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Kitzbühel: Der Kater am Tag danach

Trotz Temperaturen von bis zu -10 Grad und Alkohol-Bremse ging es in Kitzbühel beim Feiern heiß her. Ein Lokalaugenschein:

Kitzbühel: Der Kater am Tag danach Foto: © GEPA

Kitzbühel. Der Tag danach.

Am Sonntagmorgen nach der großen Abfahrts-Sause gibt es in der Gamsstadt wohl für viele ein böses Erwachen.

Während die Athleten beim Bezwingen der Streif Ausdauer bewiesen, taten es die Fans beim Feiern bis in die frühen Morgenstunden.

Daran änderten auch Temperaturen im zweistelligen Minus-Bereich und die in diesem Jahr neue Verordnung der Stadt nichts, durch die hochprozentiger Alkohol während der Hahnenkamm-Rennen aus dem Stadtgebiet verbannt wurde - oder besser gesagt: werden sollte.

Jägermeister g'spritzt

Getränke, die mehr als zehn Volumenprozent Alkohol beinhalten, sind von Freitag bis Sonntag auf öffentlichen Flächen und bei Verkaufsständen verboten. Diverse Schnäpse dürfen statt als "Kurze" aber verdünnt als Longdrinks angeboten werden. Jägermeister g'spritzt quasi.

Das gilt für das gesamte Innenstadtgebiet – im Freien. Geschäfte müssen gleichzeitig Hochprozentiges aus ihren Regalen nehmen. Von der Regelung ausgenommen sind Lokale.

Schon in den vergangenen Jahren war im Innenstadt-Eventbereich Hochprozentiges verboten, dies wurde vom Veranstalter selbst so gehandhabt.

Mit dem neuen Verbot wollte man nun "auch jene Leute erreichen, die den Schnaps im Rucksack mithaben".

Ganz gelungen ist das nicht, betrachtet man die gläsernen "Leichen" überall in der Stadt verteilt. Die Masse ist nun mal schwer zu kontrollieren, angekündigte Strafen von bis zu 2.000 Euro scheinen nicht sonderlich abgeschreckt zu haben. Der Flachmann hat nach wie vor Saison.

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Ob die Zahl der Polizeieinsätze, mitunter wegen Körperverletzungen, wie erhofft zurückgegangen ist, wird sich erst im Nachgang weisen. Die Zahl der Betrunkenen ist es im Vergleich zu den vergangenen Jahren definitiv nicht.

"Wir kommen auch ohne Hochprozentiges auf eine schöne Menge", ist von einer Gruppe aus der Steiermark zu hören. 

Viele kamen schon gut "aufgewärmt" zu den Rennen, viele hielt die Alk-Bremse nicht davon ab, schon früh am Tag völlig "blau" abschwingen zu müssen. 

Die Stürze der Fans in der Innenstadt überschritten jene auf der Streif zahlenmäßig bei weitem – trotz der alles andere als eisigen Bedingungen auf der Partymeile in der Innenstadt.

Der Kater am Tag danach wird für einige also heftig ausfallen.

Kein Hangover, aber leichte Kopfschmerzen im ÖSV-Team

Ein schlimmer sportlicher Hangover blieb den ÖSV-Abfahrern dank der Leistungen am Samstag erspart.

War am Freitag Vincent Kriechmayr als Siebenter der einzige Österreicher in den Top 20, schaffte Stefan Babinsky am Samstag sein bestes Weltcup-Ergebnis in einer Abfahrt, verfehlte als Vierter knapp das Podium. Kriechmayr belegte Platz sechs. Christopher Neumayer überraschte zuerst mit Rang zwölf und unmittelbar danach mit seinem Rücktritt.

Leichte Kopfschmerzen dürfte es angesichts der auch nach Kitzbühel weiter andauernden Podest-Misere - noch kein Stockerlplatz in sieben Saison-Abfahrten - im ÖSV-Team aber dennoch geben.

Um fehlende Erfolgserlebnisse keine Sorgen machen muss sich der doppelte Streif-Sieger Cyprien Sarrazin. Der Franzose schmiss sich nach seinem furiosen Triumph in der Hahnenkamm-Abfahrt ebenfalls ins Kitzbüheler Nachtleben, stattete unter anderem dem berühmten Pub "Londoner" einen Besuch ab. Vermutlich auch nicht ganz ohne Alkohol...

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