Es geht wieder los! Die Champions League startet in ihre 24. Saison. Vielleicht zum letzten Mal in der herkömmlichen Form.
An neuen, noch mehr Gewinn bringenden Modellen wird gerade heftig gebastelt. Die Gier der Großen ist unersättlich. Von Königsklasse und Millionenliga ist in den Medien immer wieder zu lesen. Vergesst es. Die Champions League ist längst eine Milliardenliga.
Noch mehr Kohle, noch exklusiver, noch mehr Top-Vereine, noch mehr Spieltermine, noch mehr TV-Zeiten. Und das alles möglichst im Bezahl-Fernsehen. Vor zehn, 15 oder 20 Jahren haben noch superreiche Mäzene wie Silvio Berlusconi, Roman Abramowitsch oder zuletzt Didi Mateschitz sehr viele Millionen in ihre "Lieblingsspielzeuge" gesteckt. Heute hingegen trimmen Investoren die Klubs auf Rendite.
Champions-League-Titelverteidiger Real Madrid, Barcelona oder Manchester United haben im Vorjahr mehr als 500 Millionen Euro umgesetzt. Die Spirale dreht sich immer weiter nach oben. United überschreitet heuer die 600-Millionen-Umsatz-Grenze.
Europas Kicker-Elite agiert ohne Rücksicht auf Verluste und auf Länder und Ligen, die da schon lange nicht mehr mitkommen. Bei den Top-Vereinen geben professionelle Gremien, Vorstände und Aufsichtsräte die Linie vor. Unzählige Leute arbeiten bei diesen Schwergewichten des europäischen Fußballs alleine in der Finanzabteilung. Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Buchhalter.
In Österreich sind die Klubs froh, wenn sie sich Individual-Trainer, Nachwuchs-Scouts oder Spiel-Analytiker leisten können. International suchen die Vereine nach Sport-Ökonomen, die Experten im Lizenz- und Finanz-Recht, beim Merchandising oder bei Bilanzen sind. Real, Barcelona, Bayern, die Klubs aus Manchester, Paris SG, Milan oder Juventus sind Vermarktungsmaschinen, deren kräftig sprudelnde Einnahmequellen immer mehr hergeben sollen und müssen.
Ergebnisse und Zuschauerzahlen sind da beinahe zweitrangig. Wobei, die Investoren betrachten diese Kennzahlen immerhin wie Börsenkurse. Schöne, neue Fußballwelt …