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Die zehn besten Bücher über Italien und seine Ultras

Die zehn besten Bücher über Italien und seine Ultras

Die Ultra-Kultur bestimmt seit einigen Jahren auch die Stadien im deutschsprachigen Raum.

Entstanden ist sie bekanntlich in Italien, wo sie mittlerweile auf eine jahrzehntelange Geschichte zurückblicken kann.

Dementsprechend wird und wurde das Thema auch schon literarisch behandelt.

LAOLA1 kennt die zehn besten Bücher, die mit italienische Fan- und Fußballkultur zu tun haben. Da ist vom blutigen Anfänger bis zum Szenekenner für jeden etwas dabei:

1. Giovanni Francesio – Tifare contro

Erschienen: 2008, Seiten: 240


Giovanni Francesio gibt einen wunderbaren Überblick über die wichtigsten Geschehnisse der ersten vier Jahrzehnte der Kultur in Italien. Auch für Einsteiger sehr interessant und nicht zuletzt durchaus selbstkritisch. Ein Pflichtkauf!

 

 

 

 

2. Nanni Balestrini – I furiosi

Erschienen: 1994, Seiten: 141


Rasant erzählen mehrere Ultras aus Mailand in diesem Buch des italienischen Schriftstellers ihre Geschichten. „La Republica“ nannte es „eine poetische Prosa“. Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass das Buch über praktisch keine Satzzeichen verfügt, was das Lesen anfangs ein wenig schwierig macht. Trotzdem – nicht zuletzt aufgrund der guten Einblicke in die Entstehung der Mailänder Ultra-Kultur – eines der besten Bücher dieser Art.

 

 

3. Joe McGinnis – Das Wunder von Castel di Sangro

Erschienen: 1999, Seiten: 496


Der Verein aus dem 5000-Einwohner-Dorf irgendwo im Nirgendwo der Abruzzen steigt plötzlich in die Serie B auf. Und der US-Schriftsteller Joe McGinnis lässt sich in diesem Dorf nieder und begleitet das Team. Und was dem Verein in dieser Saison widerfährt, ist schlichtweg unglaublich. Das Buch fesselt den Leser vom ersten bis zum letzten Satz und ist völlig zurecht ein Klassiker. Dass die Ultra-Kultur praktisch gar nicht vorkommt, sei der Vollständigkeit halber erwähnt.

 

4. Giorgio Specchia – Il Teppista

Erschienen: 2011, Seiten: 192


Dieses Buch ist die Biographie von Nino Ciccarelli, einem der Mitbegründer der Inter-Ultra-Gruppe „Viking“ – geschrieben von einem „Gazzetta dello Sport“-Journalist, der selbst bei der Gründung dieser Gruppierung dabei war. Es ist die Geschichte eines jungen Mannes, der Ende der 60er Jahre in einer unschönen Gegend Mailands aufgewachsen ist. Es geht nicht nur um den Ultra Ciccarelli, was das Buch angenehm zu lesen macht. Und zwei Mal taucht auch ein Österreich-Bezug auf.

 

5. Tim Parks – Eine Saison mit Verona

Erschienen: 2002, Seiten: 640


Ein absoluter Klassiker der Fußball-Literatur. Der in der Nähe von Verona lebende Engländer entschließt sich, in der Saison 2000/01 alle Spiele von Hellas Verona zu besuchen und kommt so auch in engen Kontakt mit der „brigate gialloblù“, der wichtigsten Ultra-Gruppe der Stadt. Weil Parks aber eben mehr Beobachter denn Fan ist, werden auch Politik und gesellschaftliche Entwicklungen gut eingefangen.

 

 

6. Josef Gruber – Ultras Italien

Erschienen: 2012, Seiten: 320


Der Bildband des Österreichers lässt den Betrachter in vergangene Zeiten eintauchen. Die über 450 Fotos aus den Jahren 1998-2006, die Gruber während seiner zahlreichen Reisen durch Italien gemacht hat, zeigen die Kultur in all ihren Facetten. Zudem werden diverse Themen auch textlich behandelt. Für all jene, die nicht dabei waren, perfekt, um sich vorstellen zu können, was sie in den anderen, textlastigen Büchern beschrieben bekommen.

 

7. Birgit Schönau – Calcio: Die Italiener und ihr Fußball

Erschienen: 2005, Seiten: 224


Die deutsche Journalistin (sz, zeit) bietet in mehreren Kapiteln einen schönen Einblick in die Seele des Calcio. Praktisch jedes relevante Thema wird behandelt – von den Fans über Berlusconi bis zur unglaublichen Geschichte des AC bzw. FC Torino. Ein guter Einstieg in die Welt des italienischen Fußballs.

 

 

 

8. Domenico Mungo – Streunende Köter

Erschienen: 2011, Seiten: 320


Domenico Mungo, Ultra der Fiorentina, trägt im ersten Teil des Buches Texte von Gesinnungsgenossen aus ganz Italien zusammen. Die Qualität dieser Beiträge ist unterschiedlich und gewiss nicht jedermanns Sache. Der zweite Teil ist strukturierter und beschäftigt sich vornehmlich mit der Geschichte der Fiorentina-Ultras. Ein durchaus packendes Buch, aber eher für Menschen, die sich mit der Thematik schon eingehend beschäftigt haben, zu empfehlen.

 

9. John Foot – Calcio: A History of Italian Football

Erschienen: 2006, Seiten: 592


Das englischsprachige Buch, das auch unter dem Titel „Winning at all costs“ erschienen ist, ist der beste geschichtliche Überblick über den italienischen Fußball, der sich abseits italienischer Publikationen finden lässt. Der auf italienische Geschichte spezialisierte Engländer lässt wirklich nichts aus.

 

 

10. Cosimo Villari – Primo Nemico: Der Erzfeind

Erschienen: 2006, Seiten: 200


Cosimo Cillari, ein Ultra aus Neapel, erzählt viel, aber irgendwie immer dasselbe. Es geht in erster Linie um Gewalt. Gewalt gegen andere Ultras. Und Gewalt gegen den Erzfeind, also die Exekutive. Die ganz tiefen Einblicke in die Kultur bleiben dem Leser versagt, zu Gemüte kann man sich das Buch aber trotzdem führen.