Mit Red Bull Salzburg, dem SK Rapid Wien, dem SK Sturm Graz und dem LASK wartet Österreich in dieser Saison gleich mit vier Teams in europäischen Gruppenphasen auf.
Während Meister Salzburg zum zweiten Mal sportlich den Weg durch die Königsklassen-Qualifikation meistern konnte, geht mit Rapid ein Dauerbrenner in der Europa League an den Start. Mit den neun Teilnahmen der Hütteldorfer am Bewerb kann der SK Sturm, der erstmals seit zehn Jahren vertreten ist, nicht mithalten. In der neugeschaffenen Conference League hält der LASK die österreichische Fahne hoch.
Alle vier Mannschaften können für rot-weiß-rote Sternstunden sorgen. Davon gab es in den letzten 20 Jahren einige. LAOLA1 blickt zurück und präsentiert die besten 20 Europacup-Spiele der österreichischen Teams in den letzten 20 Jahren in chronologischer Reihenfolge.
30. Juli 2003: UI Cup, FC Pasching - Werder Bremen (4:0)
Die Paschinger legten im Jahr 2003 im UI-Cup einen beeindruckenden Lauf hin, der die Mannschaft von Ernst Hochhauser bis ins Finale führte. Nach dem Weiterkommen gegen WIT Georgia, Podeba Prilep und Tobyl Qostanai wartete im Halbfinale des Bewerbs Werder Bremen auf die Oberösterreicher.
Bei den Bremern lief am 30. Juli 2003 so ziemlich alles auf, was Rang und Namen hat: Der spätere LASK-Trainer Valerien Ismael stand neben Mladen Krstajic in der Innenverteidigung. Davor zauberte Johan Micoud neben Fabian Ernst und Tim Borowski im Mittelfeld. Der Angriff um Ailton und den späteren EM-Helden von 2004 Angelos Charisteas liest sich nicht minder imposant. Anstelle eines lockeren Sieges für die Bremer setzte es ein 0:4 gegen den kleinen Verein aus einem zum damaligen Zeitpunkt etwas mehr als 6000 Einwohner zählenden Ort unweit von Linz.
Die Paschinger brannten gegen Ende der ersten Halbzeit innerhalb von sieben Minuten ein Feuerwerk ab: Michael Hovarth erzielte in der 36. Minute das 1:0 - Edi Glieder schnürte durch Tore in der 40. (Elfmeter) und 43. Minute einen Doppelpack. Angelos Charisteas war in der zweiten Halbzeit vom Punkt weniger erfolgreich, Josef Schicklgruber konnte den Strafstoß des Griechen parieren. Den Endstand machte Kapitän Michael Baur in der 88. Minute perfekt.
Der spätere Double-Sieger Deutschlands wurde in Pasching regelrecht düpiert, das Rückspiel endete 1:1. Das Finale verlor die Mannschaft von Ernst Hochhauser mit Gesamtscore 0:2 gegen Schalke 04, Edi Glieder wechselte im Anschluss zu den "Königsblauen".
24. August 2004: Champions-League-Qualifikation, FC Liverpool - GAK (0:1)
Beinahe jedem Fußballfan ist das Wunder von Istanbul ein Begriff. Der FC Liverpool drehte im Champions-League-Finale der Saison 2004/05 einen 0:3-Pausenrückstand gegen den AC Mailand, um den bedeutendsten Titel im Klubfußball nach Elfmeterschießen zu holen. Doch dieses Finale hätte in dieser Form beinahe nicht stattgefunden.
2004 gewann der GAK erstmals die österreichische Meisterschaft und war deshalb berechtigt, an der Qualifikation für die Königsklasse teilzunehmen. Ähnlich wie der spätere Gegner aus Liverpool stiegen Schranz, Aufhauser, Pogatetz, Kollmann und Co. in der dritten und letzten Qualifikationsrunde ein.
Der GAK ging im Rückspiel an der Anfield Road in der 54. Minute vor 42.950 Zusehern durch ein Traumtor mit 1:0 in Führung. Verteidger Sami Hyypiä köpfte einen Kollmann-Eckball aus dem Strafraum, wo das Spielgerät zu Verteidiger Mario Tokic fiel. Der Kroate spielte den Ball in die Luft, ließ damit den heranstürmenden Harry Kewell aussteigen, ehe Tokic die Kugel ansatzlos per Volley von der Unterkante der Latte ins Tor zimmerte. Liverpool-Torhüter Jerzy Dudek hatte keine Chance.
Der GAK schied mit einem Gesamtscore von 1:2 aus. Dennoch hatten die Grazer Historisches geschafft. Das Team von Walter Schachner war die erste österreichische Mannschaft, die auswärts ein Bewerbsspiel bei einem englischen Klub gewinnen konnte.
17. März 2005: UEFA-Cup Achtelfinale, Real Saragossa - Austria Wien (2:2)
Obwohl Real Saragossa heutzutage nur mehr in der zweiten spanischen Liga anzutreffen ist, war der Verein aus Aragon kurz nach der Jahrtausendwende durchaus eine ernstzunehmende Truppe. Nur eine Saison nach dem Aufstieg im Jahr 2003 gewann Saragossa im Finale gegen Real Madrid die Copa del Rey und buchte dadurch das Ticket für den UEFA-Cup.
Wie es das Glück so wollte, trafen die Wiener Austria und Real Saragossa bereits in der Gruppenphase aufeinander. Ein Tor von Radoslav Gilewicz machte im November 2004 den Unterschied. Die Spanier stiegen als Zweiter, der FAK als Dritter ins Sechzehntelfinale auf. Dort räumten die Veilchen Athletic Bilbao aus dem Weg, Saragossa entledigte sich unterdessen Fenerbahce.
Nach dem 1:1 im Achtelfinal-Hinspiel im Wiener Ernst-Happel-Stadion mussten die Veilchen in Spanien die Kohlen aus dem Feuer holen, das gelang gleich in der Anfangsphase imposant. Papac (6.) und Dosunmu (12.) brachten die Austria mit beinahe identen Kopfballtoren früh mit 2:0 in Führung und holten damit gleich die mittlerweile abgeschaffte Auswärtstorregel auf ihre Seite.
In der 30. Minute dann die Wende: Austria-Goalie Joey Didulica räumte Savio in einer Manier ab, wie es der Australier zwei Monate später mit Axel Lawaree machen würde, und sah dafür Rot. In der zweiten Halbzeit fing sich Ersatz-Goalie Szabolcs Safar innerhalb von fünf Minuten zwei Tore, die Niederlage gegen die Spanier mit einem jungen David Villa konnte die Austria aber abwenden und damit den Einzug ins Viertelfinale fixieren. Aber was die Auswärtstorregel gibt, das nimmt sie auch wieder. Im Viertelfinale lautete der Gesamt-Score gegen Parma 1:1, die Italiener konnten in Wien anschreiben, was den Veilchen in Parma nicht gelungen ist.
23. August 2005: Champions-League-Qualifikation, Lokomotive Moskau - Rapid Wien (0:1)
In der dritten und letzten Runde der Champions-League-Qualifikation trug sich Jozef "Pepi" Valachovic in die Geschichtsbücher des SK Rapid ein. Der damalige österreichische Meister stand nach 9:3-Gesamtsieg über den späteren Salzburg-Schreck F91 Düdelingen an der Schwelle zur Königsklasse. Russlands Meister Lokomotive Moskau lautete der letzte Gegner der Hütteldorfer auf dem Weg in die Millionen-Liga.
In der 74. Minute des Hinspiels egalisierte Valachovic den Führungstreffer der Moskowiter durch Samedov per Elfmeter, eine Woche später machte sich der Slowake in der russischen Hauptstadt unsterblich. Durch die Auswärtstorregel stand Rapid mit dem Rücken zur Wand, ein Tor war dringend notwendig, um das Ausscheiden abzuwenden. In der 84. Minute drehte Steffen Hofmann einen Eckball von der linken Seite in den Strafraum, Valachovic stieg im Fünfer am höchsten und ließ mit seinem Kopfball Lok-Goalie Ovchinnikov keine Chance.
Rapid brachte in weiterer Folge den 1:0-Vorsprung über die Zeit, die fünfjährige Durststrecke österreichischer Mannschaften in der Champions League war Geschichte. Die folgenden sechs Gruppenspiele gegen Bayern München, Juventus und Club Brügge schaffen es hingegen nicht in diese Auflistung österreichischer Fußball-Hightlights. Rapid schied ohne Punkt nach der Gruppenphase als Letzter aus.
9. August 2006: Champions-League-Qualifikation, Red Bull Salzburg - Valencia (1:0)
Im Jahr 2006 nahmen die Mozartstädter als damaliger Vizemeister erstmals unter dem Namen Red Bull Salzburg die Qualifikation für die Champions League in Angriff. Welche Unserie die Salzburger lostreten würden, war damals wohl noch niemandem bewusst. In der zweiten Runde schalteten die "Bullen" den FC Zürich mit gesamt 3:2 aus, in der dritten und letzten Quali-Runde wartete der Dritte der spanischen Liga, der große FC Valencia.
Gegen ein Team gespickt aus Santiago Canizares, Raul Albiol und Fernando Morientes hatten Alexander Zickler, Rene Aufhauser, Niko Kovac und Co. lange zu kämpfen, in der 73. Minute erzielte der Tscheche Karel Pitak nach Vorlage durch Landsmann Patrik Jezek das Siegtor vor 18.000 Zusehern zugunsten der Salzburger. Der knappe Sieg der "Bullen" sollte nach dem Rückspiel aber keine Rolle mehr spielen. Nach Toren von Morientes, David Villa und David Silva schied Österreichs Vizemeister mit 1:3 aus.
Was in den kommenden Jahren folgte, ist gut dokumentiert: Salzburg unternahm insgesamt elf erfolglose Versuche, um in die Champions-League-Gruppenphase einzuziehen. 2019 schafften es die Salzburger als Meister endlich automatisch in die Königsklasse. Seitdem stehen zwei erfolgreiche Quali-Versuche zu Buche.
20. August 2009: Europa-League-Qualifikation: Rapid Wien - Aston Villa (1:0)
Zwischen Anpfiff des Spiels und dem Bild auf der rechten Seite dieses Textes liegen ca. 25 Sekunden.
In der ersten Ausgabe der Europa League marschierte Rapid aus der zweiten Quali-Runde durch Siege über Vllaznia und APOP Kinryas ins Playoff, wo Aston Villa wartete. Das Team aus Birmingham spielte in der vorangegangenen Saison eine famose Spielzeit und zog als Sechster der Premier League in die Europa-League-Qualifikation ein. Die Engländer kamen als haushoher Favorit ins Gerhard-Hanappi-Stadion.
Dort hatte Rapid allerdings andere Pläne, nach nur 16 Sekunden fiel der Siegtreffer für die Gastgeber. Mario Konrad beförderte den Ball zu Christopher Drazan auf die linke Seite. Der nunmehrige Kicker des SC Katzelsdorf der niederösterreichischen Gebietsliga Süd/Südost schlug eine Maßflanke in den Strafraum, wo Nikica Jelavic per Kopf den Ball an Brad Guzan vorbei ins Tor beförderte.
Das Hanappi-Stadion stand daraufhin Kopf, die Hütteldorfer, beflügelt vom eigenen Anhang, ließen Aston Villa nicht mehr ins Spiel zurückkehren, der 1:0-Sieg war die Steilvorlage für den Aufstieg in die Gruppenphase, der eine Woche später fixiert wurde. Milner und Carew drehten erst den Gesamtscore zu Gunsten der Engländer. Erneut schlug Jelavic für Rapid zu, die 1:2-Niederlage im Villa Park reichte dank Auswärtstorregel für den sensationellen Aufstieg.
17. September 2009: Europa League: Rapid Wien - Hamburger SV (3:0)
Nicht minder sensationell war, was Rapid knapp einen Monat später gelang. Die Hütteldorfer zündeten am ersten Spieltag der Gruppenphase ein Feuerwerk gegen den damaligen deutschen Spitzenklub Hamburger SV.
Im vollen Ernst-Happel-Stadion versenkte Steffen Hofmann in der 35. Minute einen Freistoß an Frank Rost vorbei zur Führung der Hütteldorfer. Die Hamburger, gespickt mit Namen wie Jerome Boateng, Ze Roberto oder Mladen Petric konnten nicht zurückschlagen, im Gegenteil. Der famose Nikica Jelavic erzielte kurz vor der Pause nach Vorlage durch Veli Kavlak das 2:0, den Endstand stellte Christopher Drazan mit Beginn der Rapid-Viertelstunde her.
Für die Hütteldorfer war der Auftaktsieg gegen die Hamburger das höchste der Gefühle. Mit fünf Punkten nahm Rapid den letzten Platz in der Gruppe C ein. Sturm Graz erging es als Letzer der Gruppe F nicht besser, die Austria belegte in Gruppe L ebenfalls Platz vier. Meister Salzburg rettete die Ehre Österreichs allerdings imposant: In einer Gruppe mit Villarreal, Lazio und Levski Sofia gewannen die Salzburger alle sechs Gruppenspiele und zogen als Erster ins Sechzehntelfinale ein.
26. August 2010: Europa-League-Qualifikation: Aston Villa - Rapid Wien (2:3)
"Your nightmare returns" - Ein Banner, das die Rapid-Fans im Villa Park in die Höhe reckten, steht auch heute noch sinnbildlich für das Rückspiel des Europa-League-Playoffs der Saison 2010/11.
Wie im Vorjahr wollte der Lostopf ein Duell zwischen Aston Villa und dem SK Rapid in der letzten Quali-Runde für die Europa League sehen. Anders als im Jahr zuvor konnte Rapid das Heimspiel nicht gewinnen, nach dem Hinspiel stand ein 1:1 zu Buche, Rapid musste in Birmingham ein kleines Wunder schaffen. Dieses machte Agbonlahor mit seinem Tor zur 1:0-Führung für die Gastgeber in der 22. Minute ein Stück unwahrscheinlicher. Doch in der 52. Minute stellte Atdhe Nuhiu alles auf Anfang. Der nunmehrige Altacher stellte den Ausgleich mit einem Kopfball-Tor nach Kavlak-Vorlage her.
Villa war die tonangebende Mannschaft, ein herausragender Raimund Hedl im Rapid-Tor verhinderte lange Schlimmeres, in der 72. Minute hielt der heutige Tormann-Trainer der U21-Nationalmannschaft einen Elfmeter von Stiliyan Petrov. Beim erneuten Führungstreffer durch Emile Heskey fünf Minuten später war der Wiener allerdings machtlos.
Rapid brauchte also zumindest ein Tor, nicht einmal zwei Minuten später sollte dieses auch fallen. Neuzugang Mario Sonnleitner beförderte eine Hofmann-Flanke ins Tor, Goalie Guzan konnte den Ball nicht mehr abwehren, Rapid hatte zu diesem Zeitpunkt schon die Auswärtstorregel auf die eigene Seite gebracht. In der 81. Minute nützten die Hütteldorfer einen Aufbaufehler der Engländer eiskalt aus, Gartler traf zum 3:2 und zum erst zweiten Sieg einer österreichischen Mannschaft auf englischem Boden. Mario Sonnleitner bewertete den lautstarken Rapid-Anhang noch am selben Abend als "europäische Weltklasse".
30. August 2012: Europa-League-Qualifikation: Rapid Wien - PAOK (3:0)
Das Playoff-Duell zwischen Rapid und PAOK Thessaloniki war schon vor dem Hinspiel aufgrund der Fan-Freundschaft der Ultras Rapid mit dem Anhang von Panathinaikos von großer Brisanz geprägt. Schon vor dem Spiel in der griechischen Hafenstadt kam es zwischen den Anhängern zu Zwischenfällen, auch vor dem Spiel kam es zu massiven Ausschreitung, die sogar eine Strafe der UEFA zufolge hatte.
Rapid verlor das Hinspiel in Griechenland trotz des Führungstreffers von Deni Alar mit 1:2. Doch schon in der dritten Qualirunde drehte Rapid gegen Vojvodina Novi Sad eine Hinspiel-Niederlage in den Aufstieg um. Im Rückspiel gegen PAOK trifft erneut Deni Alar, der nunmehrige SKN-Stürmer versenkte eine Flanke von Guido Burgstaller per Kopf in der 30. Minute. Kurz nach der Pause stellte Terrence Boyd nach Alar-Freistoß auf 2:0, der Aufstieg war zum Greifen nahe, auch wenn PAOK im Anschluss Druck machte, um die Verlängerung zu erreichen.
In einem euphorisierten Hanappi-Stadion fiel in der Nachspielzeit die endgültige Entscheidung: Thomas Prager beförderte einen Freistoß der Griechen, für den auch Torhüter Glykos nach vorne kam, aus dem Strafraum zu Steffen Hofmann. Die Rapid-Legende zog von der Mittellinie ab, der Ball kullerte noch vor dem zurückstürmenden Glykos ins Tor, um den Sack endgültig zuzumachen.
Das erste Gruppenspiel gegen Rosenborg Trondheim verlor Rapid dann nach UEFA-Strafe durch die Vorkommnisse im Hinspiel vor leeren Rängen im Ernst-Happel-Stadion.
27. August 2013: Champions-League-Qualifikation: Austria Wien - Dinamo Zagreb (2:3)
Die wohl schönste Niederlage der Vereinsgeschichte bejubelte die Wiener Austria Ende August in der heimischen Generali Arena. Österreichs Meister setzte sich in der zweiten Qualifikationsrunde gegen den isländischen Meister Hafnarfjarðar nach einem Tor von Daniel Royer im Hinspiel gesamt hauchdünn mit 1:0 durch. Im Playoff wartete mit Dinamo Zagreb ein weitaus größeres Kaliber.
Das Hinspiel gewannen die Veilchen durch Tore vom späteren Zagreb-Legionär Marin Leovac und Marko Stankovic 2:0. Im Rückspiel erlebte das Team von Nenad Bjelica eine Achterbahn der Gefühle.
Ein Freistoß von Florian Mader findet in der fünften Minute nach einigen Berührungen den Weg ins Tor, die Türe in die Champions-League-Gruppenphase schien weit aufgestoßen zu sein. Tore von Brozovic, Fernandes und Beciraj stellten nicht nur das Spiel, sondern auch die K.o.-Paarung auf den Kopf, nach der 70. Minute stand Dinamo Zagreb aufgrund der Auswärtstorregel in der Gruppenphase. In der 82. Minute dann die Erlösung: Eine Fallrückzieher-Flanke von Philipp Hosiner wird schlecht geklärt, der Ball landete wieder beim Angreifer. Beim zweiten Mal lässt sich der heutige Dresden-Legionär nicht lange bitten. Per Kopf kommt der Ball in den Fünfer, wo Roman Kienast das Spielgerät zum Aufstieg ins Tor befördert.
In der Gruppenphase schlug sich die Austria wacker. In einer Gruppe mit dem späteren Finalisten Atletico Madrid, Zenit St. Petersburg und dem FC Porto, belegte die Austria mit fünf Punkten zwar Rang vier, immerhin erreichten die "Veilchen" aber einen Heimsieg gegen Zenit sowie ein Remis bei den Russen und in Porto.
20. Februar 2014: Europa League: Ajax Amsterdam - Red Bull Salzburg (0:3)
Die Favoritenrolle lag vor dem Spiel beim niederländischen Rekordmeister, Österreichs damaliger Vizemeister brauchte aber nur 14 Minuten, um die Amsterdam ArenA zum Schweigen zu bringen. Jonathan Soriano verwandelte einen Elfmeter, der nach Foul an Alan gegeben wurde, souverän. Wenig später zwang die Salzburger Hintermannschaft den Gegner zu einem Ballverlust, Sadio Mane versenkte das Spielgerät nach einem blitzsauberen Konter. In der 35 Minute dann der dritte Streich: Sorinao sah, dass Ajax-Tohüter Cilessen zu weit vor seinem Tor stand, der Schuss des Spaniers von kurz nach der Mittellinie schlug über dem Niederländer hinweg im Tor ein. Salzburg düpierte Ajax mit Traumfußball, der Widerstand war spätestens nach dem Fabel-Tor von Soriano gebrochen.
Das setzte sich auch im Rückspiel in Salzburg fort. Die "Bullen" lagen nach einem Eigentor von Van der Hoorn sowie Treffern von Mane und Soriano mit 3:0 vorne, ehe Klaassen den Ehrentreffer erzielte. Salzburg entzauberte Ajax, fand aber im Achtelfinale unter unglücklichen Umständen in Basel seinen Meister.
4. August 2015: Champions-League-Qualifikation: Ajax Amsterdam - Rapid Wien (2:3)
Knapp eineinhalb Jahre später wiederholte sich für Ajax und Trainer Frank de Boer das Österreich-Trauma der Niederländer. Nach einem 2:2-Remis im Hinspiel in Wien musste Rapid in den Niederlanden anschreiben, um den Aufstieg ins Champions-League-Playoff zu fixieren.
Der Start war vielversprechend. Robert Beric traf nach nur 12 Minuten nach Flanke von Stefan Stangl zur Führung der Hütteldorfer, in der 38. Minute schlug ein abgefälschter Schuss von Louis Schaub im Tor von Jasper Cillessen ein. Die Auswärtstorregel war somit ausgehebelt, Ajax schlug aber in Form von Milik und Gudelj zurück und kam so zum Ausgleich.
Aber nur zwei Minuten nach dem Ausgleich fixierte Louis Schaub endgültig den Aufstieg von Rapid: Während die Fans von Ajax immer noch den Ausgleich bejubeln und ihre Mannschaft nach vorne peitschen, knallt Schaub den Ball im Strafraum für Cillessen unhaltbar ins Kreuzeck. Ajax hätte aufgrund der Auswärtstorregel zwei Tore gebraucht um aufzusteigen, gelungen ist keines mehr.
8. März 2018: Europa League: Borussia Dortmund - Red Bull Salzburg (1:2)
Die Europa-League-Saison 2017/18 von Red Bull Salzburg war eine Spielzeit wie aus dem Märchenbuch. Nach dem Gruppensieg vor Olympique Marseille, Konyaspor und Vitoria Guimaraes zog Salzburg nach einem 4:3-Gesamtsieg über Real Sociedad ins Achtelfinale der Europa League ein.
Dort bekam es Österreichs Meister mit Borussia Dortmund und Peter Stöger zu tun. Der Wiener ließ sein Schwarz-Gelbes Starensemble beinahe in Bestbesetzung auftreten, Marco Reus, Mario Götze und Andre Schürrle standen allesamt in der Startformation. Doch Salzburg brauchte ein solches Trio nicht, hatte die Mannschaft des heutigen BVB-Trainers Marco Rose doch einen gewissen Valon Berisha.
Der heutige Frankreich-Legionär versenkte in der 49. Minute einen Elfmeter zur Führung, in der 56. Minute vollendete der Kosovare nach Pass in den Rückraum von Stefan Lainer überlegt. Der Anschlusstreffer von Andre Schürrle war auch insgesamt gesehen zu wenig. Nach einem torlosen Remis im Rückspiel zog Salzburg ins Viertelfinale der Europa League ein.
12. April 2018: Europa League: Red Bull Salzburg - Lazio Rom (4:1)
Dort wartete als nächste Hürde Lazio Rom. Im Hinspiel in der italienischen Hauptstadt erlebte der österreichische Meister einen bitteren Abend. Trotz zweifachem Ausgleich verloren die Salzburger in der ewigen Stadt mit 2:4, der Traum vom Halbfinale schien schon nach den ersten 90 Minuten im Viertelfinale ausgeträumt.
Dieser Traum rückte im Rückspiel in noch weitere Ferne: Ciro Immobile brachte Lazio in der 55. Minute mit 1:0 in Führung. Salzburg brauchte nun aus den letzten 35 Minuten drei Tore, um eine Verlängerung zu erzwingen. Doch Salzburg schoss gleich vier.
Munas Dabbur bescherte den Gastgebern nach einem abgefälschten Schuss, der im Tor einschlägt Hoffnung. Innerhalb von vier Minuten zerlegt Salzburg die Italiener dann komplett und erzielt drei Tore, um den Aufstieg zu fixieren. Amadou Haidara (72.), Hee-Chan Hwang (74.) und Stefan Lainer (76.) machten mir ihren Toren das "Wunder von Salzburg" perfekt, der Einzug ins Semifinale war sensationell geschafft.
Im Halbfinale verließ Salzburg dann jedes Glück. Nach der 0:2-Niederlage in Marseille, wo Salzburg in der Gruppenphase noch ein 0:0 erreichen konnte, gewannen die Mozartstädter das Rückspiel mit 2:0, um in die Verlängerung zu kommen. Dort erzielte Rolando vier Minuten vor Schluss das entscheidende Auswärtstor von Marseille.
17. September 2019: Champions League: Red Bull Salzburg - KRC Genk (6:2)
Das erste Champions-League-Spiel der Red-Bull-Ära war ein absolutes Fußballfest in rot-weiß-rot. Meister Salzburg besiegte den belgischen Meister KRC Genk furios mit 6:2. In Erinnerung bleibt die Talentprobe von Erling Haaland.
Der damals 19-jährige Norweger ließ in der Bundesliga bereits sein Talent aufblitzen, international war er spätestens nach seiner Gala-Vorstellung gegen Genk bekannt. Bereits nach zwei Minuten schlug der Stürmer erstmals zu, um einen Großteil der 29.520 Zuseher in Ekstase zu versetzen. In der 34. Minute und der 45. Minute legte Haaland weitere Treffer nach, um in seinem ersten Champions-League-Spiel einen Triplepack zu schnüren.
Hee-Chan Hwang, Dominik Szobszlai und Andreas Ulmer waren ebenfalls für Salzburg erfolgreich.
19. September 2019: Europa League: Borussia Mönchengladbach - Wolfsberger AC (0:4)
Das erste Spiel des WAC in einer Gruppenphase eines europäischen Bewerbs war an Denkwürdigkeit kaum zu überbieten. Die Kärntner gingen als krasser Außenseiter in das Duell bei Borussia Mönchengladbach und Trainer Marco Rose.
Doch schon nach 13 Minuten stellten die Wolfsberger das Skript auf den Kopf: Torjäger Shon Weismann schockte den Borussia-Park mit seinem Tor. Und es sollte noch besser werden: Durch Treffer von Mario Leitgeb (31.) und Marcel Ritzmaier (41.) ging die Mannschaft von Gerhard Stuber mit einer 3:0-Pausenführung in die Kabine.
Wer eine Aufholjagd der Deutschen erwartet hätte, ist schwer enttäuscht worden. Mario Leitgeb stellte in der 68. Minute auf 4:0, von der Truppe von ÖFB-Legionär Stefan Lainer kam überhaupt nichts. Letztendlich stand eine Machtdemonstation der Kärntner auf der Anzeigetafel.
Obwohl der WAC am Ende Gruppenletzter wurde, zeigten die Kärntner auch gegen die Roma mit zwei Remis ansprechende Leistungen. Die gesammelte internationale Erfahrung sollte sich nur ein Jahr später als nützlich erweisen.
2. September 2019: Champions League: Liverpool - Red Bull Salzburg (4:3)
"Das ist kein fucking Freundschaftsspiel!", schallte es beim Champions-League-Spiel von Red Bull Salzburg beim amtierenden Champions-League-Sieger Liverpool zur Halbzeit durch die Kabine des österreichischen Meisters.
Die "Bullen" gingen mit zu viel Respekt ans Werk, nach 36 Minuten fand sich Salzburg mit 0:3 in Rückstand, Hee-Chan Hwang sorgte mit seinem Tor kurz vor der Pause zumindest für ein positives Erlebnis vor dem Gang in die Kabine.
Die feurige Rede des sonst so jovialen US-Amerikaners an seine Truppe dürfte etwas gebracht haben. Takumi Minamino, der später zu Liverpool wechseln sollte, erzielte in der 56. Minute den Anschlusstreffer, Erling Haaland glich mit seinem vierten Tor im zweiten Champions-League-Spiel aus. Alle, die es mit Salzburg hielten, gingen steil, immerhin konnte man einen Zwei-Tore-Rückstand gegen den amtierenden Champions-League-Sieger egalisieren. Doch die Freude währte nur neun Minuten, Salah erzielte für die Engländer den Siegtreffer zum 4:3.
7. November 2019: Europa League: LASK - PSV Eindhoven (4:1)
Österreichs Vizemeister LASK scheiterte in der Champions-League-Qualifikation an Club Brügge, als Trostpreis gab es für die Mannschaft von Valerien Ismael den ersten Einzug in die Europa-League-Gruppenphase in der Klubgeschichte.
Nach drei Spieltagen hielt der LASK bei je einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage, gegen die PSV Eindhoven konnte man sich am vierten keinen Punktverlust erlauben, um noch ein Wörtchen um den Einzug in die K.o.-Runde mitzusprechen.
Begonnen hat die Partie für die Linzer jedenfalls denkbar schlecht: Nach nur fünf Minuten brachte Schwaab die Niederländer per Elfmeter in Führung. Doch in der zweiten Halbzeit platzte den Oberösterreichen der Knopf. Reinhold Ranftl und Dominik Frieser drehten das Spiel innerhalb von vier Minuten, Joao Klauss erzielte kurz vor Schluss einen Doppelpack, der LASK gewann mit 4:1 und brachte sich in eine vielversprechende Ausgangsposition.
Diese nutzten die Linzer mit einem 2:1-Sieg bei Rosenborg Trondheim und einem famosen 4:0-Sieg gegen Sporting Lissabon glanzvoll aus. Im ersten Antreten stand gleich der Gruppensieg zu Buche. Im Sechzehntelfinale zog der LASK ausgerechnet Brügge und revanchierte sich an den Belgiern für das Aus in der Champions League. Im Achtelfinale war gegen Manchester United Schluss.
30. September 2020: Champions-League-Qualifikation: Red Bull Salzburg - Maccabi Tel Aviv (3:1)
Am 30. September 2020 legte Salzburg endlich einen Fluch ab, der den österreichischen Serienmeister 14 Jahre lang begeleitet hatte. Im Hinspiel des Champions-League-Playoffs setzten sich die Mozartstädter mit 2:1 bei Maccabi Tel Aviv durch, um mit einem Bein in der Gruppenphase zu stehen.
Das Ergebnis im Rückspiel stand aber lange Zeit auf wackeligen Beinen. Nach dem Führungstreffer von Patson Daka (16.) brachte der Ausgleichstreffer durch Karzev (30.) dunkle Wolken in die Gedanken der Salzburg-Fans. Zu tief saß der Stachel der vergangenen 14 Jahren inklusive elf gescheiterten Qualifikationsversuchen.
Doch ein verwandelter Elfmeter von Dominik Szoboszlai und das zweite Tor von Daka ließen in Salzburg die Korken knallen, endlich schafften die "Bullen" auch über die Qualifikation den Weg in die Champions-League-Gruppenphase. Der Quali-Fluch landete in der Mottenkiste der österreichischen Fußball-Geschichte.
10. Dezember 2020: Europa League: Wolfsberger AC - Feyenoord (1:0)
Scheiterte der WAC in der Vorsaison noch in der Gruppenphase der Europa League, wurde im zweiten Anlauf der Aufstieg perfekt gemacht.
Vor dem entscheidenden Duell am sechsten Spieltag gegen Feyenoord Rotterdam belegte der WAC mit sieben Punkten Rang zwei, gegen die Niederländer musste zumindest ein Remis her, um den Aufstieg zu fixieren. Am zweiten Spieltag konnte die Mannschaft von Ferdinand Feldhofer einen 4:1-Sieg in den Niederlanden feiern. Kapitän Michael Liendl erzielte drei Tore, zwei davon aus Elfmetern.
Einen solchen brauchte es im letzten Gruppenspiel nicht: Frankfurt-Leihgabe Dejan Joveljic erzielte in der 31. Minute aus spitzem Winkel den Siegtreffer für den WAC. Feyenoord konnte den Wolfsbergern nicht mehr gefährlich werden, als Zweiter stieg der WAC in das Sechzehntelfinale auf. Dort war gegen Tottenham Schluss.