"Der FC Red Bull Salzburg ist Meister der österreichischen Bundesliga!"
Zwölf Mal wurde dieser Satz in dieser oder einer ähnlichen Formulierung seit 2001 auf LAOLA1 veröffentlicht.
Keine Mannschaft gewann die österreichische Meisterschaft seit dem 20-jährigen Bestehen von LAOLA1 auch nur annähernd so oft wie die "Bullen", am kommenden Samstag werden die "Bullen" den Meisterteller gar zum achten Mal hintereinander in die Höhe stemmen.
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von LAOLA1 blicken wir zurück auf die zwölf Salzburger Meistermannschaften der letzten 20 Jahre und ranken diese von eins bis zwölf anhand ihrer Qualität.
Platz 1: Saison 2019/20
Punkte: 50 (Punkteteilung) - Vorsprung auf Zweiten: 12 Punkte - Marktwert: 114,90 Mio. € - Bester Torjäger: Patson Daka (24 Tore) - Trainer: Jesse Marsch
Die Saison 2019/20 wird den Fans des FC Red Bull Salzburg noch lange in Erinnerung bleiben. Erstmals durften die "Bullen" in den Genuss der Champions League kommen, künftige Weltfußballer-Anwärter wie Erling Haaland oder Dominik Szoboszlai spielten sich in der Mannschaft fest und mit Takumi Minamino wechselte erstmals seit Red-Bull-Übernahme ein Spieler direkt zu einem absoluten Top-Klub - das Niveau in Salzburg war noch nie so hoch wie in der letzten Saison.
Zwar hatten die "Bullen" im Frühjahr mit einem Formloch zu kämpfen, das ihnen ein frühes Aus in der Europa League und einen Sechs-Punkte-Rückstand auf den LASK nach dem Grunddurchgang bescherte. Mit einer tolllen Meistergruppen-Performance nach der Corona-Pause schlug die Elf von Jesse Marsch allerdings zurück und sicherte sich schlussendlich ungefährdet den siebten Meistertitel in Serie. Neben Minamino, Haaland und Szoboszlai drückten Enock Mwepu, Hee-chan Hwang und Patson Daka den "Bullen" ihren Stempel auf.
Salzburgs Startelf beim Meisterschaftsgewinn 2019/20
Platz 2: Saison 2017/18
Punkte: 83 - Vorsprung auf Zweiten: 13 Punkte - Marktwert: 45,7 Mio. € - Bester Torjäger: Munas Dabbur (22 Tore) - Trainer: Marco Rose
Marco Rose hievte Salzburg 2017/18 auf eine neue Stufe. Der Deutsche stieg nach dem Youth-League-Gewinn mit der U19 der "Bullen" zum Cheftrainer in der Mozartstadt auf und lehrte sowohl nationalen wie internationalen Gegnern taktisch das Fürchten. Rose zog bei seinem Amtsantritt zahlreiche Salzburger Jungspunde in die erste Mannschaft hinauf und implementierte eine taktisch hoch ausgefeilte Raute.
In einer Mannschaft ohne ganz große Namen aber mit tollem Teamgeist entwickelte sich nach einigen Anlaufschwierigkeiten ein Momentum, welches die Salzburger erstmals in ihrer Klubgeschichte bis ins Halbfinale der Europa League spülte. Auch national lief (fast) alles nach Plan. Zwar verpassten die "Bullen" erstmals seit sechs Jahren den Cup-Titel, dafür lief es in der Bundesliga so gut, dass Rose beim vorentscheidenden Spiel um die Meisterschaft gegen den SK Sturm seine Mannschaft völlig durchrotierte (siehe unten). Salzburg siegte dennoch mit 4:1 gegen die Grazer und fixierte drei Spieltage vor Schluss den nächsten Meistertitel.
Die "beste" Mannschaft der Salzburger in der Saison 2017/18 sah in etwa so aus: Walke; Lainer, Ramalho, Caleta-Car, Ulmer; Haidara, Samassekou, Berisha; Schlager; Hwang, Dabbur.
Salzburgs Startelf beim Meisterschaftsgewinn 2017/18
Platz 3: Saison 2020/21
Punkte: 48 (Punkteteilung/vorläufig) - Vorsprung auf Zweiten: 15 Punkte (vorläufig) - Marktwert: 144,6 Mio. € - Bester Torjäger: Patson Daka (27 Tore/vorläufig) - Trainer: Jesse Marsch
Jesse Marsch schaffte es, seine tolle Premieren-Saison in der Mozartstadt zu bestätigen und wurde der erste Salzburger Trainer überhaupt, der mit den "Bullen" die Qualifikation zur Champions League überstand. Im Herbst hatte Salzburg zwar teilweise Probleme mit der Dreifachbelastung und auch in der Europa League blieb das Sechzehntelfinale erneut das höchste der Gefühle. Am Ende stechen aber tolle Leistungen gegen absolute Top-Teams in der Champions League und ein souveräner Double-Gewinn hervor.
Beinahe die gesamte Mannschaft machte in ihrer Entwicklung einen Schritt nach vorne. Überstrahlt werden die restlichen Salzburger aber von Patson Daka, der erneut Tore am Fließband produzierte und im Sommer den Sprung in eine Top-Liga machen wird. Herauszuheben sind auch Mergim Berisha, Rasmus Kristensen, Brenden Aaronson und vor seinem Wechsel Dominik Szoboszlai, die allesamt bewiesen haben, das Zeug für einen Top-Verein zu haben. Auch Marsch hinterlegte dieses Zeugnis und wird deshalb im Sommer RB Leipzig übernehmen.
Salzburgs Startelf beim Meisterschaftsgewinn 2020/21
Platz 4: Saison 2013/14
Punkte: 80 - Vorsprung auf Zweiten: 18 Punkte - Marktwert: 41,55 Mio. € - Bester Torjäger: Jonatan Soriano (31 Tore) - Trainer: Roger Schmidt
Der Red-Bull-typische Fußball, wie ihn mittlerweile ganz Europa kennt, wurde in Salzburg erstmals unter Roger Schmidt praktiziert. Während es für die Mozartstädter Pressingmaschinerie 2012/13 letztmals nicht für den Titel reichte, schlugen die "Bullen" 2013/14 zurück und brachen auf dem Weg zum Meistertitel gleich mehrere Rekorde. Die spektakuläre Offensiv-Abteilung rund um Kevin Kampl, Sadio Mane, Jonatan Soriano und Alan produzierte 110 Tore und stellte damit eine nur mehr schwer zu knackende Bestmarke auf.
Auch in der Europa League sorgten die "Bullen" für Furore, wobei vor allem die Schmach von Amsterdam, die Salzburg Ajax zufügte, heraussticht. Salzburg presste damals noch deutlich aggressiver, als es aktuell der Fall ist, und brachte damit viele Gegner in Schwierigkeiten. Einzig der FC Basel fand ein Mittel gegen die torhungrigen Mozartstädter und kickte Salzburg im Europa-League-Achtelfinale mit einer enorm destruktiven Spielweise raus.
Salzburgs Startelf beim Meisterschaftsgewinn 2013/14
Platz 5: Saison 2018/19
Punkte: 52 (Punkteteilung) - Vorsprung auf Zweiten: 12 Punkte - Marktwert: 117,15 Mio. € - Bester Torjäger: Munas Dabbur (20 Tore) - Trainer: Marco Rose
Auch die zweite Saison unter Marco Rose verlief für Salzburg äußerst erfolgreich, konnte aber nicht mehr ganz mit der vorherigen mithalten. International mischten die "Bullen" erneut die Europa League auf, wobei vor allem die beiden Siege gegen "Schwesternklub" RB Leipzig viel Eindruck hinterließen. Diesmal endete Salzburgs Lauf allerdings bereits im Achtelfinale gegen Napoli. Am negativsten bleibt das verlorene Playoff zur Champions League gegen Roter Stern Belgrad in Erinnerung.
Auf nationaler Ebene stellte Salzburg einen Startrekord mit zehn Siegen zum Auftakt auf und sicherte sich auch unter Rose erstmals das Double. Nach der Saison kam es zu einem der größeren Umbrüche in der Mozarstadt seit 2005. Neben Rose, den Gladbach abwarb, machten Xaver Schlager, Munas Dabbur, Diadie Samassekou, Stefan Lainer und Hannes Wolf den nächsten Schritt in ihrer Karriere und sind nun allesamt in der deutschen Bundesliga engagiert.
Salzburgs Startelf beim Meisterschaftsgewinn 2018/19
Platz 6: Saison 2014/15
Punkte: 73 - Vorsprung auf Zweiten: 6 Punkte - Marktwert: 67,55 Mio. € - Bester Torjäger: Jonatan Soriano (31 Tore) - Trainer: Adi Hütter
Im Sommer 2014 merkte man in Salzburg erstmals, wie sich internationaler Erfolg auf das eigene Personal auswirkt. Coach Roger Schmidt wurde von Bayer Leverkusen abgeworben, Sadio Mane erstreikte sich einen Wechsel in die Premier League und im folgenden Winter verließen auch noch Kevin Kampl und Alan den Verein. Adi Hütter übernahm in der Mozartstadt und führte Schmidts Arbeit mehr oder weniger erfolgreich weiter. Hütter verfeinerte den Schmidtschen Pressingfußball, musste aber auch einige Rückschläge einstecken.
In der Champions-League-Quali wurde der Einzug in den Hauptbewerb in Malmö billig verspielt und in der Bundesliga bekamen die Salzburger teilweise Probleme mit der Dreifachbelastung. In der Europa League erreichten die "Bullen" einmal mehr Gruppenrang eins, wurden in der Zwischenrunde allerdings von Villarreal eliminiert. Hütter machte nach nur einer Saison Schluss in Salzburg, der Vorarlberger war mit der Klubphilosophie nicht mehr einverstanden. Im Schatten von Soriano und Co. spielten sich mit Marcel Sabitzer, Martin Hinteregger, Valentino Lazaro und Konrad Laimer gleich mehrere junge Österreicher aber auch erstmals Naby Keita ins Rampenlicht.
Salzburgs Startelf beim Meisterschaftsgewinn 2014/15
Platz 7: Saison 2016/17
Punkte: 81 - Vorsprung auf Zweiten: 18 Punkte - Marktwert: 57,65 Mio. € - Bester Torjäger: Hee-chan Hwang (12 Tore) - Trainer: Oscar Garcia
Die erste volle Saison unter Oscar Garcia muss mit gemischten Gefühlen betrachtet werden. Zum einen keimten nach einem erneuten Scheitern in der Champions-League-Quali gegen Dinamo Zagreb Diskussionen um den Salzburger "Kinderfußball" wieder auf, zum anderen distanzierten die "Bullen" die heimische Konkurrenz so deutlich wie lange nicht. Salzburg beendete die Saison 18 Punkte vor der Wiener Austria auf Rang zwei und holte das vierte Double in Serie.
Salzburg musste im Sommer die Abgänge von Martin Hinteregger und Naby Keita verkraften, im Winter kamen auch noch Dayot Upamecano und Klub-Legende Jonatan Soriano abhanden. So mussten viele junge Spieler die Verantwortung übernehmen, wobei vor allem Konrad Laimer und Valentino Lazaro herausstachen und sich so den Schritt nach Deutschland ermöglichten. Der von Liefering hochgezogene Hee-chan Hwang nützte außerdem seine Chance und machte sich prompt zum besten Salzburger Torschützen und auch Garcia-Wunschspieler Wanderson stellte sich als Goldgriff heraus.
Salzburgs Startelf beim Meisterschaftsgewinn 2016/17
Platz 8: Saison 2006/07
Punkte: 75 - Vorsprung auf Zweiten: 19 Punkte - Marktwert: 37,5 Mio. € - Bester Torjäger: Alexander Zickler (22 Tore) - Trainer: Giovanni Trapattoni
Nie wurde eine Salzburger Mannschaft so deutlich Meister wie jene von Giovanni Trapattoni 2006/07. In der zweiten Saison nach dem Red-Bull-Einstieg holten die "Bullen" mit 19 Zählern Vorsprung vor der SV Ried den Titel und teilen sich seither den Rekord an der größten Differenz zwischen dem Ersten und dem Zweiten mit dem SK Sturm (1997/98). International hatten die "Bullen" hingegen nichts zu melden, in der Champions-League-Quali war der FC Valencia eine Nummer zu groß, im UEFA-Cup gab es ein frühes Aus gegen die Blackburn Rovers.
Klarerweise kann man den Salzburger Kader von 2006/07 nicht mit jenen aus der Post-Rangnick-Ära vergleichen, die Philosophie war damals schlicht eine andere. Dennoch war es imposant zu sehen, wie sehr die Riege um die ehemaligen Bayern-München-Stars Thomas Linke, Niko Kovac und allen voran Alex Zickler die österreichische Bundesliga dominierten. Aber auch der künftige Liefering-Coach Rene Aufhauser und das einstige Top-Talent Johan Vonlanthen nahmen damals gewichtige Rollen ein.
Salzburgs Startelf beim Meisterschaftsgewinn 2006/07
Platz 9: Saison 2009/10
Punkte: 76 - Vorsprung auf Zweiten: 1 Punkt - Marktwert: 40,35 Mio. € - Bester Torjäger: Marc Janko (18 Tore) - Trainer: Huub Stevens
In der Saison 2009/10 konnten die Salzburger erstmals zeigen, dass sie auch im internationalen Geschäft zu reüssieren wissen. Die Truppe von Huub Stevens pflügte völlig überraschend mit sechs Siegen durch eine Europa-League-Gruppe mit Levski Sofia, Lazio Rom und Villarreal und scheiterte im anschließenden Sechzehntelfinale nur unglücklich an Standard Lüttich.
Auch in der Meisterschaft waren die "Bullen" lange nicht zu stoppen, ehe sie im Saisonendspurt durch eine schwere Verletzung von Torwart Eddie Gustaffson völlig aus dem Konzept gebracht wurden und den Titel erst am letzten Spieltag fixieren konnten. Der überragende Akteur der Salzburger war neben Somen Tchoyi Marc Janko. Der ehemalige ÖFB-Stürmer wies erneut eine Top-Torquote auf und vollzog nach Saisonende einen Wechsel zu Twente Enchede.
Salzburgs Startelf beim Meisterschaftsgewinn 2009/10
Platz 10: Saison 2015/16
Punkte: 74 - Vorsprung auf Zweiten: 9 Punkte - Marktwert: 50,15 Mio. € - Bester Torjäger: Jonatan Soriano (21 Tore) - Trainer: Peter Zeidler/Thomas Letsch/Oscar Garcia
In der Saison 2015/16 drohte Salzburg im Chaos zu versinken. Nach den Abgängen von Coach Hütter und Ralf Rangnick wurde Christoph Freund als sportlicher Leiter und Liefering-Coach Peter Zeidler als neuer Trainer installiert. Mit einer enorm jungen Mannschaft ging der Saisonstart total in die Hose. Die ersten beiden Bundesliga-Runden gingen verloren, in der Champions-League-Quali stellte erneut Malmö eine unüberwindbare Hürde dar und schlussendlich wurde sogar die Europa League verpasst.
Zeidler musste noch im Herbst gehen, wurde zunächst durch Interims-Coach Thomas Letsch und schlussendlich durch Oscar Garcia ersetzt. Der Spanier stabilisierte die "Bullen", entwickelte Spieler wie Naby Keita, Valon Berisha oder Duje Caleta-Car zu Schlüsselspielern weiter und führte die "Bullen" dank eines tollen Frühjahres doch noch zum Double. Die "Bullen" lernten aus dem Horrorstart samt "Kinderfußball"-Diskussionen und sorgen seither dafür, nicht mit einer zu unerfahrenen Mannschaft in eine Saison zu gehen.
Salzburgs Startelf beim Meisterschaftsgewinn 2015/16
Platz 11: Saison 2011/12
Punkte: 68 - Vorsprung auf Zweiten: 6 Punkte - Marktwert: 36,28 Mio. € - Bester Torjäger: Stefan Maierhofer (14 Tore) - Trainer: Ricardo Moniz
Auch in der letzten Saison vor dem Philosophie-Wechsel gab es das Double für die "Bullen" zu bejubeln. Unter Ricardo Moniz feierten die Salzburger erneut den Aufstieg ins Europa-League-Sechzehntelfinale, indem unter anderem das direkte Duell mit dem damals neureichen Paris Saint-Germain gewonnen werden konnte. In der Zwischenrunde gab es für die Mozartstädter gegen Metalist Kharkiv allerdings nichts zu holen.
Unter dem internationalen Erfolgslauf der "Bullen" litt allerdings die Performance in der Bundesliga. Im Herbst 2011 mussten die Mozartstädter eine Durststrecke von sieben Bundesliga-Spielen ohne Sieg in Serie verkraften, feierten schlussendlich allerdings dennoch den Double-Gewinn, da auch die Konkurrenz nicht sonderlich gut punktete. Niemals wurde Salzburg vor der Punkteteilung mit weniger Zählern Meister als 2012. Der Kern der Salzburger Mannschaft bestand mit Stefan Maierhofer, Martin Hinteregger, Jakob Jantscher und Andreas Ulmer erstmals aus Österreichern.
Salzburgs Startelf beim Meisterschaftsgewinn 2011/12
Platz 12: Saison 2008/09
Punkte: 74 - Vorsprung auf Zweiten: 4 Punkte - Marktwert: 29,58 Mio. € - Bester Torjäger: Marc Janko (39 Tore) - Trainer: Co Adriaanse
Die Saison 2008/09 wurde vor allem von einem Namen geprägt: Marc Janko. Der ehemalige ÖFB-Stürmer zerbombte die Bundesliga nach Belieben und holte sich mit 39 Saisontreffern den Titel als weltbester Erstliga-Torjäger. Janko bildete gemeinsam mit Robin Nelisse und Somen Tchoyi eine enorm gefährliche Offensive, die die "Bullen" zum zweiten Meistertitel seit dem Red-Bull-Einstieg schoss.
In den anderen Bewerben lief es für die Truppe von Co Adriaanse weniger rund. Im UEFA-Cup setzte es für die Mozartstädter ein Erstrunden-Aus gegen den FC Sevilla und im ÖFB-Cup mussten die Salzburger eine Achtelfinal-Blamage gegen die Amateure der Wiener Austria einstecken. Adriaanse musste nach Saisonende trotz des Meisterschaftsgewinn den Verein verlassen und wurde von seinem Landsmann Huub Stevens ersetzt.