Im vergangenen Jahr sprang der SCR Altach dem Abstieg gerade noch so von der Schippe. Durch einen Sieg gegen die WSG Tirol retteten sich die Voralberger vor dem Absturz in die zweite Liga.
Trotzdem investierte man kaum in neue Spieler. Stattdessen sorgte die Verpflichtung von Trainer Miroslav Klose und die Eröffnung eines neuen Gebäudes für das meiste Aufstehen.
Investitionen in die Infrastruktur
Verantwortlich für diese Zurückhaltung auf dem Transfermarkt ist unter anderem ein Konzept für den Ausbau der Arena im Schnabelholz, das bereits vor acht Jahren verabschiedet wurde und in dessen Umsetzung mit der Eröffnung des neues Nachwuchscampus im Juli dieses Jahres der nächste Schritt gegangen worden ist.
Kurz vor dem Start in die aktuelle Saison wurde der neue Nachwuchscampus, der bis Ende des Jahres fertiggestellt werden soll, eröffnet. Das 680 Quadratmeter große Gebäude ist seitdem die Heimstätte für mehr als 300 Kinder und Jugendliche sowie die 50 Trainer der Nachwuchsabteilung des Vereins.
Der hochmoderne Campus verfügt über sieben Kabinen, einen Kraftraum, Besprechungszimmer, Trainerbüros und einen Behandlungsraum. Dabei denkt der Verein langfristig, wie Obmann Harald Oberdorfer erklärt: "Wer in den Nachwuchs investiert, investiert in die Zukunft."
Diese, in den letzten Jahren stetig verbesserte, Infrastruktur machen sich auch gerne internationale Topclubs jährlich zur Vorbereitung auf die neue Saison zu Nutze. Neben Stammgast Borussia Dortmund waren auch schon West Ham United, der FC Southampton, Bayer Leverkusen, Atalanta Bergamo oder auch der FC Liverpool in Vorarlberg zu Gast.
Weitere Projekte in Planung
Nach der Vergrößerung des Spielfeldes, dem Einbau einer Rasenheizung, der Aufrüstung der Flutlichtanlage auf der neuen Südtribüne, dem eigenen Campus und zusätzlichen Trainingsplätzen werden nun die nächsten Projekte in Angriff genommen. Dabei geht es um Verbesserungen im Bereich des Business-Clubs und in der Infrastruktur auf der Westseite des Stadionbereichs.
Dazu sind neben einem neuen nachhaltigen Gebäude auch Business-Logen geplant. Die Kosten für die Projekte werden auf 15 Millionen Euro budgetiert, wobei die Entwicklung dieser Baukosten aufgrund der aktuellen Lage fraglich ist. Zwar werden die Vorhaben vom Land und der Gemeinde gefördert, aber der Löwenanteil ist vom Verein aufzubringen.
Genau hier zeigt sich welchen Drahtseilakt der Verein geht. Viele Fans loben zwar die Infrastruktur, machen sich aber Sorgen, ob die sportliche Konkurrenzfähigkeit nicht unter den hohen Investitionen für die Zukunft leidet. Die aktuelle Saison der ADMIRAL Bundesliga wird zeigen, ob es den Vorarlbergern gelingt unter dem Motto "Steine statt Beine" den Klassenerhalt zu schaffen.