Der sich abzeichnende Wechsel von Valtteri Bottas von Williams zu Mercedes stößt nicht überall auf Gegenliebe.
Ex-Pilot Gerhard Berger hätte sich anders entschieden. "Ich hätte Wehrlein genommen", sagt der Tiroler zu "auto-motor-sport.de" und begründet auch warum.
"Weil ich damit mein Nachwuchsprogramm unterstreiche. Wehrlein gab in diesem Programm ein überzeugendes Bild ab. Wie gut er wirklich ist, kann man sowieso erst sehen, wenn er in einem Top-Auto sitzt", glaubt Berger.
"Nicht genügend von Massa abgesetzt"
Der 57-Jährige räumt zwar ein, dass eine Verpflichtung von Bottas weniger Risiko bergen würde und der Finne die Chance verdient hätte. "Auf der anderen Seite hat er sich von Massa nicht genügend abgesetzt, um sich sagen zu können: Ich bin der Richtige."
Geschwächt sieht er die Silberpfeile nach dem überraschenden Rücktritt von Weltmeister Nico Rosberg nicht: "Das Wichtigste für Mercedes ist es mit dem zweiten Fahrer einen zu finden, der Hamilton genug fordert, damit er nicht einschläft. Es kann durchaus so sein, dass Lewis ohne Nico die Ruhe findet, die er braucht. Weil er sich nicht mehr in Fehler treiben lässt."
Rosberg könnte seinen Rücktritt bereuen
Für die langfristige Zukunft müsse sich Mercedes jedenfalls Gedanken machen, weil "auch Hamiltons Vertrag irgendwann ausläuft". Ab 2018 wären auch Sebastian Vettel und Fernando Alonso zu haben.
Rosberg könnte indes seinen Rücktritt irgendwann bereuen, glaubt Berger. Vielleicht nicht sofort, aber irgendwann: "Drei Monate sind zu wenig. Das passiert eher in zwei Jahren. Jedenfalls war das bei mir so. Zuerst ist man happy, dass man mit der Karriere abgeschlossen hat. Doch irgendwann vermisst du den Motorsport, speziell die Formel 1. Es gibt nichts Vergleichbares."