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Lukas Haudum auf Raffls Spuren

Lukas Haudum gehört zu den Hoffnungsträgern im österreichischen Eishockey:

Lukas Haudum auf Raffls Spuren

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Auch wenn er es beim Auftakt-Sieg im Österreich-Cup gegen die Slowakei noch nicht gezeigt hat („Das war eines meiner schlechtesten Spiele in dieser Saison“), gilt er als einer der Hoffnungsträger im österreichischen Eishockey.

Und das zu Recht: Lukas Haudum gelang in dieser Saison im zarten Alter von 19 Jahren der Durchbruch im schwedischen Profigeschäft.

Für ihn selbst sogar etwas überraschend, wie er im Gespräch mit LAOLA1 zugibt.

„Die Saison habe ich in der U20 begonnen, ohne dass ich gewusst habe, dass sie mich schon in der Allsvenskan bei unserem Kooperationsverein oder sogar in der SHL weiterbringen möchten“, zeigt er sich ob dieses Umstandes etwas verblüfft.

Zwischen SHL und Allsvenskan

Sieht man sich seine Leistungen an, hält sich die Überraschung dann schon in Grenzen. 21 Punkte in 18 Partien in der U20-Mannschaft waren für die Teamverantwortlichen der Malmö Redhawks Grund genug, um ihm die Chance im Konzert der Großen zu geben, die er bislang mit Bravour genutzt hat.

Haudum fungiert momentan als eine Art „Springer“, der je nach Bedarf entweder in der zweiten Liga beim Kooperationsverein IK Pantern oder eben in der Svenska Hockeyligan bei Malmö selbst zum Zug kommt.

„In letzter Zeit war ich hauptsächlich in der Allsvenskan im Einsatz, bin dann aber, wenn Malmö mich gebraucht hat, zu ihnen dazugestoßen. Ich kann jederzeit einen Anruf bekommen“, beschreibt er seine momentane Situation, die etwas an das nordamerikanische NHL/AHL-System erinnert.

13 Spiele bei Malmö (5 Scorerpunkte) und 14 bei Pantern (7 Scorerpunkte) stehen mittlerweile zu Buche und bei beiden Teams werden wohl noch ein paar dazukommen, nachdem Haudum selbst noch nicht weiß, wie der Plan mit ihm für die restliche Saison aussieht.


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Der ideale Präsentierteller

Auch darüber hinaus ist aufgrund des Vertragsendes seines Jungprofi-Kontrakts noch alles offen, auch wenn es schon Gespräche unter anderem mit der sportlichen Leitung von Pantern gab.

Doch egal ob in der SHL oder eine Ebene darunter, Schweden ist ohne jeden Zweifel der Präsentierteller schlechthin, um sich für die ganz große Bühne zu empfehlen.

„In Schweden sind ziemlich viele Scouts unterwegs und auch in den Medien wird sehr viel berichtet“, streicht der gebürtige Linzer die Vorteile hervor, in Schweden zu spielen.

Dass er zumindest vorerst in Skandinavien seine Brötchen verdient und nicht auf den Spuren von Thomas Vanek und Michael Grabner in Nordamerika oder in einer der kanadischen Juniorenligen bzw. am College/Universität um einen Platz in der NHL kämpft, war allerdings nicht von Anfang an klar.

„Für Übersee wäre ich noch nicht bereit gewesen“

„Natürlich gab es diese Überlegung auch einmal. Allerdings habe ich mir gedacht, dass Schweden besser zu mir passt. Von meiner Persönlichkeit und generell vom Umfeld. In Schweden ist doch alles etwas familiärer und für Übersee wäre ich zu diesem Zeitpunkt (Sommer 2014, Anm.) wahrscheinlich noch nicht bereit gewesen.“

An dieser Entscheidung haben auch die besseren Aussichten in Nordamerika für einen möglichen NHL-Draft nichts geändert.

Gleich zwei Mal schien Haudum im finalen Ranking des Central Scouting Service (CSS), das eine hilfestellende Einschätzung für die NHL-Teams bieten soll, auf. Doch sowohl Position 93 der europäischen Feldspieler im Jahr 2015 als auch Listenplatz 105 im vergangenen Jahr reichten nicht aus, um gezogen zu werden.

Für den Flügelstürmer aber kein Grund zur übermäßigen Enttäuschung.

„Ehrlich gesagt, habe ich mir persönlich nicht allzu viel erwartet, selbst beim ersten Mal. Ich habe schon damit gerechnet, dass das, was ich bis zu diesem Zeitpunkt gezeigt habe, für den Draft nicht reichen wird“, spricht er sehr reflektiert über seine Leistungen in den Monaten vor den beiden Drafts.

Michael Raffl gibt Hoffnung

Der NHL-Traum wird durch diesen Umstand aber natürlich nicht ad acta gelegt. Zu viele Beispiele, wie Michael Raffl oder auch sein Bruder Thomas, zeigen, dass man ungedrafted und teilweise sogar noch in fortgeschrittenem Alter die Chance auf einen NHL-Spot bekommen kann.

„Wenn man solche Geschichten hört, denkt man sich eben schon, dass es anders auch geht. Harte Arbeit kann einen überall hinbringen“, verweist Haudum auf den ermutigenden Effekt der beiden Raffl-Brüder.

Eine Wunsch-Destination würde es für ihn in der besten Liga der Welt übrigens nicht geben, denn wenn die NHL anklopft, „würde man überall hingehen“.

Glück mit dem Teamchef

Damit es irgendwann soweit kommen kann, muss allerdings noch ein ordentlicher Leistungsnachweis erbracht werden, auch auf der internationalen Bühne.

Wenn man solche Geschichten hört, denkt man sich eben schon, dass es anders auch geht. Harte Arbeit kann einen überall hinbringen.

Lukas Haudum über die Raffls

Dabei hilfreich sein könnte für den Schweden-Legionär der neue Headcoach des Nationalteams, Roger Bader. Schließlich trainiert der Schweizer schon seit einiger Zeit die U20 und hat Haudum auf Team-Ebene dadurch schon länger unter seinen Fittichen.

„Ich weiß, worauf er Wert legt und er kennt mich natürlich auch schon besonders gut“, sieht sich der Oberösterreicher im Vorteil gegenüber vieler seiner Teamkollegen.

Ein zusätzliches Plus ist außerdem, dass ihm Bader als Trainertyp zusagt: „Er ist ein eher ruhigerer Typ, der in seiner Art und bei allem was er macht, sehr überlegt agiert. Die Übungen im Training sind sehr spielspezifisch. Er versucht jeden individuell auf sein bestes Niveau zu bringen und das Maximum herauszuholen.“

„Über die vollen 60 Minuten durchziehen“

Das Maximum wird am Freitag auch nötig sein, um gegen die norwegische Mannschaft zu bestehen, die beim 4:1-Auftaktsieg über Frankreich bereits ihre Klasse aufblitzen ließ.

„Die Norweger werden mit Sicherheit ein stärkerer Gegner als die Slowaken sein. Technisch stark und sehr erfahren“, warnt Haudum vor den „Wikingern“.

„Unser Spiel gegen die Slowakei war im Gesamten gesehen ok, aber in der zweiten Partie müssen wir unser System über die vollen 60 Minuten durchziehen.“

Die nächsten 60 Minuten also, in denen Haudum zeigen kann, warum er das österreichische Eishockey in den nächsten Jahren mitbestimmen wird.

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