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Nach halber Weltreise: ÖSV-Adler auf Flugschanze beordert

Stefan Kraft und Co. waren vergangenes Wochenende noch in Sapporo im Einsatz. Doch schon am Donnerstag stehen in Oberstdorf die ersten Flüge am Programm.

Nach halber Weltreise: ÖSV-Adler auf Flugschanze beordert Foto: © GEPA

Vier Wochen nach den Weltmeisterschaften auf dem Kulm und vier Wochen vor dem dem ebenfalls auf einer Flugschanze in Planica angesetzten Weltcup-Finale geht es diese Woche in Oberstdorf ebenfalls mit weiten Flügen in die letzte Phase des Skisprung-Weltcups.

Zwölf Einzelbewerbe stehen in diesem Winter noch aus, zwei davon nun am Wochenende (jeweils 16:00 Uhr im LIVE-Ticker) im Allgäu. Schon am Freitag (15:45 Uhr im LIVE-Ticker) findet ein Super-Team-Bewerb statt. Die Hillsize liegt wie am Kulm bei 235 Metern.

Gesamtweltcup-Leader Stefan Kraft fühlt sich generell in Oberstdorf wohl, so kürte er sich vor drei Jahren dort zum Großschanzen-Weltmeister. Auf dem Heini-Klopfer-Flugbakken fixierte er 2017 zwei Siege und 2022 einen, zudem wurde der Salzburger 2019 und 2022 je einmal Dritter.

Heuer kommen er und die Konkurrenz nach einer Art Weltreise nach Oberstdorf, ist man doch vor drei Wochen in Willingen, vor zwei Wochen in Lake Placid und vergangene Woche in Sapporo gesprungen. "Jeder wird ein bisschen müde und geschlaucht von der Reise sein", sagte Kraft darüber.

Kraft findet fürs Skifliegen "immer ein paar Extra-Körner"

Die Zeitverschiebung zu Japan spielte den Athleten ein bisschen in die Karten, so waren sie am Montag schon wieder daheim. Doch bereits am Mittwoch erfolgte die Anreise nach Oberstdorf, wo für Donnerstag (16:40 Uhr) die erste zweier Qualifikationen geplant sind.

Kraft gab an, mit dem Jet-Lag meist weniger Probleme zu haben und zeigte trotz aller Strapazen Vorfreude: "Wenn man Skifliegen hört, dann bekommt man immer ein paar Extra-Körner." Seinem Teamkollege Manuel Fettner geht es ähnlich: "Es ist ein straffer Zeitplan. Aber ich freue mich aufs Skifliegen."

Vor zwei Jahren hatten sich Skiflug-Weltrekordler Kraft und der Slowene Timi Zajc die Oberstdorf-Siege aufgeteilt, mit dem slowenischen WM-Dritten vom Kulm ist wohl wieder zu rechnen. Auch der Pole Kamil Stoch und der derzeitige japanische Dauer-Zweite Ryoyu Kobayashi sind in Oberstdorf bereits zum Sieg geflogen.

Kraft wird als Titelverteidiger in zwei Jahren zu den Skiflug-Weltmeisterschaften nach Oberstdorf zurückkehren, bei der bisher letzten dortigen WM-Austragung siegte 2018 der Norweger Daniel-Andre Tande.

Kombinierer-Flugeinheit in Oberstdorf abgesagt

Im Weltcup hat der inklusive dem zweiten WM-Tag diese Saison schon zehnmal siegreich gebliebene Kraft 205 Punkte Vorsprung auf Kobayashi und 284 auf Andreas Wellinger. Der deutsche Skiflug-Vizeweltmeister landete zuletzt bei der Vierschanzen-Tournee Ende Dezember auf der HS137-Schanze einen Heimsieg.

Kraft könnte sich mit seinem 40. Weltcupsieg im "ewigen Ranking" alleinig auf Rang drei setzen. Österreichs Team wird von Daniel Huber, Jan Hörl, Daniel Tschofenig und Michael Hayböck komplettiert. Letzterer war nicht in Japan, kommt statt Clemens Aigner ins Team.

Am Donnerstag hätten auch die Nordischen Kombinierer in Oberstdorf ins Fliegen kommen dürfen, dieser Ausflug auf eine größere Schanze war von Johannes Lamparter und Co. lang ersehnt worden. Die warme Witterung machte aber die Absage erforderlich, das gesamte ÖSV-Team hätte teilgenommen.

Die Truppe um den Gesamtweltcup-Zweiten Stefan Rettenegger hat am Dienstag in Planica trainiert. Am Montag geht es für die von Christoph Bieler betreute Gruppe nach Lahti/Finnland, wo ab Dienstag gesprungen werden soll. Ende nächster Woche wird dort der Weltcup fortgesetzt.

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