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Hütter: "Dachte, ihr könnt's mich"

Cornelia Hütter im Siegerinterview über Genugtuung, harte Arbeit und Sprachlosigkeit:

Hütter:

Cornelia Hütter feierte im Super-G in Lenzerheide ihren ersten Weltcupsieg.

Nach dem Premierenerfolg verrät die 23-jährige Steirerin ihre unkonventionelle Herangehensweise: "Wenn dich jeder anspricht und fragt 'Wann gewinnst denn endlich einmal?', dann ist nicht so einfach. Da habe ich mir gedacht, ihr könnt's mich, jetzt zeig ich's euch allen."

Ihr Stimmungslage kann sie nicht beschreiben: "Keine Ahnung, was für Gefühle das sind - die habe ich noch nie gehabt."

Im Interview spricht "Vollgas-Conny" über harte Arbeit, Freundin Tamara Tippler und ihre Sprachlosigkeit:

Frage: Herzliche Gratulation! Was ist das für ein Tag, was sind das für Gefühle heute?

Cornelia Hütter: Keine Ahnung, was für Gefühle - die habe ich noch nie gehabt. Wie ich über die Ziellinie gefahren bin und es grün aufgeleuchtet hat, habe ich gewusst, dass es echt gut gewesen ist, was ich gemacht habe, weil ich die Letzte von der Topgruppe war. Normal sage ich echt viel und schnatter einfach so dahin, aber heute weiß ich nicht, was ich sagen soll.

Frage: Ist das auch Lohn harter Arbeit? Man hat euch vor der Saison ja nicht viel zugetraut.

Hütter: Jetzt haben wir's ihnen so richtig gezeigt, dass wir Jungen auch was draufhaben. Es hat gut angefangen, und natürlich sind die Erwartungen dann immer relativ hoch. Die müssen dann auch ein bisschen gezügelt werden, weil sonst wird es einfach zu viel. In Soldeu habe ich Probleme mit meinem Knie gehabt und habe eine Woche pausieren müssen, das war nicht so einfach für meinen Kopf. Ich habe mir gedacht, ich habe so gut angefangen, jetzt will ich auch gut aufhören. Ich habe daheim wirklich hart daran gearbeitet, dass ich wieder vorne mitfahren kann.

Frage: Freut man sich noch mehr, wenn so wie bei Ihnen mit Tamara Tippler eine Freundin auch auf dem Podest steht?

"Wenn man sich reinsteigert, und jeder spricht dich darauf an: 'Wann gewinnst denn endlich einmal?', dann ist nicht so einfach. Da habe ich mir gedacht, ihr könnt's mich, jetzt zeig ich's euch allen."

Hütter: Sicher, für sich selber freut man sich am meisten, da braucht man sich nichts vormachen. Aber wenn ich mich für mich nicht freuen kann, dann freue ich mich hundertprozentig für die Tami mit. Wir haben immer viel Spaß, und ich kenne sie, da war sie halb so groß, von den Schülerzeiten. Die Tami hat es auch nicht immer leicht gehabt. Es ist lässig, dass man doch noch befreundet sein kann bei den ganzen Rivalitäten untereinander.

Frage: Wie groß ist die Genugtuung, nachdem Sie schon ein paar Mal an diesem Sieg geschnuppert hatten?

Hütter: Ich habe mir bei jedem Rennen gedacht, ich will gewinnen. Aber da haben ein paar andere auch was dagegen. Wenn man sich reinsteigert, und jeder spricht dich darauf an: 'Wann gewinnst denn endlich einmal?', dann ist nicht so einfach. Da habe ich mir gedacht, ihr könnt's mich, jetzt zeig ich's euch allen. Aber das muss wirklich von tief drinnen kommen, du musst überzeugt sein, dass du es drauf hast.

Der Platz in der Mitte - ein großer Traum ging in Erfüllung!!! Es ist ein soooo unglaubliches Gefühl, ich bin noch immer...

Posted by Conny Hütter on Samstag, 12. März 2016

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