Historischer Meilenstein für Dominic Thiem! Erstmals in seiner Karriere schlägt Österreichs Tennis-Ass mit Andy Murray eine amtierende Nummer eins der Welt.
Thiem bezwingt den Schotten im Halbfinale des mit 2,3 Millionen Euro dotierten ATP-500-Turniers von Barcelona dank einer extrem starken Leistung mit 6:2, 3:6, 6:4.
Im Kampf um den zweiten Titel in dieser Saison nach Rio bekommt es der Lichtenwörther nun mit dem neunfachen Barcelona-Sieger Rafael Nadal zu tun.
Perfekter Start von Thiem
Thiem, der die beiden vorangegangenen beiden Duelle gegen Murray auf Hartplatz jeweils knapp in drei Sätzen verlor, startet perfekt in die Partie, nimmt dem Schotten gleich einmal seinen Aufschlag ab und bestätigt das Break zu einer schnellen 2:0-Führung.
Mit seinen extremen Heavy-Spin-Bällen dominiert Thiem seinen Kontrahenten. Murray agiert meist weit hinter der Grundlinie in der Defensive und muss in Folge einen zweiten Aufschlagverlust zum 1:4 verkraften.
Dem Schotten gelingt zwar das sofortige Re-Break - unter anderem dank einem Doppelfehler von Thiem, trotzdem bewahrt der Österreicher die Ruhe. Thiem holt sich sogar ein drittes Break und serviert in Folge sicher zum Gewinn des ersten Satzes aus. Alleine mit der Vorhand schlägt der Schützling von Günter Bresnik dabei vier Mal mehr Winner als Murray.
Murray kämpft sich rein
Thiem bleibt konzentriert und bringt Murray im zweiten Satz erneut gleich zu Beginn in Bedrängnis. Nach einem hartumkämpften Aufschlaggame und der Abwehr eines Breakballs kann der Schotte aber doch mit 1:0 in Führung gehen.
Der Weltranglisten-Erste kämpft sich in die Partie rein. Thiem dominiert zwar weiter die Ballwechsel, Murray zieht bei seinen Aufschlagspielen aber meist den Kopf aus der Schlinge. So auch beim Stand von 3:3, als er einen weiteren Breakball von Thiem abwehren kann.
Und dann wird es ganz bitter: Thiem knallt bei eigenem Aufschlag und 30 beide nach einem beeindruckend geführten Ballwechsel die letzte Vorhand ins Aus und Murray nützt - auch dank einem starken Return auf den zweiten Aufschlag - seinen ersten und einzigen Breakball im zweiten Satz.
Der zweifache Olympia-Sieger und dreifache Grand-Slam-Gewinner serviert danach sicher zum Satz-Ausgleich aus.
Thiem macht Fehlstart schnell wett
Zu Beginn des Entscheidungs-Durchgangs hat Thiem am unglücklich verlaufenen Verlust des vorangegangenen Satzes zu knabbern: Der Österreicher gibt mit einigen leichten Eigenfehlern gleich einmal seinen Aufschlag ab.
Doch das Tief hält nicht lange an: Thiem richtet sich wieder auf und kontert mit dem sofortigen Rebreak zum 1:1.
Bei 2:1 für Thiem wackelt Murray erneut bei eigenem Aufschlag und wehrt zwei Breakbälle ab - dabei liefern sich die beiden Akteure einige der spektakulärsten Ballwechseln dieser hochklassigen Partie.
Doch der Niederösterreicher lässt sich nicht abschütteln, bleibt dran und belohnt sich für seine Hartnäckigkeit schlussendlich selbst: Mit einem unglaublichem Rückhand-Winner entlang der Linie holt sich Thiem bei 15:40 zwei neuerliche Breakbälle. Murray zeigt Nerven und serviert gleich beim ersten einen Doppelfehler.
Die Freude über die 4:2-Führung währt allerdings nur kurz: Thiem gibt postwendend selbst seinen Aufschlag ab - alles wieder offen.
Schlussendlich holt sich Thiem bei 5:4 das entscheidende Break, um den Final-Einzug sicherzustellen.