Es sieht so aus, als würde Thomas Vanek die NHL-Saison nicht bei den Detroit Red Wings beenden.
Denn nach der 1:3-Niederlage gegen die NY Islanders dürfte auch das Management eingesehen haben, dass die stolze Playoff-Serie reißen und Detroit erstmals seit 1990 nicht in die Postseason einziehen wird.
Damit werden die Red Wings bis zur Trade-Deadline am 1. März (23 Uhr MEZ) einige Spieler abgeben, um im Gegenzug junge Spieler oder Draftpicks zu erhalten. Wahrscheinlich wird auch Vanek wechseln.
Aktuell fehlen der Truppe aus der "Motor City" acht Punkte auf den letzten Playoff-Platz im Osten, den im Moment die NY Islanders belegen. Allerdings haben die Red Wings bereits ein Spiel mehr als die "Isles" absolviert.
Red Wings hören sich Angebote an
Derzeit befindet sich Detroit in der "Bye Week" - bis nächsten Dienstag (28. Februar) steht kein Spiel auf dem Programm. Dann dürfte der Abstand zu den Playoff-Plätzen noch größer sein und selbst die Optimisten erkennen, dass der Postseason-Zug abgefahren ist. General Manager Ken Holland hat in den kommenden Tagen genügend Zeit, Trades einzufädeln.
Da bereits am Mittwoch (1. März, 23 Uhr MEZ) die Trade-Deadline ansteht, könnte es sogar sein, dass Vanek - sollte er vor dem Vancouver-Match am Dienstag wechseln - sein letztes Spiel für die Traditions-Franchise schon bestritten hat. Laut NHL-Insidern und diversen Medienberichten haben die Red Wings den anderen Teams in der Liga mitgeteilt, "open for business" - also bereit für Angebote - zu sein.
Immer wieder fällt der Name des Steirers, wenn es um Trade-Gerüchte geht. Kein Wunder, ist der 33-Jährige mit 38 Scorerpunkten (15 Tore, 23 Assists) in 47 Spielen einer der Lichtblicke der Red Wings. Und da sein Kontrakt nach der Saison endet, droht der Franchise Vaneks Abgang im Sommer - mit einem Trade würde man nun noch einen Gegenwert (Draftpicks, andere Spieler) erhalten.
Vanek ist unbeeindruckt
Bereits als der Steirer im Sommer einen Einjahresvertrag unterschieb, war ihm klar, dass er möglicherweise Ende Februar zu einem anderen Team geschickt wird. Natürlich nur im Falle von Misserfolg - denn bei einem Playoff-Einzug wird kein Spieler abgegeben.
Kurz gesagt spielt es sich grundsätzlich so ab: Es gibt "Buyer" (Teams mit Playoff-Chancen holen noch Spieler, um sich kurzfristig zu verstärken - oftmals welche mit auslaufenden Verträgen) und "Seller" (Teams ohne Playoff-Hoffnungen geben Spieler mit auslaufenden Verträgen ab, um noch etwas im Gegenzug zu erhalten).
"Das ist Teil des Geschäfts", zeigte sich Vanek zuletzt wenig beeindruckt von diversen Trade-Spekulationen. Für ihn ist dies auch keine neue Situation, vor drei Jahren spielte es sich ganz ähnlich ab.
Niedriges Gehalt als großes Plus
2014 versuchten die NY Islanders, die Vanek erst unter der Saison von den Buffalo Sabres verpflichtet hatten, dessen auslaufenden Vertrag zu verlängern. Das Unterfangen scheiterte, zudem befand sich das Team kurz vor der Trade-Deadline außerhalb der Playoff-Plätze. Also gaben die "Isles" den Flügelstürmer an die Montreal Canadiens ab.
Damals stellte Vaneks hoch dotierter Vertrag noch ein Problem dar, nur einige wenige Teams mit genügend Capspace kamen als Abnehmer in Frage. Diesmal ist die Situation anders: Sein Jahresgehalt beträgt nur 2,6 Millionen Dollar, dieses Gehalt wird auf die restliche Saison heruntergerechnet. Also ist Vaneks Gehalt bei einem etwaigen neuen Team noch niedriger, er zählt weniger gegen den Salary Cap. Folglich könnten sich fast alle Klubs seine Dienste leisten.
"Sein Cap Hit von 2,6 Mio. Dollar, der dann auf den Rest der Regular Season heruntergerechnet wird, macht ihn sehr attraktiv und zum typischen Beispiel eines 'Rental Players'", bekräftigte auch LAOLA1-Scout Bernd Freimüller unlängst in einem Artikel.
Thomas Vaneks Abgang von den Detroit Red Wings scheint also nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Spätestens am Dienstag herrscht Gewissheit, ob und wohin er wechselt.