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Adidas in der Krise?

Volle Lager und die Auflösung der Partnerschaft mit US-Rapper Kanye West: Warum Adidas so schlecht ins Jahr startete.

Adidas in der Krise? Foto: © getty

Volle Lager und die Auflösung der Partnerschaft mit US-Rapper Kanye West haben Adidas auch zum Jahresauftakt belastet.

Verlust im ersten Quartal

Der deutsche Sportartikelhersteller verzeichnet für das erste Quartal des Jahres einen Verlust von 24 Millionen Euro, wie der Konzern mitteilte. Vor einem Jahr erzielte Adidas noch einen Gewinn von 310 Millionen Euro. Trotz der roten Zahlen hält der Vorstand weiter an seiner Jahresprognose fest.

Zu Beginn des Jahres erwartete Adidas für das Jahr 2023 einen Rückgang des währungsbereinigten Umsatzes im hohen einstelligen Prozentbereich.

Umsatz weiterhin stabil

Eine große Rolle spielt dabei auch die zukünftige Nutzung des Bestands an Yeezy-Produkten, aus der beendeten Partnerschaft mit Kanye West.

Die Verkündung, dass eine Entscheidung in diesem Fall näher rückt, kam an der Börse gut an. Die Adidas-Aktie legt am Tag der Mitteilung um neun Prozent zu. Der Umsatz blieb mit 5,27 (2022: 5,30) Milliarden Euro stabil.

Große Lagerbestände in Europa und den USA

Nach Darstellung von Konzernchef Björn Gulden endete das Quartal sogar etwas besser als erwartet. Zwar seien die Lagerbestände immer noch hoch, aber schon 300 Millionen Euro niedriger als zu Jahresbeginn.

Zum Stichtag Ende März beliefen sich die Vorräte des Unternehmens damit aber immer noch auf fast 5,7 Milliarden Euro.

In Europa und speziell den USA sitzen die Händler immer noch auf hohen Lagerbeständen, da sie im vergangenen Jahr als Folge der Lieferkettenprobleme im erheblichen Umfang zusätzlich Produkte orderten, um die damals noch hohe Nachfrage bedienen zu können.

2023 als Übergangsjahr

Für den seit Jahresanfang amtierenden Adidas-Chef Gulden ist 2023 ein Übergangsjahr für den Konzern.

"2023 wird ein holpriges Jahr mit enttäuschenden Zahlen, in dem es nicht unser Ziel ist, unsere kurzfristigen Finanzergebnisse zu maximieren", sagt der Manager.

Gulden, der zuvor den Konkurrenten Puma geführt hatte, will Adidas dieses Jahr neu aufstellen, um 2024 mit dem Aufbau eines profitablen Geschäfts beginnen zu können. Diese erforderlichen Änderungen dürften den Konzern dieses Jahr 200 Millionen Euro kosten.

Umsatzverlust in Milliardenhöhe eingeplant

In der Prognose für 2023 ist ein Umsatzverlust von 1,2 Milliarden Euro enthalten für den Fall, dass Adidas seine restlichen Yeezy-Produkte nicht mehr verkaufen kann. Diese Artikel waren in einer Partnerschaft mit dem Rapper Kanye West entstanden.

In der Vergangenheit hatte Adidas daran prächtig verdient. Nach den Antisemitismus-Vorwürfen gegen den Rapper wurde die Kooperation im vergangenen Jahr allerdings beendet.

Auf der Hauptversammlung des Konzerns vergangene Woche verkündete Adidas-Chef Björn Gulden, der Sportartikelkonzern werde Teile der Ware verkaufen und den Erlös an internationale Organisationen spenden, denen West mit seinen Äußerungen geschadet habe.

Wann und wie der Verkauf startet, sei offen, erklärt Gulden.

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