Österreich hat die erste Medaille bei den Olympischen Spielen 2016! Verantwortlich dafür sind Tanja Frank und Thomas Zajac. Das Duo gewinnt im Nacra17 die Bronzemedaille.
Die Österreicher segeln ein starkes Medal-Race - liegen immer auf Medaillenkurs und fixieren mit dem dritten Wettfahrt-Rang die Medaille.
Gold holen sich die Argentinier Santiago Lange und Cecilia Carranza Saroli, die trotz zweier Penaltys Rang sechs belegen. Silber geht an Waterhouse/Darmanin (AUS).
Erste Medaille seit 2008
Das Mixed-Team kam am Dienstag im äußerst spannend verlaufenen Medal Race der Top Ten auf den dritten Rang. Gold holten mit einem sechsten Wettfahrtrang und 77 Punkten die Argentinier Santiago Lange/Cecilia Carranza Saroli, Silber ging mit 78 an die Australier Jason Waterhouse/Lisa Darmanin (AUS), 78 Punkte hatten auch die Österreicher auf dem Konto.
Damit brachen die Segler die Medaillensperre im Österreichischen Olympischen Komitee. Am 15. August 2008 in Peking hat Wildwasser-Slalomkanutin Violetta Oblinger-Peters Bronze geholt. Seitdem wartete das ÖOC, 2012 in London war man leer ausgegangen.
Für Österreichs Segler ist es die achte Olympiamedaille nach dreimal Gold und viermal Silber. Zuletzt gewannen 2004 in Athen Roman Hagara/Hans Peter Steinacher Gold im Tornado und Andreas Geritzer Silber im Laser.
Argentinier sorgt für Spannung im Medal Race
Das Medal Race bot Dramatik pur. Die als Führende in das Finale gegangenen Lange/Saroli bekamen beim Start einen Penalty, mussten ein Ringerl drehen und lagen nur am Ende des Feldes. Zajac/Frank kamen gut weg, lagen bei der ersten Tonne an der vierten Stelle, und bei der zweiten bereits an der dritten.
Im Laufe der Wettfahrt bekam der frühere Tornado-Weltklassesegler Lange - ein Dauer-Kontrahent von Roman Hagara/Hans Peter Steinacher - einen zweiten Penalty, er musste abermals ein Ringerl drehen, um sich zu entlasten und rettete trotzdem mit Platz sechs den Olympiasieg.
Mit Konstanz zum Erfolg
Der Schlüssel zum Erfolg war für die Olympia-Debütanten Zajac/Frank eine konstant gut gesegelte Regatte. Zweimal landeten sie in Wettfahrten auf dem zwölften Platz, einmal wurden sie Zehnte, sonst kamen sie immer in den einstelligen Bereich. Zudem lastete von allen vier österreichischen Booten am wenigsten Druck auf der seit 2012 zusammen segelenden Paarung. Verbands-Sportdirektor Georg Fundak sah sie "in den Top Sechs".
Auf dem Weg zur Medaille haben der ehemalige Tornado- und 49er-Segler Zajac und die 420er-Weltmeisterin von 2011 (mit Lara Vadlau) große Reife bewiesen. Sie meisterten in der letzten Wettfahrt des Grunddurchgangs eine - wie sie es nannten - "Ausnahmesituation". Das Trapez riss, der Steuermann ging über Bord, die Vorschoterin übernahm das Steuer und holte den Kapitän mit ihrem Manöver zurück auf den Nacra 17 und in die Medaillenentscheidung.
"Ich glaube, dass wir die großen Außenseiter waren. Egal, was rauskommt, wir können stolz auf uns sein, weil wir das erreicht haben, was wir erreichen wollten. Es ist eine Ehre", hatte Frank vor dem letzten Rennen gemeint.