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Steirermen san not very good

Sommer-Olympia und Steiermark - das passt offenbar nicht. Doch woran liegt es?

Steirermen san not very good

Das offizielle Olympia-Foto (siehe oben) der Steiermark: ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel, ÖOC-Präsident Karl Stoss, Rad-Trainer Klaus Kabasser…

…und aus.

Ja, aus! Kein einziger Sportler.

Bevor die ersten aufschreien: Ja, das täuscht, gibt es mit Rad-Profi Georg Preidler und den für einen steirischen Verein spielenden Wiener Tennis-Profi Alex Peya sehr wohl Steirer im ÖOC-Aufgebot. Die waren zum fraglichen Termin halt nur nicht greifbar.

Doch selbst wenn man auch noch die gebürtigen Steirer Oliver Marach (spielt für einen Wiener Verein) oder die in Linz schwimmende Jördis Steinegger berücksichtigt, liest sich die Bilanz für das flächenmäßig zweitgrößte Bundesland Österreichs nach wie vor recht mager.

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Der Vergleich mit ähnlich großen Bundesländern wie Ober- (14) oder Niederösterreich (11/beide vereinsmäßig) macht sicher.

Da Österreich mit 68 Sportlern ohnehin das kleinste ÖOC-Aufgebot seit 40 Jahren zu Olympia schickt, steht die grüne Mark mehr oder weniger stellvertretend für das rot-weiß-rote „Sommerloch“.

Doch woran kann es nun liegen, dass Steiermark Sommerspiele nicht kann?

An den Vereins- (rund 2.100) und Mitgliederzahlen (rund 385.000/inklusive Winter) wohl nicht. Dieser Ansicht ist auch Günter Abraham. Der Präsident des steirischen Leichtathletik-Verbandes ortet einen der Hauptgründe für das Schattendasein der Sommerspiele am Kernöl-Äquator viel mehr im Angebot der Leistungssport-Schulen.

„Wir brauchen in den Regionen Akademie-ähnliche Systeme in den Regionen, am besten mit einer Ausbildung kombiniert“, so Abraham, der dank vier Jahren Tätigkeit im Sportlandesamt mehrere Seiten kennt.

Als Vorzeige-Modell greift er das BG/BORG Liebenau mit deren Volleyball-, Handball- und Fußball-Akademie auf.

„Es gibt aber kaum solche Möglichkeiten.“ Vor allem außerhalb von Graz. Dazu kommt noch ein weiteres Problem: „Es ist oft so, dass die Vereine darauf erpicht sind, dass sie ihre Top-Talente halten, weil sie natürlich Leistungs- und auch Image-Träger sind. Aus dieser Kleinkrämerei heraus, werden Athleten – wenn überhaupt – erst ab 18 weitergegeben. Was aber vielfach erst deswegen geschieht, weil sich die Sportler beruflich verändern oder studieren. Aber da ist es dann halt ohnehin ein bisschen spät für Spitzenleistungen“, so Abraham.

Im Wintersport funktioniere dies mit der Skihandelsschule Schladming oder dem nordischen Nachwuchs-Zentrum in Eisenerz indes viel reibungsloser. Von daher überrascht es auch nicht, dass die Steirer bei Olympischen Winterspielen auch zahlreicher vertreten sind.

Stichwort: Infrastruktur

Auf die in Österreich so oft gescholtene Infrastruktur bzw. den dahinterstehendem politischen Willen schießt sich Steiermarks oberster Leichtathlet nicht ein. Mit der Schwimm-Halle in Graz-Eggenberg, der gerade im Entstehen befindlichen Ballsporthalle in der Hüttenbrennergasse sowie einem angedachten Leichtathletik-Zentrum ebenfalls in Eggenberg tut sich einiges. „Bis auf 800.000 Euro steht das 4-Mio.-Euro-Projekt schon“, verrät Abraham zu letzterem.

Damit sich auf künftigen steirischen Olympia-Fotos wieder etwas mehr tut.

 

Reinhold Pühringer


Österreichs Olympia-Team offiziell verabschiedet:


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