Volleyball-Österreich hat seinen nächsten Legionär. Simon Frühbauer heuert beim deutschen Bundesligisten Chemie Volley Mitteldeutschland an.
Mitteldeutschland? Wo liegt das denn? "In der Nähe von Leipzig", führt Frühbauer auf Anfrage von LAOLA1 aus.
Genauer gesagt, ist der Klub in Spergau, einem Ortsteil Leunas, beheimatet. Zwar zählt Leuna gerade einmal knapp 15.000 Einwohner, nichtsdestotrotz wird Volleyball hier groß geschrieben.
Bei jedem Liga-Spiel pilgern rund 600 bis 700 Zuschauer in die Jahrhunderthalle in Spergau. "Der Rekord soll bei 2.500 liegen", berichtet Frühbauer staunend.
Anfängliche Zweifel
Eingefädelt hat den Transfer ÖVV-Teamchef Michael Warm. "Der Trainer von Mitteldeutschland, Mathias Münz, und Michael kennen sich. Als er ihn gefragt hat, ob er einen Außenangreifer kennt, hat er mich empfohlen", verrät der 23-Jährige.
Ende Oktober machte sich der ehemalige hotVolleys-Spieler, der ab Sommer wieder für seinen Ex-Klub VBK Klagenfurt in der Austrian Volley League am Netz stand, zu einem Probetraining auf.
Der Eindruck, den er hinterließ, scheint ein guter gewesen zu sein, obwohl Frühbauer selbst nicht allzu große Hoffnungen hatte.
"Sie haben eigentlich einen angriffsorientierten Außenangreifer gesucht. Da ich nicht der Größte bin und daher auf die Annahme spezialisiert bin, bin ich nicht davon ausgegangen, dass es zustande kommt", begründet Frühbauer seine anfänglichen Zweifel. Umso größer freilich die Freude, dass es nun doch geklappt hat.
Schritt für Schritt
Nach acht Spieltagen rangieren die Pirates, wie sich die Sechs aus Sachsen-Anhalt selbst nennt, auf dem siebten Tabellenplatz (Deutsche Bundesliga).
Als Ziel des Klubs nennt Frühbauer vorrangig das Erreichen des Playoffs, für welches sich die besten Acht der Elfer-Liga qualifizieren.
Für ihn selbst geht es aber zunächst einmal darum, sich in die Mannschaft zu spielen. "Ich hoffe, dass ich es schaffe, Stammspieler zu werden." Dementsprechend läuft der Vertrag des Kärntners vorerst nur bis zum Ende der Saison.
Keine Steine in den Weg gelegt
Ungewöhnlich ist die Unkompliziertheit, mit der ihn die Wörthersee Löwen ziehen ließen.
"Wir haben uns im Sommer darauf geeinigt, wenn ich von einem anderen Verein ein Angebot bekomme, darf ich gehen. Das war super von ihnen, da bin ich ihnen zu Dank verpflichtet", freut sich Frühbauer.
Freude herrscht freilich auch bei Warm: "Der Wechsel in die Deutsche Bundesliga ist der Lohn für seine konsequente Arbeit. Er hat nun die Möglichkeit, sich weiter zu steigern."
Positive Entwicklung
Während vor rund einem halben Jahr Österreich mit Philipp Schneider (Montpellier) nur über einen einzigen Legionär verfügte, hat sich das Kontingent der "Auslandskräfte" im ÖVV-Team mittlerweile auf fünf erhöht.
Im Laufe des Sommers schafften Thomas Zass (Paris), Peter Wohlfhartstätter (Antwerpen) und Philipp Kroiss (Amriswil) den Absprung.
Reinhold Pühringer