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Nach Horrorcrash: Bob-Anschieber außer Lebensgefahr

Der Schweizer Bob-Anschieber Sandro Michel musste nach einem folgenschweren Trainingsunfall in Altenberg notoperiert werden. Inzwischen ist er jedoch stabil.

Nach Horrorcrash: Bob-Anschieber außer Lebensgefahr Foto: © getty

Das Auftakttraining zum Bob-Weltcup in Altenberg am Dienstag ist von einem schweren Sturz überschattet worden.

Der Schweizer Pilot Michael Vogt stürzte mit seinem Viererbob kurz vor dem Ziel, sein Anschieber Sandro Michel wurde aus dem Bob geschleudert und kurz darauf vom Schlitten getroffen.

Der 27-Jährige musste in Dresden notoperiert werden, ist nun aber stabil und außer Lebensgefahr. Vogt erlitt eine schwere Gehirnerschütterung.

Michel war gemäß ersten Erkenntnissen aus dem Schlitten geschleudert und im Zielauslauf vom rückwärts rutschenden 210 kg schweren Vierer-Schlitten mit voller Wucht getroffen worden.

Verletzungsausmaß noch nicht bekannt 

Er hatte beim Sturz das Bewusstsein verloren und konnte nicht ausweichen. Michel wurde mit dem Helikopter in die Universitätsklinik Dresden geflogen und im Becken- und Oberschenkelbereich operiert, wie der Schweizer Verband Swiss-Sliding mitteilte. Das genauere Ausmaß der Verletzungen von Michel, der auch im Brustkorb verletzt wurde, sollen die weiteren Untersuchungen am Mittwoch ergeben.

Auch der 26-jährige Vogt verbrachte die Nacht in einem lokalen Spital. Die Weltmeisterschaft, die übernächste Woche in Winterberg beginnt, dürfte damit kein Thema mehr sein.

Die beiden anderen Anschieber Dominik Hufschmid und Andreas Haas kamen mit leichten Verletzungen davon. Auch der deutsche Zweierbob-Weltmeister Johannes Lochner kam in der gleichen Streckenpassage mit seinem Viererbob zu Sturz und muss auf den Weltcup am Wochenende verzichten. Ob der Weltcupleader und Mitfavorit bei der anstehenden WM in Winterberg teilnehmen kann, ist noch offen.

Meeting soll Sicherheitsmaßnahmen verbessern 

Danach wurde auch Kritik an den Veranstaltern laut. Diese hatten die ohnehin schon sehr anspruchsvolle Bahn im Erzgebirge in diesem Jahr noch einmal besonders schnell präpariert. Außerdem gab es keine Vorkehrungen, um ein Rückwärtsrutschen der Bobs im ansteigenden Zielauslauf zu verhindern. Die Athleten planten deshalb in dieser Woche ein Meeting, um Maßnahmen zu besprechen.

Am Mittwochnachmittag meldete sich auch der Deutsche Bob- und Schlittenverband (BSD) zu Wort. Sportdirektor Thomas Schwab äußerte Genesungswünsche und kündigte an, entsprechende Maßnahmen setzen zu wollen, damit kein Bob, der stürzt, wieder den Zielauslauf hoch- und zurückrutscht.

"Wir als Verband haben auch schon mit dem Veranstalter in Winterberg gesprochen, dort werden auch für die WM entsprechende Maßnahmen vorbereitet und eingeleitet", meinte Schwab.


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