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Playoffs halten von Beginn an, was sie versprachen

Die ersten Viertelfinalspiele in der BSL brachten gleich zwei Auswärtssiege und einen Krimi. Der Kampf um den Meistertitel scheint offen wie kaum je zuvor.

Playoffs halten von Beginn an, was sie versprachen Foto: © LAOLA1

Schon vor dem Auftakt der Playoffs in der win2day Basketball Superliga durfte man Hochspannung erwarten.

Zu ausgeglichen schien das Teilnehmer-Feld des Viertelfinales, auch die über die Qualifikationsrunde eingezogenen Teams aus Oberwart und Kapfenberg sind alles andere als Underdogs.

LIVE-STREAM: Oberwart Gunners vs. Swans Gmunden, Dienstag, 23. April, ab 18 Uhr>>>

Einen eindeutigen Favoriten auf den Meistertitel auszumachen, fällt schwer, auch wenn die über die gesamte Saison überzeugenden Dukes aus Klosterneuburg als Nummer eins natürlich die Gejagten sind.

Und so war es nicht weiter verwunderlich, dass es gleich am ersten Spieltag der "Best-of-five"-Serien zwei Auswärtssiege gab.

Die Kapfenberg Bulls, eine untypische Nummer acht, waren bis in die Schlusssekunden an einem weiteren Triumph eines Gästeteams dran. Und die Oberwart Gunners zeigten trotz eines 78:96-Auftakts, dass auf die Gmunden Swans weiterhin harte Arbeit wartet.

Der Papierform entsprechend hitzig und dramatisch ging es beim 81:82 zwischen Wels und Graz zu, relativ überraschend kam der 76:64-Sieg der in der Platzierungsrunde schwächelnden St. Pöltner in Traiskirchen.

Gleich im ersten Spiel ein Thriller: Wels gegen Graz
Foto: © Pictorial/U. Winter

Betrachten wir die Duelle im Einzelnen: Gmunden und Oberwart darf man getrost als Erzrivalen bezeichnen und fast schon traditionell wurde schon vor dem ersten Spiel medial der Fokus auf die Schiedsrichter gelegt. Defensiv hatten beide Teams zunächst massive Probleme, die Zwischenstände 15:15 nach drei Minuten und 39:32 nach zehn Minuten sprechen Bände.

Während die Swans mit ihren Drives nicht gestoppt werden konnten, waren die Gunners vor allem beim Abrollen im Pick-and-Roll sehr effektiv. Ab dem zweiten Viertel verlief das Spiel in etwas konventionelleren Bahnen und der auf dem Papier größte Vorteil der Oberösterreicher, das bessere Shooting, setzte sich in diesem Spiel durch (8/17 Dreier gegenüber 6/25). Hilfreich war auch, dass alle Bankspieler der Swans gute Leistung boten.

Graz gewann in Wels mit nur zwei Dreipunktern und keinem einzigen Bench Point.

Statistik

Shooting war auch für die Bulls ein Thema: Trotz einer katastrophalen Quote von außen (5/31, davon 0/10 von Williams), mussten sich die Steirer in Klosterneuburg nur hauchdünn 82:86 geschlagen geben. Gut ins Bild passend waren die zwei - wenn auch gut verteidigten - Airballs von jenseits der Dreierlinie beim Stand von 82:85.

Während die Dukes ihre Physis konsequent ausnützten, wie gewohnt eine geschlossene Teamleistung ablieferten und durch Carius und Weathers auch mit spektakulären Aktionen nicht geizten, hatten sie mit den Drives von Sow und Williams gröbere Probleme – es bleibt interessant.

Dass man mit nur zwei getroffenen Dreiern und keinem einzigen Bench Point gewinnen kann, zeigten die Grazer in Wels. In einem so ausgeglichenen Spiel, in dem sich kein Team wirklich absetzen konnte, taten den Oberösterreichern einige Ballverluste im Schlussviertel mit daraus resultierenden einfachen Punkten der Steirer besonders weh. Diese Serie hat wegen der irren Intensität das Potzenzial, sehr packend und heiß zu werden. Ein für mich entscheidender Faktor wird sein, ob Graz in den nächsten Spielen - auch angesichts des sehr dichten Spielplans - mehr rotieren kann als in Spiel eins.

Hier noch spektakulär, das Spielende verbrachte Demonia aber in der Kabine
Foto: © Pictorial/M.Proell

In Traiskirchen hat die Hinausstellung von Lions-Topscorer Demonia nach seinem zweiten technischen Foul Anfang des Schlussviertels den Spielverlauf sicherlich stark beeinflusst - als Fan bzw. auch als Coach hätte ich mir gewünscht, dass es gerade in einem Playoff-Spiel anders gekommen wäre.

Verwunderlich war dann doch, dass die Hausherren durch diesen Rückschlag den Faden komplett verloren haben und die zuletzt nicht gerade von Erfolgserlebnissen verwöhnten St. Pöltner das deutlich abgeklärtere Team waren. Ogemuno-Johnson hat die Lions unter dem Korb vor große Probleme gestellt und wird einer der Punkte sein, auf die sich der Derby-Gegner gezielt vorbereiten wird.

LIVE-STREAM: Traiskirchen Lions vs. SKN St. Pölten, 25. April, ab 18 Uhr>>>

Während es in der BSL schon am Dienstag und Donnerstag mit den Spielen zwei und drei weitergeht, kommt es am Samstag in der B2L zum großen Showdown: Deutsch Wagram hat im Final-Duell der Lokalrivalen ausgeglichen und die Mistelbach Mustangs müssen nun zu Hause die Chance nützen, den lang ersehnten Meistertitel zu holen.

Ein Entscheidungsspiel zwischen den beiden besten Teams des Spieljahres in einer bummvollen Halle verspricht ein würdiges Ende einer erneut spannenden Saison!

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