell mit Island auf A-Team-Ebene kannte keine Grenzen. Der "Partybus" hatte in der Folge seine bisher längste Fahrt vor sich. Fast 100 Kilometer ging es zurück ins Teamquartier nach Wageningen - ausgelassene Stimmung inklusive.