2021 feiert LAOLA1 seinen 20. Geburtstag. Keine andere Sportart hat die Berichterstattung der vergangenen zwei Jahrzehnte derart geprägt wie der Fußball.
LAOLA1 nimmt sein Jubiläum zum Anlass, um die besten Fußballer der vergangenen 20 Jahre zu wählen.
Das Prozedere: Insgesamt 21 Redakteure und Freelancer haben an der Wahl teilgenommen. Jeder von ihnen hat seine ganz persönliche Liste mit seinen Top 20 abgegeben. Der Erstplatzierte hat 20 Punkte erhalten, der Zweitplatzierte 19, der Drittplatzierte 18, usw.
Bewertungsgrundlage waren die sportliche Leistungen, die Erfolge, aber auch der Einfluss, den sie auf den Sport an sich ausgeübt haben. Bewertet wurden allerdings nur die Leistungen seit 2001, wer also davor schon große Erfolge gefeiert hat, seine Karriere ab diesem Zeitpunkt aber nur noch ausklingen hat lassen, hatte schlichtweg Pech.
Insgesamt 65 verschiedene Kicker haben Punkte erhalten. Herausgekommen ist eine spannende Liste mit vielen Ausnahmespielern, an die wir uns noch sehr lange sehr gerne erinnern werden.
Das Ergebnis:
20. PAOLO MALDINI
53 Punkte
Mehr Milan-Legende geht nicht. Dieser Mann hat sein gesamtes fußballerisches Leben den "Rossoneri" gewidmet - und das war zumindest eine Ewigkeit. 1985 feierte er sein Serie-A-Debüt, 2009 beendete er seine Laufbahn. Dazwischen waren Titel, Titel, Titel. Aber nur ein kleiner Teil davon fällt in die Zeitspanne zwischen 2001 und heute. Nichtsdestoweniger ist der Verteidiger ein würdiger Platz 20.
19. RAUL
56 Punkte
Leichtfüßig, technisch beschlagen, extrem torgefährlich und mit einem Lupfer von einer anderen Welt eroberte Raul Gonzalez Blanco im Trikot von Real Madrid die Herzen der Fußball-Welt. Erst als der nächste Schub "Galaktischer" in Madrid anheuerte, war neben Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und Kaka kein Platz mehr für die Klub-Legende, die sich danach noch zwei Jahre lang anschickte, die Schalke-Fans in Verzücken zu versetzen.
18. FABIO CANNAVARO
66 Punkte
Er war der beste Innenverteidiger einer Epoche, führte Italien mitten in seiner größten Fußball-Krise im Sommer 2006 als Kapitän zum Weltmeister-Titel und wurde im selben Jahr als erster Innenverteidiger überhaupt zum Weltfußballer gewählt. Der Abwehrspieler aus Neapel war in seiner Heimatstadt, in Parma, bei Inter, Juventus und Real Madrid die Endstation für mehrere Generationen von Stürmern.
17. LUIS FIGO
91 Punkte
In den Bewertungs-Zeitraum fallen nur noch die letzten Jahre einer großen Karriere - sein CL-Triumph und eine Meisterschaft mit Real Madrid und einige Titel mit Inter Mailand. Der Anführer von Portugals "Goldener Generation", die 2004 bei der Heim-EM im Finale an Sensationassieger Griechenland am ganz großen Coup scheiterte, war ein Ausnahmekönner am Ball. Und wäre dann nicht dieser Cristiano Ronaldo gekommen, wäre sein Stellenwert wohl noch ungleich höher.
16. NEYMAR
105 Punkte
Er kann mit dem Ball Dinge, die vielleicht nur zwei Handvoll andere können/konnten - und das ist auf die gesamte Fußball-Historie bezogen. Der Brasilianer ist der teuerste Fußballer der Welt, hat mit seinem Wechsel vom FC Barcelona zu PSG neue Ablöse-Sphären erreicht. Doch irgendwie ist das alles immer ein wenig zu theatralisch - seine Transfers, seine Schmerzen nach Fouls, seine Gesten, wenn es nicht läuft.
15. ANDREA PIRLO
113 Punkte
Nach zehn sensationellen Jahren im Trikot des AC Milan hatte die Klubführung keine Verwendung mehr für den zweifachen CL-Sieger. Ein fataler Fehler. Denn der alternde Pirlo erfand sich bei Juventus noch einmal neu, führte die "alte Dame" zu vier Meisterschaften in Folge und wurde zum Liebling der Fußball-Fachwelt, als er bei der EURO 2012 auf der Sechser-Position mit einem ein wenig aus der Zeit gefallenen Stil die jungen Hüpfer um sich herum dirigierte und dominierte. Seine Mitspieler nannten ihn "l'architetto", "der Architekt". Wenn es zählte, war er (fast) immer da.
14. KAKA
127 Punkte
Schießen, Dribbeln, zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort passen, Freistöße versenken - Kaka konnte alles. Der Brasilianer erlebte seine große Zeit beim AC Mailand, mit dem er Meister und Champions-League-Sieger wurde, beim WM-Titel 2002 war er ebenfalls mit von der Partie. Seine Zeit bei Real Madrid (2009-2013) war dann jedoch von Verletzungen und unkonstanten Leistungen geprägt. Was bleibt, ist dennoch eine Karriere der Sonderklasse.
13. GIANLUIGI BUFFON
136 Punkte
Im November 1995 feierte er sein Serie-A-Debüt im Tor des AC Parma, und er ist noch immer da. Gianluigi Buffon hat mehrere Generationen von jungen Goalies geprägt. Wer mit ihm in einer Mannschaft spielen durfte (es waren über die Jahre hinweg sehr viele), schwärmt in höchsten Tönen von ihm. Als Weltmeister 2006 hielt er Zwangsabsteiger Juventus auch in der zweiten Liga die Treue. Nur seinen ganz großen Traum vom Triumph in der Champions League konnte er sich - obwohl er deswegen sogar für ein Jahr zu PSG wechselte - nie erfüllen.
12. SERGIO RAMOS
142 Punkte
Sergio Ramos ist der bestgereihte Verteidiger auf dieser Liste. Und das zurecht. Kein anderer Abwehrspieler war in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten dermaßen konstant stark und erfolgreich. Der spanische Rekord-Internationale (1x Welt-, 2x Europameister) ist ein Mentalitätsmonster, das immer wieder auch mal die Grenzen der Fairness überschritten hat. Abgesehen von seinen defensiven Qualitäten besticht der Mann aus Sevilla mit seiner Torgefahr - vor allem mit dem Kopf. Unter den Real-Fans genießt er nicht weniger als Helden-Status.
11. ROBERT LEWANDOWSKI
170 Punkte
Sein Name ist das Synonym für Treffsicherheit. Der 22. September 2015 steht sinnbildlich für die Goalgetter-Qualitäten des Polen, als er innerhalb von nicht einmal neun Spielminuten als Joker gegen Wolfsburg fünf Tore für den FC Bayern erzielte. Schon bei Lech Posen und Borussia Dortmund war der Stürmer Sonderklasse, im Trikot des FC Bayern stieg "Lewa" dann in den Fußball-Olymp auf, im Schnitt trifft er seit Jahren fast einmal pro Partie. Seine Wahl zum Welfußballer 2020 war die Krönung.
10. ZLATAN IBRAHIMOVIC
175 Punkte
Kein Fußballer seiner Klasse hat in den vergangenen beiden Jahrzehnten derart polarisiert wie Zlatan Ibrahimovic. Der Schwede hat in den Niederlanden (Ajax), Italien (Juve, Inter, Milan), Spanien (Barca), Frankreich (PSG) und England (ManUtd) Titel gewonnen. Sein Spitzname "Ibrakadabra" ist Programm, Highlight-Videos seiner unzähligen Traumtore abendfüllend. Mindestens genauso groß wie sein fantastisches Können ist das Selbstvertrauen des Stürmers, der mit großspurigen Aussagen und Provokationen gegenüber Trainern und Mitspielern nicht nur einmal für Kopfschütteln gesorgt hat.
9. MANUEL NEUER
176 Punkte
Auf Rang neun ist der beste Goalie dieses Rankings zu finden. Manuel Neuer hat das Tormann-Spiel im vergangenen Jahrzehnt revolutioniert, der Weltmeister von 2014. Nicht wenige halten den Deutschen für den besten Keeper aller Zeiten, seit er mit dem FC Bayern von Erfolg zu Erfolg eilt, wird an die Schlussmänner dieser Welt jedenfalls der Anspruch gestellt, dass sie auch kicken können. 2014 schaffte es die Nummer 1 bei der Wahl zum Weltfußballer auf den dritten Rang - und das ist zu Zeiten von Messi und Cristiano Ronaldo eigentlich wie ein Sieg zu werten.
8. THIERRY HENRY
204 Punkte
228 Tore und 104 Assists in 376 Spielen für Arsenal - Thierry Henry hat die so erfolgreiche Zeit der "Gunners" rund um die beiden Meistertitel 2002 und 2004 geprägt wie kein anderer. Pfeilschnell, technisch stets einwandfrei bahnte sich der Franzose seinen Weg in Richtung Tore dieser Welt - und beförderte das Leder dann zumeist mit schlafwandlerischer Sicherheit in die Maschen. Beim FC Barcelona erfüllte sich "Titi" dann auch noch den Traum vom Gewinn der Champions League. Er war einer der größten Stürmer seiner Zeit.
7. RONALDO
217 Punkte
"Der echte Ronaldo", sagen ein wenig ältere Semester gerne ehrfürchtig, wenn sie den Brasilianer vom Portugiesen unterscheiden wollen. "Il Fenomeno" war eine Tormaschine, wie sie im Buche steht. 2002 schoss er Brasilien zum WM-Titel, insgesamt nahm er an vier Weltmeisterschaften teil und war zwischenzeitlich sogar WM-Rekordtorschütze. Der Goalgetter wäre in diesem Ranking wohl sogar noch weiter vorne gelandet, würden seine beeindruckenden Jahre in Eindhoven, Barcelona und zum Großteil auch bei Inter noch ins Gewicht fallen - für die Bewertung der vergangenen 20 Jahre sind sie aber schon zu lange her. Aber auch das letzte Jahr bei Inter und das, was er bei Real Madrid geleistet hat, reicht für Platz sieben.
6. XAVI
239 Punkte
Eine der ganz großen Legenden des FC Barcelona. Xavi war der Taktgeber der Katalanen - und lange Zeit auch des spanischen Nationalteams - und aufgrund seiner Uneigennützigkeit eines der wichtigsten Puzzlesteine in diesem Gebilde aus Offensivkünstlern. Der zweifache Europa- und einfache Weltmeister spielte lieber die entscheidenden Pässe als selbst abzuschließen, glänzte durch Ballsicherheit, Spielintelligenz und Übersicht. Bis sich Messi auch diesen Rekord schnappt, ist Xavi jener Mann, der die meisten Pflichtspiele im Trikot des FC Barcelona bestritten hat.
5. ANDRES INIESTA
264 Punkte
Für Pep Guardiola, sein großes Vorbild, war er ein "Meister über Raum und Zeit". Gemeinsam mit Xavi war er Herz und Hirn des FC Barcelona und der spanischen Nationalmannschaft, ohne ihn wäre das berühmte Tiki-Taka nicht möglich gewesen. 2010 schoss er Spanien im Finale gegen die Niederlande in der Verlängerung zu seinem ersten WM-Titel der Geschichte, zwei Jahre davor und zwei Jahre danach kürte er sich mit den Iberern zum Europameister. Es war nicht oft immens spektakulär, was der kleine Mann aus Albacete auf den Rasen zauberte, aber es war umso schlauer.
4. RONALDINHO
287 Punkte
Der Inbegriff des brasilianischen Fußballers - Ronaldinho tanzte mit dem Ball Samba, erzielte Zaubertore und war das Vorbild einer ganzen Generation. Seine Hochzeit erlebte Weltmeister von 2002 beim FC Barcelona, wo er zwei Mal zum Weltfußballer gekürt wurde, den jungen Leo Messi unter seine Fittiche nahm und auch die Champions League gewann. Beim AC Milan ließ er sein Können nur noch gelegentlich aufblitzen. Letztendlich liebte Ronaldinho das Leben abseits des grünen Rasens ein wenig zu sehr, um sich mit Fortdauer seiner Laufbahn zu Höchstleistungen mit dem Ball zu motivieren. So bleiben nur eine Handvoll, dafür umso prägendere Jahre.
3. ZINEDINE ZIDANE
308 Punkte
Als LAOLA1, damals noch sport1.at, das Licht der Onlinewelt erblickte, war Zinedine Zidane der teuerste Spieler der Welt, eben erst um rund 77,5 Millionen Euro von Juventus zu Real Madrid gewechselt. "Zizou" wurde von vielen großen Medien zum besten Spieler des Jahrzehnts (2000er Jahre) gekürt. Seine beispiellose Eleganz, seine unfassbare Technik und seine sensationelle Spielübersicht machten den Franzosen zu einem Spektakel, sobald er am Rasen stand. Sein Abgang - der Kopfstoß im WM-Finale gegen Marco Materazzi - war ein großer Knall, der zur Legendenbildung beigetragen hat.
2. CRISTIANO RONALDO
397 Punkte
In so ziemlich jeder anderen Epoche wäre der Mann von der Insel Madeira unumstritten der beste Fußballer der Welt. In den vergangenen 20 Jahren war er der große Gegenspieler von Lionel Messi, manchmal sogar überlegen, meist zumindest ebenbürtig. Aber es kann eben immer nur einen Gewinner geben - so auch bei dieser Wahl. Die Vorzüge von CR7 soll das aber nicht schmälern, wahrscheinlich ist er sogar der kompletteste Kicker aller Zeiten. 5x Weltfußballer, 5x Champions-League-Sieger und Europameister mit Portugal - das ist nur ein Auszug von vielen, vielen beeindruckenden Zahlen. Ob in Portugal bei Sporting, in England bei Manchester United, in Spanien bei Real Madrid oder in Italien bei Juventus Turin - Ronaldo hat bei jeder seiner Stationen seine Extraklasse bewiesen.
1. LIONEL MESSI
411 Punkte
Lionel Messi ist der beste Fußballer der vergangenen 20 Jahre - daran besteht zumindest innerhalb der LAOLA1-Redaktion kein Zweifel. Drei Viertel der RedakteurInnen wählten den Argentinier in ihrer ganz persönlichen Rangliste auf Platz 1. Der Mann aus Rosario lief im Oktober 2004 zum ersten Mal für den FC Barcelona auf und hat dem Fußball seither den Stempel aufgedrückt wie kein Zweiter. Die Titel und Auszeichnungen aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, daher nur eine klitzekleine Auswahl: 6x Weltfußballer, 4x Champions-League-Sieger und 10x spanischer Meister. Nur mit dem argentinischen Nationalteam gab es für "La Pulga" wenig zu feiern. Die personifizierte Torgefahr hat unzählige Rekorde gesprengt und ist der Albtraum jedes Defensivspielers.
Die Plätze 21 bis 30:
Rang | Spieler | Punkte |
---|---|---|
21. | Philipp Lahm | 52 |
22. | David Beckham | 51 |
23. | Franck Ribery | 38 |
24. | Francesco Totti | 34 |
24. | Carles Puyol | 34 |
24. | Luka Modric | 34 |
27. | Arjen Robben | 30 |
28. | Roberto Carlos | 28 |
29. | Steven Gerrard | 27 |
30. | Frank Lampard | 21 |