Am Sonntag ist es wieder soweit! Das 332. große Wiener Derby zwischen der Austria und Rapid steht auf dem Programm. Ab 17 Uhr im LIVE-Ticker >>>
Fast auf den Tag genau vor 20 Jahren, nämlich am 4. März 2001, ging ebenfalls ein Duell zwischen den beiden Erzrivalen über die Bühne. Die Austria feierte einen 2:0-Heimsieg.
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Die Zeiten waren vor zwei Jahrzehnten noch ganz andere. Das belegen die Fakten und Anekdoten aus der LAOLA1-Zeitreise:
23. Runde der max.Bundesliga 2000/2001
Austria Wien - Rapid Wien 2:0 (1:0)
Horr-Stadion, 11.000 Zuschauer, Schiedsrichter Plautz
Tore: Mayrleb (25.), Leitner (57.)
Gelbe Karten: Varesanovic, Ledwon, Troyansky bzw. Kauz, Dowe, Hatz
Gelb-Rot: Lagonikakis (62.)
Eingewechselt: Schmid, Topic, Derksen
Trainer: Heinz Hochhauser
Eingewechselt: Schöttel, Taument, Radovic
Trainer: Ernst Dokupil
Stronachs Anfänge
Nach seinem Einstieg bei der Wiener Austria im November 1999 hatte Frank Stronach bis zum Frühling 2001 doch schon für einige Aufregung gesorgt. Durch die Demontage von Klub-Legende Herbert Prohaska hatte der kanadische Mäzen schon früh jede Menge Kredit bei den Fans verspielt. Vom Erfolg waren die Veilchen jedenfalls meilenweit entfernt.
Die erste Saison mit Magna als Sponsor beendete der FAK auf dem vierten Platz, 23 Punkte hinter Meister FC Tirol. Im Winter 2000/01 rangierten die Violetten auf dem dritten Platz, Rapid war Spitzenreiter, was die Hütteldorfer Fans zu einer Choreo inspirierte, in der auf Stronachs Faible für den Pferdesport angespielt wurde.
Auf dem Bild zu sehen ist die damalige Osttribüne im Horr-Stadion. Auf der Stahlrohrtribüne waren die Gäste-Fans untergebracht, der harte Kern der violetten Anhängerschaft stand gegenüber auf der Westtribüne. Lediglich die Südtribüne stand - mehr oder weniger - in der heute noch aktuellen Form schon da.
Date mit dem Ex- bzw. zukünftigen Klub
In Hütteldorf wurde in der damaligen Winterpause die Zusammenarbeit zwischen Fans und Verein intensiviert - die Rapid-Fancard wurde eingeführt, von den rund 130 Fanklubs wurden nur noch jene mit mindestens 15 namentlich genannten Mitgliedern als offizielle Fanklubs geführt und eine eigene Weihnachtsfeier für die Anhänger wurde angekündigt. Der SCR hatte in der Saison 2000/01 übrigens einen Zuschauerschnitt von rund 8.500. Das Derby in Wien-Favoriten war mit 11.000 Fans ausverkauft.
Die violette Anhängerschaft indes ärgerte sich wieder einmal - und es sollte bei weitem nicht das letzte Mal bleiben - über Herrschaften rund um Stronach. Skender Fani, Spielerberater und Mitbegründer der spektakulär gescheiterten Rapid AG, tauchte im Umfeld der Violetten auf. Zudem war Christian Prosenik, in dieser Partie Ersatz für den verletzten Michael Wagner, als Neuzugang nicht gerade gern gesehen - der Rückkehrer hatte nach seinem erstmaligen Abschied vom FAK bei Austria Salzburg, Rapid und 1860 München gespielt.
Neben Prosenik waren mit Martin Hiden, Gernot Plassnegger und Michael Wagner bei der Austria sowie Günter Schießwald, Krzysztof Ratajczyk, Jürgen Kauz und Roman Wallner sieben weitere Spieler in der Saison 2000/01 für den FAK bzw. SCR im Einsatz, die davor oder danach auch für den Erzrivalen aufliefen.
Kommen und Gehen
In Hütteldorf endete im Spätsommer 2001 dann die zweite (wesentlich kürzere) Ära Dokupil, Lothar Matthäus setzte sich auf die Trainerbank der Grün-Weißen und hatte dort eher überschaubaren Erfolg. Dokupil war es übrigens, der Andreas Ivanschitz im Alter von 16 Jahren, 9 Monaten und 26 Tagen zum Europacup-Debüt verhalf - etwas mehr als 5.000 Zuseher waren zugegen, als das damalige Hütteldorfer Wunderkind beim 2:0 gegen den albanischen Klub KF Teuta für Arnold Wetl eingewechselt wurde.
Noch kürzer als Dokupil konnte sich der siegreiche Trainer des thematisierten Derbys halten - Heinz Hochhauser musste nur wenige Tage später seinen Platz räumen, der bisherige Sportchef Arie Haan setzte sich selbst auf die Bank - und war ebenso wie Dokupil nach dem ersten Derby der Folgesaison Geschichte - das Trainerduo bestehend aus Walter Hörmann und Toni Pfeffer übernahm, mit ähnlich durchschlagendem Erfolg wie "Loddar".
Haan war es übrigens, der den späteren Publikumsliebling und auch erklärten Lieblingsspieler Stronachs im Winter 2000/01 nach Wien lotste - Fernando Ariel Troyansky wurde bei Club Atletico Los Andes in Argentinien als Linksverteidiger gescoutet, nach seiner Ankunft in Favoriten stellte das Trainerteam dann aber rasch fest, dass der zweikampfstarke Gaucho ein Rechtsfuß ist.
Troyansky, bei den Veilchen liebevoll "Ferdl" genannt, bestritt im Laufe der Jahre 172 Pflichtspiele für die Austria. In einer Partie forderte Stronach sogar, der bereits ausgetauschte Argentinier solle doch bitte wieder eingewechselt werden. Vergeblich.
Violette Erleichterung
An diesem Derbytag behielt die Austria jedenfalls die Oberhand und reagierte dementsprechend erleichtert. Denn die Vorbereitung lief nicht gerade nach Plan - Niederlagen gegen Inter Bratislava, AIK Stockholm, Rosenborg Trondheim und Wisla Krakau sowie ein Remis gegen Viking Stavanger hatten die Stimmung davor ziemlich getrübt. "Wir haben in der Vorbereitung nur geblufft", lachte Prosenik. Coach Hochhauser: "Im Vorfeld haben Kritiker an uns gezweifelt, aber die Mannschaft hat auf dem Feld geantwortet."
Dokupil gab sich nach der Partie entspannt: "Das war ein Spiel, das keine klaren Schlüsse zuließ." Tatsächlich konnte der SCR in weiterer Folge nur eines der nächsten sieben Meisterschaftsspiele gewinnen. Dennoch reichte es für den SCR zum Vizemeistertitel hinter dem FC Tirol, die Austria wurde nur Fünfter und verpasste damit den Europacup.
Rapid jubelte im letzten Derby der Saison 2000/01 übrigens über einen 2:0-Heimsieg nach Toren von Ratajczyk und Wallner, anschließend folgte eine lange Durststrecke für die Hütteldorfer - sie konnten in der Bundesliga die folgenden 16 Duelle mit der Austria nicht gewinnen und jubelten erst im August 2005 wieder über einen Debysieg.
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