Die Ski-WM im selbst ernannten Schweizer Sonnen-Ort St. Moritz beginnt mit zwei Absagen.
Die für heute Montag geplanten ersten Abfahrtstrainings der Damen und Herren bei der Ski-WM müssen abgesagt werden. Grund ist zum einen der Neuschnee, zum anderen die Wetterprognose mit viel Wind auf den über der Baumgrenze gelegenen WM-Pisten.
Der Start für die Herren-Abfahrt erfolgt auf 2.840 m Seehöhe, jener der Damen auf 2.700 Meter. Das gemeinsame Ziel-Stadion für Damen und Herren liegt auf 2.040 Meter.
Am Dienstag (ab 12 Uhr im LAOLA1-LIVE-Ticker) steht mit dem Super-G der Damen die erste Medaillen-Entscheidung auf dem Programm.
Die Wetterprognose für den ersten Renntag bei der 44. Ski-WM sieht deutlich besser aus.
"Marcel" als Störenfried
Den Schnee in den Engadin brachte übrigens das Tief "Marcel". Als Wetterpate zeichnet aber nicht ÖSV-Superstar Hirscher verantwortlich.
Der Niederschlag kam zum ungünstigsten Zeitpunkt. Die Region wirbt damit, auf im Schnitt 322 Sonnentage im Jahr verweisen zu können. Der Sonntag und Montag vergingen nicht unter blauen Himmel, über 30 Zentimeter Schnee fielen über Nacht.
Die Organisatoren versuchten mit Maschinen die weißen Massen rechtzeitig aus den beiden Pisten zu bekommen, das Damen-Training war deshalb schon früh auf die Mittagsstunden verschoben worden.
"Absage war total richtig"
"Die Absage war total richtig", sagte ÖSV-Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher. "Das Wetter hat nicht mitgespielt, es war zu viel Wind, zu viel Nebel und die Piste hat durch das Schneeräumen auch gelitten."
Letztendlich ging es dann auch um die Pistenschonung, denn nach Meinung einiger Athleten wäre sie bei einem Training zerstört gewesen. "Das kann ich nur bestätigen, wenn wir heute gefahren wären, wäre die Piste wahrscheinlich kaputt gewesen. Jetzt muss die FIS arbeiten, den Schnee rausräumen und an einigen Stellen sicher noch mit Wasser arbeiten, dann kann man morgen ein gutes Training fahren", hoffte Puelacher.
"Dementsprechend hat die Piste ausgeschaut"
Die Hoffnung von Damen-Speedtrainer Roland Assinger, dass man die Piste für Montag hinbekommt, erfüllte sich nicht. "Sie haben mit schwerem Gerät reinfahren müssen, dementsprechend hat die Piste danach ausgeschaut. Ich war guter Hoffnung, dass es sich gut entwickelt, aber dem war nicht so, die Neuschneemenge zu groß."
Der Kärntner glaubt aber, dass man für den Super-G am Dienstag eine gute Piste hinbekommen werde. "Die Organisatoren sind schon beim Arbeiten, wenn es eine klare Nacht gibt und die Temperaturen stimmen, wird das morgen eine gute griffige Piste."