Die deutsche Fußball-Liga (DFL) will die Medienrechte in eine Tochtergesellschaft ausgliedern, um einen Investoren an Land zu ziehen.
Nun geht der Prozess in die heiße Phase.
Laufzeit von 20 bis 30 Jahren
Der Liga-Verband DFL, also der Zusammenschluss aus den 36 Vereinen der deutschen Bundesliga und 2. Liga, würde die nationalen und internationalen Medienrechte auslagern in eine Tochtergesellschaft namens "DFL MediaCo GmbH & Co. KGaA".
An dieser Gesellschaft kann der strategische Partner dann 12,5 Prozent für eine Laufzeit von 20 bis 30 Jahren erwerben. Je nach konkreter Ausgestaltung können hierfür zwei bis drei Milliarden Euro fließen. Ein ähnliches Model gab es bereits in LaLiga.
LaLiga damals mit Novum
Im August 2021 sorgte Spaniens Eliteklasse für ein Novum im Profifußball. Keine andere Top-Liga in Europa war zuvor eine strategische Partnerschaft mit einem privaten Investor eingegangen.
Für eine Finanzspritze von ca. 2,67 Milliarden Euro kassiert der luxemburgische Investor CVC den Angaben zufolge die nächsten 50 Jahre elf Prozent aller Einnahmen der ersten und zweiten Liga Spaniens. Er übernahm außerdem 10,95 Prozent der audiovisuellen Rechte.
Unklare Verteilung
Wie die deutsche Fußball-Liga das Geld verteilen will, ist noch unklar. Grundlegend soll das Kapital in drei Töpfe aufgeteilt werden. Im ersten Topf geht es um Maßnahmen der Gesamtförderung wie eigene Streamingplattformen, Digitalisierung und Internationalisierung.
Der zweite Topf soll Vereinen die Möglichkeit geben, lokale Infrastrukturprojekte zu finanzieren. Top 3 soll den Vereinen zur freien Verwendung zur Verfügung gestellt werden.
Fans gehen auf Barrikaden
Während Funktionäre die Wichtigkeit eines solchen Investors betonen, um international nicht den Anschluss zu verlieren, gehen die Fans auf die Barrikaden.
"Wir sind der Meinung, dass bei der DFL mit der Öffnung für Investoren in Kürze eine Entscheidung getroffen werden könnte, die die Sprengkraft hat, den deutschen Fußball nachhaltig und ein für alle Mal zu verändern – und dabei wohl erneut nicht zum Besseren aus Sicht von uns Fußballfans", schreibt das Fanbündnis "Südtribüne Dortmund".